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Ökologische Landwirtschaft

Hier hat alles Platz was mit Agrarpolitik und drumherum zu tun hat.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon DWEWT » Mi Mai 10, 2023 6:25

Mein Neu-Öko-Nachbar hat gestern seine AFU-MIschkultur vorzeitig beerntet. Alles wurde gemäht, geschwadet und dann, zum Zweck von cut and carry, in eine Miete gefahren. Im Herbst kommt das verrottete Material dann auf die Marktfruchtflächen; samt AFU-Samen. Da in diesen Mieten die Temperaturen nicht genügend ansteigen, um die Beikrautsamen zu inaktivieren, könnte der Schuss nach hinten losgehen.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon DWEWT » Do Mai 11, 2023 11:41

Soeben fragte ein weiterer Neu-Öko-Kollege bei mir an, ob ich evtl. seine AFU-Mischkultur, bei der bevorstehenden Winterfutterernte (Silo), mit beernten wollen würde. Er würde dann gern das Nährstoffäquivalent als Rottemist zurücknehmen. Ich habe dankend abgelehnt.
Hier in der Region wirtschaften fast alle Neu-Öko-Kollegen viehlos. Nach zwei Marktfrüchten (ohne Pflug und mit nicht angepasster Bodenbearbeitung), nimmt das AFU-Problem seinen Lauf. Früh gedrilltes Wintergetreide besorgt dann den Rest. Aber es betrifft allmählich auch die alten Ökobetriebe. Der wirtschaftliche Druck hat die Fruchtfolgen schrumpfen und den Beikrautdruck anwachsen lassen. Dazu kommt natürlich dann auch noch die sinkende N-Nachlieferung bei reduziertem Leguminosenanbau. Das alles war natürlich vorher absehbar. Trotzdem glaubten viele, sie würden eine neue Art des Ökolandbaus erfinden können. "Ökolandbau modern gedacht", war da eine oft angewandte Redewendung. Blöd nur, dass es im Boden immer noch so abgeht wie schon in der Zeit bevor der Homo sapiens auf die Bühne trat. Was oft als traditionelles Handeln abgetan wurde, ist nur die Befolgung der natürlichen Gegebenheiten. Wer das nicht begreift, der wird eben scheitern!
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Kartoffelbluete » Do Mai 11, 2023 15:01

"Bio-Veganer Ackerbau" heißt das neue Zauberwort und soll die :!: :!: :!: Lösung sein. :roll:
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon DWEWT » Fr Mai 26, 2023 15:50

Gestern bekam ich eine Information über ein besonderes Angebot von Bioprodukten aus dem "Bioland"-Anbau, bei Kaufland. Nanu, sind die nicht mit "Demeter" verbandelt? Im Netz wird nur noch von einer Mitgliedschaft von Kaufland beim Demter-Verband geschrieben! Es gibt wohl auch weiterhin Demeter-Produkte bei Kaufland, das ist schon klar. Ob die Kooperation noch Bestand hat, dazu konnte ich keine Informationen bekommen. Dass viele Demeter-Erzeuger recht unglücklich über die Ehe mit Kaufland waren, ist kein Geheimnis. Macht da der erste Verband einen Rückzieher? Das Demeter-Sortiment beim hiesigen Kaufland-Markt jedenfalls nahm in der zurückliegenden Zeit immer mehr ab.
btw: so können wir 30/2030 natürlich nicht schaffen! :lol:
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Englberger » Sa Mai 27, 2023 9:34

DWEWT hat geschrieben: Was oft als traditionelles Handeln abgetan wurde, ist nur die Befolgung der natürlichen Gegebenheiten. Wer das nicht begreift, der wird eben scheitern!

Hallo,
absolut richtig; imho hängt erfolgreicher Biolandbau mehr vom Standort wie vom Bauern/Bewirtschafter ab.
In Niederbayern (Gäuboden) kannst einfach mal tief Pflügen, mein aktueller Standort hat 10cm Oberboden .
Dreiviertel meines Waldes war mal Acker und wurde vor ca 120-150 Jahren aufgegeben weil nix mehr wuchs. Und seither tun sich auch die Bäume schwer. Regenwald roden ist die gleiche Taktik. Geht halt je nach Humusvorrat und Klima mehr oder weniger lang gut.
Hab hier den Biolandbau eingestellt weil trotz enormen Zukaufs von Kompost und Pferdemist nach 7 Jahren nix mehr wuchs.
Und jetzt steht das Futter wieder gut.
Gruss Christian
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Qtreiber » Sa Mai 27, 2023 17:23

Die vorstehenden Erkenntnisse sollten den Verantwortlichen mal nahegebracht werden, die am liebsten Bioanbau auf 100% der LN hätten.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass ich hier ENDLICH gelöscht werden möchte.
Qtreiber
 
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Südheidjer » Sa Mai 27, 2023 19:58

Die Verantwortlichen werden dir sagen, daß "man es nur wollen muß, dann geht es auch."
Immer fest dran glauben!
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Wini » Sa Mai 27, 2023 21:25

DWEWT hat geschrieben:Mein Neu-Öko-Nachbar hat gestern seine AFU-MIschkultur vorzeitig beerntet. Alles wurde gemäht, geschwadet und dann, zum Zweck von cut and carry, in eine Miete gefahren. Im Herbst kommt das verrottete Material dann auf die Marktfruchtflächen; samt AFU-Samen. Da in diesen Mieten die Temperaturen nicht genügend ansteigen, um die Beikrautsamen zu inaktivieren, könnte der Schuss nach hinten losgehen.


Hier versucht der langjährige Bio-Vorzeigebetrieb der AFS-Flut in einigen seinen Wintergetreideflächen jetzt noch mit einem
Striegel Herr zu werden. das klappt aber nicht so recht.
Besser wäre wohl ein Mähbalken, mit dem man den längeren AFS ev. noch köpfen könnte.
Vermutlich moserte hier die Sentinel-Satelliten-Überwachung, da die Flächen von Oben besehen, komplett braun erscheinen.
Da muß man dann noch ein Detailbild und ein Panoramabild machen, um nicht auf fehlende Mindesttätigkeit verklagt zu werden.

Übrigens, Bei unserem heurigen Grenzgang sind wir an einem solchen Feld vorbei gekommen.
Da wurde es unter den Bio-Kollegen ganz still als ein Privatier fragte, was hier eigentlich angebaut wird.
Ich habe dann geantwortet: Das ist Ackerfuchschwanz und wird wohl bald geerntet.
"Für was ? " fragte mein Gegenüber.
Meine Antwort:
"Das ist für das neue Bio-Ackerfuchsschwanz-Müsli von Seitenbacher"

Gruß
Wini
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon DWEWT » So Mai 28, 2023 5:24

Ach Wini, dass bisher vor allem Ökoflächen mit heftigem AFu-Besatz auffallen verdanken die konv. Kollegen nur der noch erlaubten PSM. Hier kann man auf einigen Flächen Spritzfenster sehen, die genau so heftig mit AFu bestanden sind wie einige Ökoflächen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann auch die konv. Getreideflächen komplett verseucht sind. Ich freue mich schon auf die dummen Gesichter. :D
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon T5060 » So Mai 28, 2023 16:36

Ei Ei Ei.... schaut mal wer so alles bei AGORA Agrarwende rum sitzt.....

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Links zu den Bildquellen?
Falke


Der Bauernverband hat dort über die Waldbesitzer, Top Agrar und die LaJu die Mehrheit.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
[ :klee: Werte schätzen :klee: ]
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Kraxer » So Mai 28, 2023 19:42

Englberger hat geschrieben:
DWEWT hat geschrieben: Was oft als traditionelles Handeln abgetan wurde, ist nur die Befolgung der natürlichen Gegebenheiten. Wer das nicht begreift, der wird eben scheitern!

Hallo,
absolut richtig; imho hängt erfolgreicher Biolandbau mehr vom Standort wie vom Bauern/Bewirtschafter ab.
(...)
Hab hier den Biolandbau eingestellt weil trotz enormen Zukaufs von Kompost und Pferdemist nach 7 Jahren nix mehr wuchs.
Und jetzt steht das Futter wieder gut.
Gruss Christian

Als Laie, Aushilfsfahrer und Heimat-Jahrbuchleser würde ich noch einen dritten Punkt hinzufügen:
die allgemeine Wirtschaftslage.

Denn "nix" ist wahrscheinlich relativ.

In der Gegend in der ich wohne boomte die Selbstversorgungslandwirtschaft nach den Wirtschaftskrisen der 1920er Jahre. Das ging alles mit dem Wirtschaftswunder der 1950er Jahre zurück.
Im 19. Jahrhundert gab es so Wellen auch. Unter anderem ging da die Landwirtschaft zugunsten von Wäldern zurück als quer durch den Wald die Eisenbahn gebaut war. Durch den günstigeren Transport war in Waldgemeinden kaufen wieder günstiger als selbst anbauen oder halten. 30 Jahre vorher wurden Rodungen zur Selbstversorgung angelegt.
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon Wini » So Mai 28, 2023 20:40

DWEWT hat geschrieben:Ach Wini, dass bisher vor allem Ökoflächen mit heftigem AFu-Besatz auffallen verdanken die konv. Kollegen nur der noch erlaubten PSM. Hier kann man auf einigen Flächen Spritzfenster sehen, die genau so heftig mit AFu bestanden sind wie einige Ökoflächen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann auch die konv. Getreideflächen komplett verseucht sind. Ich freue mich schon auf die dummen Gesichter. :D


Da irrst Du!
Schon die alten Ägypter kannten den Pflug aber keinen Ackerfuchschwanz.

Zum Glück wird das 30%-Ziel bis 2030 mit Sicherheit nicht erreicht.
Sonst würde die Ackerfuchsschwanzverseuchung unserer, über Generationen sorgfältig gepflegter Ackerböden, biblische Ausmaße annehmen. Oder Verbraucher müssten bereit sein, mehr Ackerfuchsschwanz zu essen.

"Rettet den Bio-Bauern. Esst mehr Ackerfuchsschwanz"

Gruß
Wini
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon DWEWT » So Mai 28, 2023 21:36

@Wini
Wenn du ein wenig Ahnung vom Ökolandbau hättest, dann wüsstest du, das das AFU-Problem nur bei den viehlos wirtschaftenden Öko-Betrieben eine Relevanz hat. Dort wo es eine Verwertung für das mehrjährige Kleegras gibt und der Pflugeinsatz nicht dogmatisiert wird, gibt es kein AFU-Problem. Aber woher solltest du das auch wissen?
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon langholzbauer » So Mai 28, 2023 22:23

In der Summe aus Euren Beiträgen habt Ihr beide Recht. :wink:
Ich esse sehr gern Ackerfuchsschwanz, in Form von Rindfleisch, welches aus den ,pünktlich vor der Samenreife silierten "durchgegangenen" Beständen als GPS entsteht.
Das ist zwar die letzte, aber immer noch eine erfolgreiche Lösung bei AFu- Problemen. :wink:
Wer mal richtig Landwirtschaft gelernt hat, sollte eigentlich wissen, dass resistenter AFu ein hausgemachtes Problem durch falsche Fruchtfolge ist und sich durch oberflächlichen chemischen Pflanzenschutz über mehrere Jahre hochschaukelt.
Zuletzt geändert von langholzbauer am Mo Mai 29, 2023 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Ökologische Landwirtschaft

Beitragvon DWEWT » Mo Mai 29, 2023 7:00

Bei der Kitzmaßnahme heute früh, bin ich z.-T. über den angrenzenden Acker meines Neu-Öko-Kollegen gelaufen. Dort stand mal WWeizen mit einer undefinierbaren Untersaat; komplett überwuchert von AFu. Der Aufwuchs wurde geerntet und in einer Miete zusammengefahren. Jetzt müsste eigentlich die Untersaat erscheinen. Tut sie aber nicht. Statt dessen sieht mal dort Kamille, Ackerschachtelhalm, Ackerwinde, Vergissmeinnicht und anderes mehr. Von Klee und Gräsern fast keine Spur. Dieser Aufwuchs soll noch einmal geerntet und in eine weitere Miete gefahren werden. Im Herbst soll das verrottete Material dann wieder ausgestreut und eingegrubbert werden. Gepflügt wird ganz konsequent nicht. Ich weiß schon, was dort im nächsten Jahr wieder stehen wird; völlig unabhängig von der Aussaat im Herbst. :wink:
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