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Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon forenkobold » Di Jun 04, 2013 14:49

Manfred hat geschrieben: [Wenn ein Züchter seine Sorte schützen lässt, dann kann er dafür selbstverständlich Nachbaugebühren verlangen.
Wenn ein Züchter seine Sorte nicht schützen lässt, dann hat er auch kein Recht auf Nachbaugebühren.

Und wenn jemand mit Null Züchtungsaufwand sich das Recht an den Sorten grabscht, die seine Vorfahren ohne sein Zutun gezüchtet haben, darf er sich daran dumm und duppelig verdienen ohne ein kleines Entgelt für die Zulassung zu bezahlen??
Manfred hat geschrieben:
Die richtige Frage ist: Welchen sehr wichtigen Grund hat der Staat, die Sortenerhalter mit solchen Kosten zu belasten und somit ihre Grundrechte einzuschränken.

Jetzt mal endlich Klartext: WIEVIEL? Ich kenne die 30 Euro der jetztigen Gebührenliste und die Stelungsnahme der EU, nach der die Sortenerhalter überhaupt keine Kosten haben.
Wieso hörst Du nicht auf, etwas zu behauptenm das länst widerlegt ist?
forenkobold hat geschrieben:Zum xten mal.
EU sagt:

Weniger strenge Auflagen gelten ferner für Mikrounternehmen: Diese können Pflanzenvermehrungsmaterial jedes Typs als "für Nischenmärkte bestimmtes Material" ohne Registrierung auf den Markt bringen. Mikrounternehmen brauchen zudem grundsätzlich keine Registrierungsgebühren zahlen.

Konkretere Maßnahmen als die oben aufgeführten hat die Kommission heute allerdings noch nicht veröffentlicht.
Hobbygärtner und privater Tausch von Vorschriften ausgenommen

Ausgenommen von den EU-Vorschriften ist der Einsatz von Saatgut zu privaten Zwecken. So können Hobbygärtner weiterhin jede Art von Pflanzenvermehrungsmaterial erwerben und ihr Saatgut in kleinen Mengen auf dem Markt bereitstellen. Ebenfalls keine Anwendung finden die vorgeschlagenen Vorschriften auf Saatgut, das zwischen Personen ausgetauscht wird, die keine Unternehmer sind (beispielsweise Hobbygärtner).


Alle diese Eigenschaften reklamiert die Arche Noah für sich...
Und hätte somit keinen Grund zur Sorge. Dass sie trotzdem rumheulen, ist der Bewesi dafür, dass sie eben DOCH professionell handeln. Wirtschaftsunternehmen unter dem Deckmämtelchen des "Saatgutbewahrers".
Lieber garkeine Signatur als ne doofe....
OHHPSS.. zu spät
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon forenkobold » Di Jun 04, 2013 14:54

Manfred hat geschrieben:
moarpeda hat geschrieben: ....da du dich als bezahlter Lobbyist (oder auch nur nützlicher Idi ot) von Monsanto und Konsorten outest :


Ich weiß auch nicht, wer ihn bezahlt. Monsanto? Der "Bauern"verband? Oder ob er analog bzw. als Gegenstück zu [bitte keine Realnames] hier seine Lebenszeit aus Überzeugung verpulvert.
Ich weiß auch nicht, wieso Carsten ihn in der Form machen und reihenweise User vergraulen lässt, aber es ist halt so.
Der Großteil der User schüttelt darüber den Kopf und schweigt.

Danke...Bierkasten gewonnen.
Im Zusammenhang mit GVO geht die Wette niemand mehr ein.. mein Wettpartner hat nicht geglaubt, dass dieses alberne, blödsinnige, aber bei differenzierter Sichtweise zu GVO sicher kommende Totschlagargument auch in anderen Zusammenhängen gebracht wird.
Carsten wird sehr wohl merken, was für ein perfides Spielchen hier getrieben wird.
Wenn man bräunliche Propagandisten für unkontrollierten Saatgutverkauf hier vergrault, ist das in SEINEM Sinn...
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Fadinger » Di Jun 04, 2013 15:22

Hallo!
forenkobold hat geschrieben:Und wenn jemand mit Null Züchtungsaufwand sich das Recht an den Sorten grabscht ...

Moment mal ...
Macht nicht auch ein "großer Saatgutkonzern" das Gleiche, wenn er sich bei der Allgemeinheit eine Landsorte klaut, diese verschlimmbessert, und dann mit Gewinn, wirklichen Gewinn vermarktet?
Von wo hat denn Monsanto das Ausgangsmaterial für seine Züchtungen?

Und zum x²ten Mal:
Hier geht es um den Widerstand gegen einen Versuch, ...
  • einen Zweiklassenmarkt zu schaffen
  • (schwächeren) Marktteilnehmern den Zugang zum Markt zu erschweren
  • (schwächere) Marktteilnehmer vom Markt auszuschließen
Und dagegen wehrt man sich eben ... :!:

Gruß F
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Manfred » Mi Jun 05, 2013 6:39

Bauer Harms hat geschrieben:Du bist ja richtig witzig Manny... :D ....sind die Sorten denn verschwunden, nur weil nicht damit gehandelt wird? Oder will man Kosten reduzieren um damit Geld zu generieren? Denk noch mal genau nach, bevor du den Finger betätigst....


Ja. Genau. Harmsybubi baut auch jedes Jahr 2 Denkmalschutzställe mit Schubkarrenentmistung auf eigene Kosten, damit die nicht aussterben...
Aber Sortenerhaltung darf natürlich nur Ehrenamt sein und muss kosten. Von Schützen durch Nutzen hat Harms noch nie gehört.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Manfred » Mi Jun 05, 2013 6:56

forenkobold hat geschrieben:Und wenn jemand mit Null Züchtungsaufwand sich das Recht an den Sorten grabscht, die seine Vorfahren ohne sein Zutun gezüchtet haben, darf er sich daran dumm und duppelig verdienen ohne ein kleines Entgelt für die Zulassung zu bezahlen??


Wenn das so ein gutes Geschäft ist, brauchst du ja nur mitzumachen. :lol:
Im Patentrecht läuft der Schutz irgendwann aus, damit niemand durch Patente den technischen Fortschritt dauerhaft blockieren kann. Aber die Jahre, in denen das Patent läuft, hat der Erfinder und damit ordentlich Geld zu verdienen und seine Marktposition auszubauen. Danach steht die Innovation allen zur Nutzung zur Verfügung.
So sollte es im Sortenschutz auch sein.
Das Problem einer Sorte gegenüber einer technischen Erfindung ist, dass irgendwer die Sorte ständig pflegen und selektieren muss, damit ihre Eigenschafen erhalten bleiben. Auch deshalb weicht der Sortenschutz vom Patentrecht ab.
Könnte man aber leicht ändern. Die Sorteneigenschaften schriftlich festhalten. Und nach Ablauf des Züchter-Sortenschutzes darf jeder die Sorte vermehren und vertreiben und unter dem Sortenahmen verkaufen, solange er die Eigenschaften einhält.
Die Überwachung der Eigenschaften könnte dann den anderen Marktteilnehmern oder einem staatlichen Stichprobenverfahren obliegen. Oder es wird einfach eine Kennzeichnung für nicht überwachte Sorten eingeführt.
Wer dann z.B. die Kartoffelsorte Linda ohne Überwachung vermehrt und verkauft, stempelt das Etikett entsprechend ab und gut ist.
Wenn der Anbauer oder Hobbygärtner die Sorte kultivieren will und auf gesicherte Qualität wert legt, kauft er diese Ware halt nicht. Außer hat genug Vertrauen dem Vermehrer gegenüber.
Harms hat den Stallbau und vermutlich 99% der geplanten Eigenschaften auch nicht selber ersonnen und darf trotzdem damit sein Geld verdienen.
Und Forenkobold hat die Forensoftware nicht selbst geschrieben und darf sie trotzdem gebührenfrei benutzen.

Manfred hat geschrieben:Ich kenne die 30 Euro der jetztigen Gebührenliste und die Stelungsnahme der EU, nach der die Sortenerhalter überhaupt keine Kosten haben.


Das ist zwar nicht ganz richtig, aber zumindest der Stand, den die Sortenerhalter und ihre Unterstützer bisher in den Verhandlungen und durch die Proteste erstritten haben. Der Wortlaut liegt mir noch nicht vor. Also kann ich dazu keine fundierte Aussage machen. Was die Meldegebühren angeht: Die sind ja nur ein winziger Bruchteil der entstehenden Kosten. Der Großteil der Kosten steckt in der nötigen Arbeitszeit. Dazu habe ich bereits Zahlen genannt.
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Manfred » Mi Jun 05, 2013 7:27

forenkobold hat geschrieben:Im Zusammenhang mit GVO geht die Wette niemand mehr ein.. mein Wettpartner hat nicht geglaubt, dass dieses alberne, blödsinnige, aber bei differenzierter Sichtweise zu GVO sicher kommende Totschlagargument auch in anderen Zusammenhängen gebracht wird.
Carsten wird sehr wohl merken, was für ein perfides Spielchen hier getrieben wird.
Wenn man bräunliche Propagandisten für unkontrollierten Saatgutverkauf hier vergrault, ist das in SEINEM Sinn...


Wenn Carsten hier irgendwen nicht haben will, braucht er das nur zu sagen.
Und im Gegensatz zu dir habe ich es nicht nötig, meine Identität zu verstecken. Ich kann offen zu meiner Meinung stehen.
Für anonyme Meinungsäußerung gibt es zwar gute Gründe, sie öffnet aber gleichzeitig die Tür für jedwede Manipulation. Und davon wird nicht nur in diesem Forum reichlich Gebrauch gemacht.
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Cairon » Mi Jun 05, 2013 8:57

Manfred hat geschrieben:Die Hauptuntersuchung ist ein schönes Beispiel.
Warum wird die gemacht? Um die restlichen Verkehrsteilnehmer vor Gefahren zu schützen.
Und warum müssen Fahrräder, Omas Rollator und deine Turnschuhe nicht zum TÜV, obwohl sie auch Verkehrsmittel sind? Eben, weil die von ihnen ausgehende geringe Gefahr den Aufwand für die Prüfung nicht rechtfertigt.


Ich sehe aber durchaus eine Gefahr die von nicht kontrolliertem Saatgut ausgeht. An allen Ecken und Enden wird Lebensmittelsicherheit gefordert und ganz plötzlich bei alten und seltenen Sorten ist das alles nicht mehr nötig? Das erschließt sich mir jetzt nicht ganz. Wenn bei alten oder seltenen Sorten keine Kontrolle notwendig ist, warum ist sie dann bei anderen Sorten notwendig? Irgendwie kommt mir bei deiner Argumentation ein altes Lied in den Sinn.

http://www.youtube.com/watch?v=MWUJvTyl-m4

Man gibt sich die Realität so hin, dass man möglichst gut dabei weg kommt. Von Firmen und Züchtern wird Kontrolle gefordert, aber selber ist man ja nur die arme Wutz die von der Politik fertig gemacht werden soll. Wenn es Kontrolle geben soll, dann muss es sie für alle geben.

Manfred"
Ja. Genau. Harmsybubi baut auch jedes Jahr 2 Denkmalschutzställe mit Schubkarrenentmistung auf eigene Kosten, damit die nicht aussterben...
Aber Sortenerhaltung darf natürlich nur Ehrenamt sein und muss kosten. Von Schützen durch Nutzen hat Harms noch nie gehört.[/quote]

Und die Frage ist doch auch ob der Erhalt alter Systeme oder Sorten irgendeinen Nutzen für den Staat hat oder ob es sich dabei nicht einfach nur um ein Hobby in gewissen Kreisen handelt, dass gerne hübsch mit der Gemeinnützigkeit an gepinselt wird.
[quote="Manfred hat geschrieben:
Den Sonderfall GVO kann man auch regeln, ohne alle Sorten zu reglementieren.
Man muss ja auch nicht alle Hunderassen verbieten, um ein paar Kampfhunde aus dem Verkehr zu ziehen.


Es ist doch schlicht und einfach unwahr, dass alte Sorten verboten würden. Die Ansprüche für die Zulassung der Sorten werden lediglich erhöht. Den Leuten die sich mit alten Sorten beschäftigen geht es schlicht und einfach darum Kosten zu sparen. Sie sind selber nicht bereit die an anderer Stelle geäußerten Forderungen zu erfüllen. Und wie willst Du die Sache mit den GVO denn regeln ohne das Saatgut zu kontrollieren? Wenn frei irgendwelches Saatgut hin und her getauscht wird, dann kann ich da einmischen was ich will.
Halb acht, halb neun, es wird schon heller,
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Harald » Mi Jun 05, 2013 9:27

Mal so als Gedankenanstoß: Wie lange wird es dauern, bis die ersten GVO-Sorten zu "alten Sorten" werden? :mrgreen: :twisted:
*duckundweg*
Ich fordere den sofortigen Rücktritt der Bauernverbandspräsidenten Joachim Ruckwied (DBV) und Walter Heidl (BBV).
Beide sind unfähig, die Bauern ihres Verbandes in der Öffentlichkeit zu vertreten.
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Manfred » Mi Jun 05, 2013 9:48

Cairon hat geschrieben:Ich sehe aber durchaus eine Gefahr die von nicht kontrolliertem Saatgut ausgeht. An allen Ecken und Enden wird Lebensmittelsicherheit gefordert und ganz plötzlich bei alten und seltenen Sorten ist das alles nicht mehr nötig? Das erschließt sich mir jetzt nicht ganz. Wenn bei alten oder seltenen Sorten keine Kontrolle notwendig ist, warum ist sie dann bei anderen Sorten notwendig? Irgendwie kommt mir bei deiner Argumentation ein altes Lied in den Sinn.


Jetzt mal Butter bei die Fische:
Was genau sind den die Gefahren, die du ständig heraufbeschwörst?
Und wo genau werden die im Sortenregistrierungsverfahren ausgeschlossen?
Und von welchen Kotrollen redest du? Hast du je einen Kontrolleur gesehen, der prüft, ob in einer Samenpackung die Sorte drin ist, die drauf steht?
Hier geht es nicht um Verbraucherschutz, hier geht es Marktmacht. Um den Schutz des geistigen Eigentums und der Arbeitsleistung der Züchter und um Versuche, andere Marktteilnehmer vom Markt auszuschließen.
Ersteres ist ein legitimes Interesse. Den Job sollte das Sortenrecht erledigen. Letztes ist es nicht

Und die Frage ist doch auch ob der Erhalt alter Systeme oder Sorten irgendeinen Nutzen für den Staat hat oder ob es sich dabei nicht einfach nur um ein Hobby in gewissen Kreisen handelt, dass gerne hübsch mit der Gemeinnützigkeit an gepinselt wird.


Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass sich dir die Sinnhaftigkeit er Erhaltung einer mögl. breiten genetischen Vielfalt bei den Nutzpflanzen nicht erschließt?
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Manfred » Mi Jun 05, 2013 9:54

Harald hat geschrieben:Mal so als Gedankenanstoß: Wie lange wird es dauern, bis die ersten GVO-Sorten zu "alten Sorten" werden? :mrgreen: :twisted:
*duckundweg*


Das würde gegenüber der heutigen Situation nichts ändern. Die bestehenden Verbote können auch jetzt schon nach belieben umgangen werden. Es prüft ja keiner, was in den Saatgutsäcken wirklich enthalten ist. Allenfalls in einzelnen Stichproben. Das einzige was einige Vögel davon abhält, sind die drohenden Strafen, sollte ihr Tun doch mal aufgedeckt werden.
Aber wenn du der Meinung bist, es sollte aus jedem Saatgutsack vor der Aussaat eine amtliche Mischprobe entnommen und im Labor auf mögliche GVO-Anteile untersucht werden, darfst du diese Meinung gerne vertreten.
Dann wäre der Anbau halbwegs überwacht und das Brot würde etwas teurer werden. Oder man legt die Kosten für die neue, ebenfalls scheinbare Sicherheit wieder verdeckt auf den Steuerzahler um.
Wie viele Milliarden und die weitgehend nutzlose Kontroll-und-Zertifizier-Industrie inzwischen jedes Jahr kostet, kann ja heute schon keiner mehr überblicken.
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Cairon » Mi Jun 05, 2013 10:45

Manfred hat geschrieben:Jetzt mal Butter bei die Fische:
Was genau sind den die Gefahren, die du ständig heraufbeschwörst?
Und wo genau werden die im Sortenregistrierungsverfahren ausgeschlossen?
Und von welchen Kotrollen redest du? Hast du je einen Kontrolleur gesehen, der prüft, ob in einer Samenpackung die Sorte drin ist, die drauf steht?
Hier geht es nicht um Verbraucherschutz, hier geht es Marktmacht. Um den Schutz des geistigen Eigentums und der Arbeitsleistung der Züchter und um Versuche, andere Marktteilnehmer vom Markt auszuschließen.
Ersteres ist ein legitimes Interesse. Den Job sollte das Sortenrecht erledigen. Letztes ist es nicht


Auf unserem Betrieb wurden über 50 Jahre lang Pflanzkartoffeln vermehrt. Unsere Flächen wurden regelmäßig auf Gesundheit und Sortenreinheit kontrolliert. Ich weiß sehr genau was es heißt Pflanzkartoffeln zu vermehren und auch welche Kontrollen damit verbunden sind. Feldanerkennung, Virustest, Bakterienringfäuletest usw. Ich habe das selber über 15 Jahre lang gemacht, also erzähle mir nicht dass es keine Kontrollen in der Saatguterzeugung geben würde.

http://www.lwk-niedersachsen.de/index.c ... 21869.html

Bei nicht kontrolliertem Pflanzgut droht immer die Verschleppung von Quarantäne-Krankheiten. Bei den Kartoffeln z.B. Bakterienringfäule oder Schleimkrankheit. Bei anderen Arten gibt es andere Erreger die bei mangelnder Kontrolle verschleppt werden können. Bei nicht professionellen Vermehrungen würden solche Schaderreger von den Betreuenden auf Grund mangelnder Sachkenntnis doch gar nicht erkannt. Aus diesen Primärherden könnten sich die Erreger ungehindert ausbreiten.
Ob die Eigenvermehrungen überhaupt noch den alten Sorten entsprechen lasse ich mal dahin gestellt. Ohne ausgeprägte und kontrollierte Erhaltungszucht und die freie Weitergabe irgendwelcher Saat kann doch niemand dafür garantieren, dass es sich um versprochene Saat handelt.
In den letzten Jahren wurde mein Mitarbeiter beim Maislegen regelmäßig von Kontrolleuren der Kammer überprüft. Es wurden Saatgutproben gezogen und diese im Labor auf Reinheit und Sorte überprüft. Auch unsere Kartoffeln wurden seiner Zeit Mittels Elektrophorese auf ihre Sorte überprüft. Dass Dir solche Prüfungen nicht bekannt sind, zeigt doch sehr deutlich wie wenig Du im Thema stehst.

Manfred hat geschrieben:Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass sich dir die Sinnhaftigkeit er Erhaltung einer mögl. breiten genetischen Vielfalt bei den Nutzpflanzen nicht erschließt?


Der Erhalt alter Sorten kann durch entsprechende Samenbanken gewährleistet werden. Auch Kartoffeln kann man in ihrer Samenform problemlos einlagern und reaktivieren. Es ist nicht nötig alte Sorten immer wieder anzubauen. Und nenne mir doch bitte mal einen konkreten Fall in dem es zu einem außerordentlichen Vorteil durch den Erhalt alter Sorten kam?
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon forenkobold » Mi Jun 05, 2013 11:34

EU hat gesagt:

Ausgenommen von den EU-Vorschriften ist der Einsatz von Saatgut zu privaten Zwecken. So können Hobbygärtner weiterhin jede Art von Pflanzenvermehrungsmaterial erwerben und ihr Saatgut in kleinen Mengen auf dem Markt bereitstellen. Ebenfalls keine Anwendung finden die vorgeschlagenen Vorschriften auf Saatgut, das zwischen Personen ausgetauscht wird, die keine Unternehmer sind (beispielsweise Hobbygärtner).

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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Fadinger » Mi Jun 05, 2013 11:37

Hallo!
Cairon hat geschrieben:Der Erhalt alter Sorten kann durch entsprechende Samenbanken gewährleistet werden. Auch Kartoffeln kann man in ihrer Samenform problemlos einlagern und reaktivieren. Es ist nicht nötig alte Sorten immer wieder anzubauen.

Aber auch nur für eine gewisse Zeit.
Natürlich hat man dann, wenn man die Strukturen, die die Sorten bislang erhalten haben, einmal zerstört hat, ein prima Monopol.
Was es aber hoffentlich nicht spielen wird ... :!:

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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon forenkobold » Mi Jun 05, 2013 12:10

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 83043.html

Der 2008 eröffnete Bau soll - nach einigen Startproblemen - als Sicherungssystem für die weltweit 1400 nationalen Genbanken dienen, falls deren Bestände verlorengehen
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Re: Neuer Vorstoß zum Verbot alter Sorten auf EU-Ebene

Beitragvon Fadinger » Mi Jun 05, 2013 12:22

Hallo!
Bauer Harms hat geschrieben:....Mann Fadinger, es gibt auch andere Menschen und Institute, die an der Erhaltung von Sorten arbeiten und eine professionelle Arbeit leisten...frei von Ideologien... wo ist das das Monopol zu erkennen?

http://www.nutzpflanzenvielfalt.de/site ... asu14f.pdf

Sehr gut Bauer Harms, endlich mal ein brauchbarer Link von Dir ...

http://www.nutzpflanzenvielfalt.de/aktionen

"Unterschreiben Sie die Petition zum EU-Saatgutrecht" ... :mrgreen:

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