T5060 hat geschrieben:Selbst habe ich mich dazu inhaltlich oder wertend geäussert.

Steht das für "Inhalte weitergeben"? Pass auf, dass du dich nicht verschluckst!

Die ökologische Landwirtschaft nimmt bewußt eine Rückgang der heimischen Lebensmittel-Produktion
auf Kosten von vermehrten Importen aus dem Ausland in Kauf.

Der damit verbundenen "virtuellen Landraub" auf anderen Kontinenten ist kritisch anzusehen.

30% Bio in D bis 2030 ist eine Absage zu erteilen!

Kennt jemand die aktuellen Zahlen der Rückumsteller im Vergleich zu den Neu-Eisnteigern ?

Gruß
Wini

Die Bio-Fach 2024 ist gelaufen. Es wurde versucht, viel gute Stimmung zu verbreiten. Allerdings mit zweifelhaftem Erfolg. Durchhalteparolen sind eben keine dauerhaft erfolgreiche Sache. Fast zwei Drittel des Absatzes von Bio-Lebensmitteln wird mittlerweile über den konv. LEH vermarktet. Das ist eine Größenordnung die man sich vor 5 Jahren noch kaum vorstellen konnte. Leider drückt dieser LEH natürlich, wie er es auch schon immer bei konv. Lebensmitteln gemacht hatte, auf die Erzeugerpreise. Um die 55€ct bei der Biomilch sind schon lang nicht mehr kostendeckend. Bei Gestehungspreisen von mehr als 65€ct fehlen an jedem L Milch mehr als 10€ct! Aber, da gibt es ja noch den von Bioland und Naturland herausgegebenen Richtpreis. Knapp 70€ct sollen da an die Erzeuger gezahlt werden. Das ist allerdings pure Träumerei!
Die Bio-Milchbranche zählte damals zu den dringenden Befürwortern der Kooperation mit dem konv. LEH. Lange Warteschlangen von Erzeugern bei den Bio-Molkereien, machten gewaltig Druck. Natürlich wollten auch die Molkereien ihre Geschäftstätigkeit ausbauen. Die Regelung zum fairen Umgang miteinander, ist längst Schnee von gestern. Ja, liebe Kollegen von der Strip-Strap-Strull-Fraktion, da seid ihr nun viele mehr und habt am Ende viel weniger. So kann es gehen, wenn man sich mit den Abzockern aus dem konv. Handel einlässt. Aber, einfach mal abwarten. Wenn Özdemir jetzt hartnäckig am seinem 30%-Ziel arbeitet, wird es auch wieder Beraterstellen geben und dann haben die, die es als selbstständige Unternehmer nicht gepackt haben, vielleicht einen neuen Job. Andere zum Untergang zu führen, ist doch evtl auch eine Maßnahme.

Wini hat geschrieben:
Kennt jemand die aktuellen Zahlen der Rückumsteller im Vergleich zu den Neu-Eisnteigern ?

Die Geschäftsberichte, die auch darüber Aufschluss geben, werden erst auf den Mitgliederversammlungen, die jetzt ab Frühjahr stattfinden, vorgestellt. Man kann allerdings jetzt schon sagen, dass die nicht sehr rosigen Aussichten im konv. Bereich den einen oder anderen wohl doch zum Weitermachten veranlasst haben. Dazu kommen Einnahmen aus Kombinationsmöglichkeiten, die z.T. nicht unbeträchtlich sind. Erwartet wird in etwa ein Nullsummenspiel aus Zu- und Abgängen. Wobei die Gründe dafür vielfältig sind. In MV z.B. muss Öko-Grünland beweidet werden. Das hat zur Herausnahme von ca. 7,5 Tsd. ha GL aus der Öko-Bewirtschaftung geführt.

Wini hat geschrieben:
Kennt jemand die aktuellen Zahlen der Rückumsteller im Vergleich zu den Neu-Eisnteigern ?

Gruß
Wini

https://www.wochenblatt-dlv.de/regionen ... ken-575808

Ist zwar nicht D. Aber die Zahlen aus A sind beeindruckend.

Der Pächter meiner Ackerflächen, Schweinebauer mit 50...100 Schweinen pro Jahr mit Selbstvermarktung als Marktfahrer und in der Umstellung zum Biobetrieb
wird höchstwahrscheinlich auch rückumstellen. Das Faß zum Überlaufen brachte die Forderung nach einem etwa gleich großen nicht überdachten Auslauf zum bestehenden
überdachten Auslauf. Ist für ihn quasi mitten im Dorf nicht machbar ...

A. aus Ö.

Passt zur überblähten " Öko"- Bewertung.
Dann sollte der Kollege aber trotzdem alle nicht geschützten Begriffe wie " Öko, Bio, Tierwohl , Auslaufhaltung...." bis zum Rande der Legalität bei der Vermarktung weiter nutzen, auch wenn ihm als Betrieb die Bioförderung des geplanten Verbandes für seine Tierhaltung nicht anerkannt wird.
Der LEH macht es nicht anders.
EU- Öko kann er ja für seine Flächenbewirtschaftung trotzdem mitmachen.

Öko und Bio sind gesetzlich geschützte Begriffe.
Vielleicht hätte der Kollege sich vor der Umstellung mehr Gedanken machen sollen was die Umstellung bedeutet, sowas sollte einen der bereits in Umstellung ist nicht überraschen.

Ich hatte heute ein Gespräch mit meinem LU zwecks Abstimmung der Auftragsumfänge und natürlich seiner Preise. Dabei erwähnte er, dass hier im LK drei größere reine Öko-Ackerbaubetriebe keine Weiterverpflichtung eingehen werden. Der Grund für ihren Ausstieg sind reduzierte Ökoprämien, desolate Preise im Getreidebereich, schlechte Naturalerträge (pfluglos/Beikrautdruck) und ellenlange Zahlungsziele in der Vermarktung. Alle drei Betriebe waren erst von ca. 3 Jahren in den Ökolandbau eingestiegen. Unter den Betrieben ist auch der Nachbarbetrieb mit Ackerfuchsschwanzvermehrung.
Der Ausstieg nach drei Jahren ist möglich, weil es hier in ST seit einiger Zeit nur noch jährliche Verpflichtungen gibt.

farmerpirat hat geschrieben:Öko und Bio sind gesetzlich geschützte Begriffe.
Vielleicht hätte der Kollege sich vor der Umstellung mehr Gedanken machen sollen was die Umstellung bedeutet, sowas sollte einen der bereits in Umstellung ist nicht überraschen.

Wer sich durch Bio von den Förderungen der Politik abhängig macht, ist eben Spielball derer

Und wir wissen ja wie unabhängig der Rest der Landwirtschaft ist
Was ist eigentlich aus all denen geworden die vollmundig Ankündigten keinen Grundantrag mehr stellen zu wollen im Zuge der neuen Gap?

Das bestreitet ja auch keiner. Aber Bio Prämie und deren Vorschriften ist eben "on top" wer's will

Ich mein nur man kann sich nicht beschweren, dass man "Spielball "der Kontrolleure ist, wenn man sich vorher nicht informiert, ob die angedachte Haltung und der Stall Richtlinien Konform sind. Das ist ja keine Kleinigkeit

Da frage ich mich gerade , ein Pensionspferdehalter stellt gerade um auf Bio .
Gibt es denn dazu auch Richtlinien wie die Ställe / Boxen / Ausläufe auszusehen haben ?
Oder gilt das nur für Fleisch und Milch liefernde Spezies ?

Sturmwind42 hat geschrieben:Oder gilt das nur für Fleisch und Milch liefernde Spezies ?

Näheres findest du unter EU-Öko-VO, "Ökologische Pferdehaltung". Die Haltungsbedingungen sind, genau wie bei den anderen ldw. Nutztieren, bis ins Detail vorgegeben.