Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: So Okt 19, 2025 0:10

Pacht

Ein interessanter Schwerpunkt der immer mehr an Bedeutung gewinnt und in einem Landwirtschaftsforum nicht fehlen sollte.
Antwort erstellen
565 Beiträge • Seite 19 von 38 • 1 ... 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 ... 38
  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon automatix » Mo Mai 18, 2015 10:46

Frankenbauer hat geschrieben:
hektik-elektrik hat geschrieben:Ist doch klar, das die Pächter gerne hätten, dass über den Pachtzins Stillschweigen herrscht.
Sonst würde der Pachtzins ja zusätzlich hoch getrieben werden.... :wink:

Aber gerade deshalb sollte jeder Verpächter offen über den Pachtzins reden.
Dies ist ja kein Betriebsgeheimnis und ein Verbot seitens des Pächters über den Zins zu reden ist ebenso sittenwidrig,
wie es einem Arbeitnehmer zu verbieten mit seinen Kollegen über sein Gehalt/Stundenlohn zu sprechen.


Über welchen Pacht denn? Den, der auf dem Papier fürs Finanzamt steht oder über die "Einmalzahlung" bei Beginn des Pachtverhältnisses für die es keine Quittung gibt. Dieser Konstrukt wurde mir vor kurzem angeboten, war aber eh uninteressant, da Lage, Bodenbeschaffenheit und Zuschnitt nicht mit dem gesamten Pacht über die Laufzeit zusammenpasten, jetzt fährt ein Koma- Melker drauf rum, der pachtet nur von Jahr zu Jahr.
Meine Verpächter haben mir ihre gesamten Flächen angedient, obwohl sie vor der Flurbereinigung mehrere Pächter hatten und einige von denen auch bessere Angebote abgegeben haben, ABER Wer hat schon Lust im April noch den am 01.11. des Vorjahres fälligen Pacht einzufordern?

Gruß

Werner


genau darum hab ich gegen jährliche Vorauszahlung verpachtet.
Badaboom
automatix
Inaktiv
 
Beiträge: 7421
Registriert: Di Aug 15, 2006 6:17
Wohnort: Oberbayern
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon steel. » Mo Mai 18, 2015 11:42

automatix hat geschrieben:genau darum hab ich gegen jährliche Vorauszahlung verpachtet.


Dann hast du ein paar Jahre nach der Hofübernahme verpachtet ?
Wenn das mal keine Probleme mit deinen Geschwistern gibt, denn den Betrieb übernehmen und die Flächen verpachten hätten die auch gekonnt.

Pachtzahlung im Voraus ist nicht nötig. Nahezu alle Pächter haben einen Besitz wie Wohnaus, Grundstücke somit kann der fällige Pacht über einen Anwalt verpfändet werden.
Wesentlich schlimmer siehts bei Wohnungs Vermietungen aus. Da bleibt man bei meist mittellosen Mietern nicht nur auf den Kosten sitzen sondern kann noch eine Räumungsklage durchführen welche dem Vermieter nochmal mehrere tausend Euro kostet.
Hier wäre eine Vorkassenzahlung angebracht.
steel.
 
Beiträge: 846
Registriert: Mo Dez 13, 2010 12:16
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon T5060 » Mo Mai 18, 2015 12:26

Und die Konsequenz ?

Junge, fähige Landwirte werden so aus dem Geschäft ferngehalten, weil die sich sowas nicht antun wollen.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
[ :klee: Werte schätzen :klee: ]
Benutzeravatar
T5060
 
Beiträge: 34755
Registriert: Sa Jan 10, 2015 7:46
Wohnort: Bayern - BW
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon speeder » Mo Mai 18, 2015 12:40

T5060 hat geschrieben:Und die Konsequenz ?

Junge, fähige Landwirte werden so aus dem Geschäft ferngehalten, weil die sich sowas nicht antun wollen.


Junge, fähige Landwirte sind sowieso das Feindbild des Durchschnittsverpächters. Zeigt er ihm doch auf schmerzliche Weise auf, dass man den bei ihm gescheiterten Lebenstraum sehr wohl leben kann...
Es ist sowieso immer interessant zu beobachten, wie die selben Leute die eben noch ohne Pacht bezahlen zu müssen schon nicht auf den grünen Zweig kamen, nun plötzlich der Meinung sind ihre Flächen wären die schiere Gelddruckmaschine, da müssen doch locker noch nach Grundkosten, Direktkosten sowie Faktor- und Arbeitsentlohnung für den Verpächter 650,- EUR über sein?!

Naja, die G-Klasse für die verschämten Feldrundfahrten bezahlt sich nicht von selbst! :roll:
Warum nur, warum sind die Dummen so sicher, und die Gescheiten so voller Zweifel....?
Benutzeravatar
speeder
 
Beiträge: 1476
Registriert: Sa Okt 05, 2013 13:31
Wohnort: Im Herzen Holsteins
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon automatix » Mo Mai 18, 2015 13:00

steel. hat geschrieben:
automatix hat geschrieben:genau darum hab ich gegen jährliche Vorauszahlung verpachtet.


Dann hast du ein paar Jahre nach der Hofübernahme verpachtet ?
Wenn das mal keine Probleme mit deinen Geschwistern gibt, denn den Betrieb übernehmen und die Flächen verpachten hätten die auch gekonnt.

Pachtzahlung im Voraus ist nicht nötig. Nahezu alle Pächter haben einen Besitz wie Wohnaus, Grundstücke somit kann der fällige Pacht über einen Anwalt verpfändet werden.
Wesentlich schlimmer siehts bei Wohnungs Vermietungen aus. Da bleibt man bei meist mittellosen Mietern nicht nur auf den Kosten sitzen sondern kann noch eine Räumungsklage durchführen welche dem Vermieter nochmal mehrere tausend Euro kostet.
Hier wäre eine Vorkassenzahlung angebracht.


nein, ich hab den Hof über 10 Jahre selber bewirtschaftet bis ich verpachtet habe. (und hatte ihn vor der Übergabe auch schon viel zu lange gepachtet). Und mit meinen Geschwistern passt alles, die sind ja auch nicht ganz leer ausgegangen....)
und ganz abgesehen davon hab ich ja noch ein bissl was :D
Badaboom
automatix
Inaktiv
 
Beiträge: 7421
Registriert: Di Aug 15, 2006 6:17
Wohnort: Oberbayern
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon speeder » Mo Mai 18, 2015 13:47

Das Problem ist, dass ihr beim Thema "Pacht" sämtliche objektive Wissenschaft konsequent ignoriert.

Sätze wie "Darunter kriegste nix/ Der Nachbar zahlt sogar noch mehr/ Wer weiß, ob es überhaupt noch was anderes gibt" mögen zwar im Einzelfall richtig sein, haben aber nichts mit bewusster Betriebsentwicklung zu tun.

Problem: Ihr differenziert nicht zwischen "Grenzpacht" und "Pachtansatz nach Vollkosten".

Ihr seht ein Stück Land. Passt gut zu euch, schön zugeschnitten, wolltet ihr schon immer haben. Nun überlegt ihr, was ihr dafür jetzt maximal zahlen könnt, um dieses Sahnestück zu haben. Trecker, Maschinen, Arbeitszeit, ist ja alles noch vorhanden für diese 3 ha. Die Nachbarstücke wurden neulich für 750,- verpachtet, also bietet ihr zur Sicherheit 850,-... ach komm, 870,-... die 20 EUR machen es dann auch nicht mehr aus. Ihr kriegt es und seid glücklich.
Pleite geht ihr daran nicht, natürlich nicht.
Aber ihr mindert damit die Zukunftsfähigkeit eures Betriebes und den Lohn eurer Arbeit.

Beispiel:

Vor der Zupacht 20 ha Eigenland
30 ha Pachtland zu durchschnittl. 450,- EUR/ha macht 13.500,- EUR Pacht
50 ha mal 8to Getreide macht 400 to Getreide
Die Tonne Getreide ist also mit 33,75 EUR Pacht belastet

Nach der Zupacht 20 ha Eigenland
33 ha Pchtland zu durchschnittl. 488,- EUR/ha macht 16.110,- EUR Pacht
53 ha mal 8 to Getreide macht 424 to Getreide
Die Tonne Getreide ist also mit 37,99 EUR Pacht belastet

Das wäre ok, wenn das wirklich ein Einzelfall wäre, und ihr das nur ein mal macht, weil es direkt am Haus ist. Aber ihr macht es immer, weit weg, dicht ran, egal.

So macht ihr den Grenzpreis zum Regelpreis einer ganzen Region. Richtig teuer wird es dann, wenn durch teure Zupacht auch noch ein größerer Trecker her muss, dann der neue größere Drescher etc.

Am Ende des Weges steht ein Betrieb, der groß aber Ertragsschwach ist und mit viel FK arbeiten muss, weil das Geld unterwegs nicht in Ställe, Flächenkauf oder sonstige bleibende Werte gewandert ist, sondern zum Verpächter.
Und so wird am Ende der, der in 20 Jahren von 50 auf 70 ha gewachsen ist und nur günstige Angebote angenommen hat zukunftsfähiger sprich Liquiditätsstärker sein, als der der von 50 auf 150 ha gewachsen ist und dabei stets der Höchstbietende war.

Einziger Ausweg wären höhere Produktpreise, aber wo sind die??? Wann kommen die???
Wir stehen am Ende einer beispiellosen Boomphase was Biogas und Mastställe betrifft, und der Weizen kostet nicht wirklich mehr als zu Beginn des run auf die Rohstoffe und des herbeibeschworenen "Megatrends Landwirtschaft". Wann sollen die guten Preise denn kommen, für die Ihr das Land teuer pachtet?
Wann? Ich sags Euch, wenn die Agrarholdings euch größtenteils übernommen haben, wie es bei mindestens der Hälfte der Biogasbetriebe hier in der Gegend geschehen ist. Dann steigen die Preise sicher! Warum? Weil die rechnen können im Gegensatz zu uns großen Jungs, die immer mehr wollen zu jedem Preis.
Warum nur, warum sind die Dummen so sicher, und die Gescheiten so voller Zweifel....?
Benutzeravatar
speeder
 
Beiträge: 1476
Registriert: Sa Okt 05, 2013 13:31
Wohnort: Im Herzen Holsteins
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon emskopp33 » Mo Mai 18, 2015 14:44

Aber diese Spirale ist so nicht mehr aufzuhalten. Bei uns wird doch eh nur noch auf Teufel komm raus gepachtet. Entweder haben sie ca. 5.000 (+) Mastschweine, 200.000 Gockel, 500 (+) Sauen oder 1.000 Mastbullen bei Eigenflächen von +/- 25 - 40 ha. So sorgen sie ja immer mehr für eine Verknappung der Ressource Boden. Dazu kommen dann natürlich noch die Biogasanlagen in jedem Dorf... Natürlich setzen viele Verpächter dann die Pachtpreise hoch an, aber der Pachtmarkt gibt die Möglichkeiten her.
Das Ganze System mag so noch eine gewisse Zeit "gut gehen", aber i-wann wird der Knall komm. Dänemarks Landwirtschaft ist dafür doch der perfekte Beleg.

Und sieht man sich den Osten der Republik an, da kaufen und pachten die großen Agrar - Holding Unternehmungen (AG´s) und dominieren dort den Markt und nehmen "einfachen" Landwirten die Luft zu atmen. Am Ende des Geschäftsjahres erwarten die Anleger schließlich ein angemessenes Ergebnis...

Eine weitere Kiste ist die Konzentration der Schlachtbetriebsbranche. Im besten Fall können wir doch heute noch von einem Oligopol sprechen, wobei ich keinen freien Markt mehr sehe. Die Preisfindung ist manches mal schon sehr verwunderlich; dazu wird ein Schlachthof nach Jahren dabei erwischt, dass er täglich über Jahre hinweg bei jedem Schwein einige hundert Gramm Fleisch abgeschnitten hat um dies dann gewinnbringend an Mitarbeiter zu Vorzugspreisen zu verkaufen (so ging es bei uns durch die Regionalmedien über einen Schlachthof in unserer Ecke)
emskopp33
 
Beiträge: 668
Registriert: Do Jan 09, 2014 16:57
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon julius » Mo Mai 18, 2015 17:30

speeder hat geschrieben:
T5060 hat geschrieben:Und die Konsequenz ?

Junge, fähige Landwirte werden so aus dem Geschäft ferngehalten, weil die sich sowas nicht antun wollen.



Es ist sowieso immer interessant zu beobachten, wie die selben Leute die eben noch ohne Pacht bezahlen zu müssen schon nicht auf den grünen Zweig kamen, nun plötzlich der Meinung sind ihre Flächen wären die schiere Gelddruckmaschine, da müssen doch locker noch nach Grundkosten, Direktkosten sowie Faktor- und Arbeitsentlohnung für den Verpächter 650,- EUR über sein?!

Naja, die G-Klasse für die verschämten Feldrundfahrten bezahlt sich nicht von selbst! :roll:


Das stimmt, da kenne ich einige. Die hatten damals über jeden Euro Pachterhöhung gejammert und jetzt fragen sie überall nach was an Pacht bezahlt wird um das maximale rauszuholen.

Aber das ist halt Marktwirtschaft. Jeder Geschäftstüchtige will das maximale zu seinen gunsten herausholen. Wobei ich schon zuerst den Pächter genauer anschauen würde. Ists einer der die Grundstücke verunkrauten oder verwahllosen läßt kann er zahlen was er will, dem würde ich nicht verpachten. Da genügen wenige Jahre wenn reife Ampferpflanzen aussamen und man hat hinterher jahrzehntelang Probleme. Denn jeder weiß wielange Ampfersamen keimfähig sind und wieviel Samen eine einzige Pflanze abwirft.
Ich hatte mal so eine Fläche gepachtet und nach 20 Jahren kommen immer noch jede Menge Ampferpflanzen nach.
julius
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon T5060 » Mo Mai 18, 2015 17:42

Jenseits 600 € steigt man am besten aus und nimmt die Pacht mit.
Kauft von der erhaltenen Pacht jedes Jahr einen Hektar dazu
und steht dann mit Vollendung des 65. Lebensjahrs schuldenfrei da und hat seine Fläche um 40 ha gemehrt.

Die mittlerweile erfolgreichste Unternehmerstrategie für Junglandwirte, die nicht auf den Kopf gefallen sind.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
[ :klee: Werte schätzen :klee: ]
Benutzeravatar
T5060
 
Beiträge: 34755
Registriert: Sa Jan 10, 2015 7:46
Wohnort: Bayern - BW
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon julius » Mo Mai 18, 2015 20:19

T5060 hat geschrieben:Jenseits 600 € steigt man am besten aus und nimmt die Pacht mit.
Kauft von der erhaltenen Pacht jedes Jahr einen Hektar dazu
und steht dann mit Vollendung des 65. Lebensjahrs schuldenfrei da und hat seine Fläche um 40 ha gemehrt.

Die mittlerweile erfolgreichste Unternehmerstrategie für Junglandwirte, die nicht auf den Kopf gefallen sind.


Bei uns funktioniert das nicht.
Wenn du angenommen 800 Euro Pacht/ha bekommst und die Fläche kostet 50 000 - 60 000 Euro/ha ist da hier nicht viel los, mit dem erhaltenen Pachtzins neue Flächen kaufen. Zudem sinds hier von Haus aus, eher kleinstrukturierte Betriebe die wenig Eigenfläche haben. 10 - 15 ha Eigenland ist hier normal, der große Rest ist Pachtland.
Es sei denn es haben Betriebe zusammengeheiratet.
julius
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon T5060 » Mo Mai 18, 2015 20:54

Gerade in kleinstrukturierten Gegenden funktioniert das super. Irgendeiner verkauft immer was.
[ :klee: Ein Botaniker ist sowas wie ein Cowboy, der auf einem Pony reitet :-) :klee: ]
[ :klee: Man muss nicht den Rechtsradikalismus bekämpfen, sondern die Blödheit von CDU, Grünen, SPD und FDP :klee: ]
[ :klee: Werte schätzen :klee: ]
Benutzeravatar
T5060
 
Beiträge: 34755
Registriert: Sa Jan 10, 2015 7:46
Wohnort: Bayern - BW
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon Frankenbauer » Mo Mai 18, 2015 21:52

Stimmt!
Nur bei uns sind die Christbaummenschen die verücktesten Käufer, die ziehen zwischen den Jahren los, sitzen 20cm höher im Mercedes, weil die Brieftasche wohlgefüllt ist und grasen alle potentiellen Verkäufer ab. Passts als Kultur o.k., wird keine Kultur dort genehmigt, wirds entweder gegen pflanzbares Land getauscht (da sind die richtig großzügig) oder verpachtet.

Gruß

Werner
frech, frecher, FRÄNKISCH!
Frankenbauer
 
Beiträge: 3222
Registriert: Mo Feb 12, 2007 23:16
Wohnort: Unterfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon Frankenbauer » Mo Mai 18, 2015 22:06

CarpeDiem hat geschrieben:@Werner,
ist es denn so schlimm bei euch im Frankenland mit den Rückständen???? Das sind doch gerade die Zukunftsbetriebe die da im Pachtmarkt mitmischen!


Mein Vater hat zwanzig Jahre lang Landwirte beliefert, die Krauterer, wie ich waren immer flüssig, auf den "Zukunftsbetrieben" wurde nur gegen Vorkasse der Tank vollgemacht. Hier sind viele so knapp, dass ein guter Teil der Ernte jetzt schon dem Landhändler gehört, den Rest überweist man dann an den LaMa für die ausstehenden Leasingraten für den Neuschlepper. Mit der realisierten Kapitalisierung der eigenen Maschinen bei Leasingbeginn wurden damals auch irgendwelche Löcher gestopft, ein Umstieg ist also unmöglich.
Im Milchsektor ist es teilweise noch schlimmer, da sind Molkereien gleich bei den Betrieben mit eingestiegen, dort ist die Betriebsform aber mindestens eine KG öfters eine AG. Konte man beim Milchstreik damals gut sehen, eine mitteldeutsche Molkerei mit Stammsitz im Allgäu wurde überhaupt nicht bestreikt und darauf war der findige Molkereibesitzer so stolz, dass er allen Handelspartnern sein Modell erklärt hat. Frei nach Mario Adorf: "Ich sch... die zu mit meinem Geld".

Gruß

Werner
frech, frecher, FRÄNKISCH!
Frankenbauer
 
Beiträge: 3222
Registriert: Mo Feb 12, 2007 23:16
Wohnort: Unterfranken
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon Estomil » Di Mai 19, 2015 10:22

Die pachtpreise schwanken hakt extrem. Bei uns im weser-ems gebiet wird hakt deutlich mehr gezahlt. Alleine schon eine betriebenahe flaeche fuer die guelle spart 100-200€ wenn ich sie ansonsten anderweitig abgeben muss. Dazu kommt, dass die meisten betriebe in der regel die ernte selbst verfuettern. Wer getreide zukauft weiss jedoch auch sicher, dass der handel auch 2€ verdienen will und muss. Das sind bei guten boeden dann auch 200€. Ich konnte meinen weizen somit letztes jahr mit 1900€\ha ansetzten. Dazu 350€ praemie, foerderung fuer zwischenfrucht sowie foerderung fuer umweltgerechte guelleausbringung, sowie 100€ fuer den strohverkauf. Da kann sich jeder denken das bei1200€ pacht noch ne zwarze null bleibt. Die anderen vorteile wie vieheinheiten mal aussen vor. Dazu kommt, dass ich bei mir fuer das 1,2 fache ackerland einjaehrig fuer kartoffeln tausche und zusaetzlich noch 1000m3 guelle loswerde. Bei kooperationen gewinnen halt alle.


Man kann also ganz sicher nicht sagen dass bei 600€ schluss ist. Das ist ganz betriebsindividuell. Solche geschichten wie bei mir hat hier uebrigens jeder.
Estomil
 
Beiträge: 4036
Registriert: So Dez 19, 2010 16:06
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Pacht

Beitragvon emskopp33 » Di Mai 19, 2015 13:19

Ich bin ja in der gleichen Region zu Hause.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch wirtschaftlich ist für 1300 - 1400 €/ha (oder noch höher) zu pachten. Die Ernte für dies Jahr ist ja noch spekulativ. Wenn ich aber vom Mais ausgehe für CCM oder auch Silomais, dann hab ich Ø 1200 € im VK bekommen können, ohne Lohnarbeit.
Wenn ich dann für dieses Jahr Prämie und schonende Ausbringung mit ansetze, lieg ich grob bei 1650 € / ha. Rein ackerbautechnisch hab ich ja im ersten Moment keinen Vorteil.
Zwar kann mit vorhandener Gülle dann teuer Kunst gespart werden (Gülle in Reihen legen), aber ansonsten muss ich halt über die Schweine, Gockel, Kühe oder Bullen quer subventionieren.

Natürlich kann der Mais dieses Jahr auch wieder die 2000 € Marke knacken, aber wenn ich konservativ rechne ist´s doch eng, oder hab ich einen Fehler in meiner Denkweise???
emskopp33
 
Beiträge: 668
Registriert: Do Jan 09, 2014 16:57
Nach oben

VorherigeNächste

Antwort erstellen
565 Beiträge • Seite 19 von 38 • 1 ... 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 ... 38

Zurück zu Agrarmärkte

Wer ist online?

Mitglieder: Bing [Bot], fendt schrauber, MikeW

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki