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Pannen rund um den Wald

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Wide » Di Apr 13, 2021 11:12

Servus,

wenn ich schon lesen, dass der Baum ohne grünes Licht vom Netzbetreiber aus der Freileitung geschnitten wurde, kommt mir das Grausen. :!: Soll nicht böse gemeint sein.


Ich arbeite bei einem großen Energieversorger und im Nebengewerbe als Forst und Baggerbetrieb.


Wenn ihr einen Baum in eine Freileitung schneidet, sofort den Bereich verlassen und den Betreiber informieren. Erst wenn dieser Vor Ort grünes Licht gibt, darf der Baum entfernt werden. Auch wenn z.B. das Leiterseil am Boden liegt, kann noch Strom drauf sein oder zur Störungslokalisierung wieder eingeschalten werden. Um die Schadenstelle entsteht ein Spannungstrichter der zum Tode führen kann!!!

Bei uns kam leider vor ein paar Jahren der Baumfäller durch das falsche Verhalten ums Leben. :| :|
MB trac - Stecken bleiben wo andere nicht mal hinkommen
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Waldameise » Di Apr 13, 2021 18:04

Wide hat geschrieben: ...... Wenn ihr einen Baum in eine Freileitung schneidet, sofort den Bereich verlassen und den Betreiber informieren. Erst wenn dieser Vor Ort grünes Licht gibt, darf der Baum entfernt werden. Auch wenn z.B. das Leiterseil am Boden liegt, kann noch Strom drauf sein oder zur Störungslokalisierung wieder eingeschalten werden. Um die Schadenstelle entsteht ein Spannungstrichter der zum Tode führen kann!! ...... :|

Wide, da hast Du sicherlich recht, nur was ist wenn ich das Seil über Boden hängen lasse und fahre heim um das telefonisch abzuklären. (Damals hatte ich noch kein Handy dabei).
Und in der Zwischenzeit verheddert sich darin jemand, oder was noch schlimmer ist: der Strom wird kurz mal wieder eingeschaltet (wie Du angedeutet hast)?
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Spänemacher58 » Di Apr 13, 2021 18:53

Was Strom angeht, ist immer eine gefährliche Sache und Bäume sollten nur in enger Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber gefällt werden.
Ich erinnere mich noch an eine lange zurückliegende Panne im Jahre 1963, zwar nicht im Wald, sondern in der Bundeshauptstadt Bonn.
Ich war damals 5 Jahre alt. kann mich aber noch gut erinnern.
Es herrschte damals im Regierungsviertel Bauboom und viele Bäume mußten weichen. Mein Vater kannte eine Holzfällerkolonne aus Bonn, die sich dumm und dämlich verdienten mit der Fällung von Bäumen im Regierungsviertel. Es waren Glücksritter die außer 2 Stihl Contra nichts besaßen ( natürlich auch keine Versicherung!!).
Um etwas Geld nebenher (natürlich direkt in die Tasche) zu verdienen, half mein Vater mit seinem Unimog 411 mit Seilwinde und Bergstütze bei der "Windenunterstützten Fällung" mit. Eine große Kastanie wurde mit dem Seil angebunden und Fallkerb gesägt.
Mein Vater zog mit dem Unimog an, aber der Baum kam nicht nach vorne sondern rutschte über den Stumpen und schlug nach hinten in die Hochspannung und in die Oberleitung der Bonner Straßenbahn.
Entweder war die Kastanie zu tief angehängt oder unten faul. Auf jeden Fall gab es Blitze und augenblicklich war alles dunkel. Sowohl beim Bundeskanzler Adenauer als auch in der Villa von Bundespräsident Lübke.
Gottseidank hatte der Seniorchef der Holzfällerkolonne gute Beziehungen zur Stadtverwaltung.
Im schlimmsten Fall wäre mein Vater von Haus und Hof gekommen!
Gruß Spänemacher
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Westerwälder » Di Apr 13, 2021 20:00

Deswegen hat Adenauer ja im gleichen Jahr noch seinen Rücktritt erklärt.....
Der Westerwald wächst ständig!
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Limpurger » Di Apr 13, 2021 20:06

@Spänemacher58:
Mein Vater zog mit dem Unimog an, aber der Baum kam nicht nach vorne sondern rutschte über den Stumpen und schlug nach hinten

Aus genau diesem Grund schneide ich beim Windenunterstützten Fällen immer mit einer negativen Fallstufe = Sohle des Fallkerbs liegt deutlich höher als der Trennschnitt. Dadurch wird verhindert daß das Erdende des Stammes mit gebrochener Bruchleiste in Zugrichtung ausbrechen und der Baum dann rücklings fallen kann. Ist zwar unorthodox aber funktioniert zumindest bei mir seit fast 40 Jahren unfallfrei. KAT wäre die bessere Alternative, aber noch mehr Werkzeuge im Wald verteilen ist auch nicht zielführend. Wünsche euch eine unfall- und Coronafreie Zeit.
Gruß, der Limpurger
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Spänemacher58 » Di Apr 13, 2021 20:21

@Westerwälder
Tatsächlich! 1963 trat Adenauer zurück, ich hatte 1965 im Kopf. Aber bestimmt nicht wegen dem Stromausfall. :lol:
Ich wollte aber darstellen, wie schnell man bei unversicherten Tätigkeiten, mal gerade so nebenher in Haftung kommen kann!
Vor ein paar Wochen zeigtest du hier ein Bild von einem festgefahrenem LKW im Wald. Den hättest du vielleicht auch mit Traktor und Winde freibekommen, aber was ist, wenn der LKW sich dabei den Tank aufreißt oder eine Böschung hinunterrutscht.
Ich hatte vor Jahren eine große Douglasie im Garten an die ich mich selbst nicht rangetraut habe. Aber dann brauche ich keinen Bauern mit Motorsäge und Traktor, sondern jemand der Baumfällungen angemeldet hat und entsprechend versichert ist
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon langholzbauer » Di Apr 13, 2021 20:24

Limpurger hat geschrieben:@Spänemacher58:
Mein Vater zog mit dem Unimog an, aber der Baum kam nicht nach vorne sondern rutschte über den Stumpen und schlug nach hinten

Aus genau diesem Grund schneide ich beim Windenunterstützten Fällen immer mit einer negativen Fallstufe = Sohle des Fallkerbs liegt deutlich höher als der Trennschnitt. Dadurch wird verhindert daß das Erdende des Stammes mit gebrochener Bruchleiste in Zugrichtung ausbrechen und der Baum dann rücklings fallen kann. Ist zwar unorthodox aber funktioniert zumindest bei mir seit fast 40 Jahren unfallfrei. KAT wäre die bessere Alternative, aber noch mehr Werkzeuge im Wald verteilen ist auch nicht zielführend. Wünsche euch eine unfall- und Coronafreie Zeit.
Gruß, der Limpurger


Negative,breitere(!)Bruchstufe und recht kleiner Fallkerb ist da völlig richtig.
Ersetzt aber die nötige Anschlaghöhe nicht.
Und wenn kein gelernter Holzhauer/Forstwirt das macht, schneide ich dank Funkwinde auch selber ab.
Mir hat einmal ein gelernter einen Baum auf ein Dach geschnitten, bevor ich das Seil dran hatte.
Zum Glück war es seine Baustelle und ich nur zum Ziehen bestellt. :klee:
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Spänemacher58 » Di Apr 13, 2021 20:49

@langholzbauer
mein Vater war auch nur zum Ziehen bestellt und hat sich um den Fällschnitt nicht gekümmert. Waren ja Fachleute am Werk
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Kormoran2 » Di Apr 13, 2021 21:00

Ui, ui....es wäre also in das Belieben eines Richters gefallen, über die Mitschuld des Ziehenden zu urteilen. Ich glaube, der Zieher wäre immer mit dran.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon langholzbauer » Di Apr 13, 2021 21:16

Kormoran2 hat geschrieben:Ui, ui....es wäre also in das Belieben eines Richters gefallen, über die Mitschuld des Ziehenden zu urteilen. Ich glaube, der Zieher wäre immer mit dran.

Heute mit Sicherheit!
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Spänemacher58 » Di Apr 13, 2021 21:31

Damals wäre mein Vater auch dran gewesen, wenn das "Fällunternehmen" nicht so gute Beziehungen zur Stadt Bonn und Polizei gehabt hätte.
Vater hat so etwas später nie wieder gemacht!
Eigentlich war er froh, dass der kleine Unimog beim nach hinten fliegendem Baum nicht am Seil nachgeflogen ist. Ich saß als kleiner Junge drin und der Mog ruckte mal und stand vorne auf, stützte sich aber an der Bergstütze ab.

Gruß Spänemacher
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Spänemacher58 » Di Apr 13, 2021 21:52

Dann noch ein Beitrag von mir zum lächeln.
1962 hatte mein Vater viel Holz eingeschlagen und 1963 war auch ein Markt dafür da, denn die Autobahnbrücke A48 bei Bendorf am Rhein wurde gebaut und viele Schalungsbretter und Kantholz wurde gebraucht. Das Holz wurde gesägt und auf den Langholzanhänger hinter dem Unimog geladen. Ich war 5 Jahre alt und erst sehr spät "stubenrein". Wie immer fuhr ich mit Vater im Unimog zur Bendorfer Brücke, bis es sehr stark stank im Führerhaus.
Mein Vater wußte gleich was los war und wusch mir mit groben Sand und Rheinwasser denb Ar..sh. Ab dann war ich "stubenrein"
Gruß Spänemacher
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Kormoran2 » Di Apr 13, 2021 21:55

Mach dir nicht im Nachhinein noch stellvertretende Selbstvorwürfe. Erstens ist ein Unimog ja ein universelles Motorgerät, könnte also im Zweifel auch fliegen. Und zweitens unterlaufen auch den besten Profis irgendwann mal Fehler und sie brauchen die Armada der Schutzengel.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Spänemacher58 » Di Apr 13, 2021 22:12

Ich berichte eben gerne aus der alten Zeit und meiner schönen Kindheit und Jugend
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Re: Pannen rund um den Wald

Beitragvon Kormoran2 » Di Apr 13, 2021 22:52

Ich lese sowas gerne.
Wir heute mit unseren allumfassenden Sicherheitseinrichtungen profitieren doch von den schlimmen Unfällen unserer Vorväter. Das Amt für Arbeitsschutz kommt beim kleinsten Unfall raus und analysiert und klagt an. Sowas gab es früher nicht.

Wir profitieren von einer maximalen Perfektionierung der Arbeitssicherheit. Gerade der Umgang mit Strom, mit Baumfällungen oder ähnlichen generellen Gefahren ist in den vergangenen Jahrzehnten nahezu perfektioniert worden. Man hat glücklicherweise Lehren gezogen aus schlimmen Unfällen. Und deshalb sollten wir uns auch Arbeitsschutz-Vorschriften in unserer Branche nicht widersetzen sondern sie einhalten, auch wenn es manchmal unbequem ist.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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