Also bei uns hier an der Mosel ist noch alles in Ordnung, und nach dem Laubschnitt sinkt ja auch die Pero Gefahr erstmal stark. Wenn das so weiter wächst sind die Trauben in 2 Wochen ja schon aus der Gefahrenzone
Ich sehe aktuell auch keinen Grund zum meckern. So einen Jahresverlauf würde ich gerne jedes Jahr in Kauf nehmen. Kein Frost, Hagel bisher glimpflich, Niederschläge kompakt, damit weniger Pilzdruck, erstaunlich große Stielgerüste (ohne Gibb), guter, aber nicht zu üppiger Behang, mein Nachbar meinte neulich, alle 3 Jahre taugt der Jahrgang wirklich. 2006, 2009, 2012, 2015 waren bei uns gute Jahrgänge. Ich hoffe mal, der Gute hat recht. Nach dem nächsten Gewitter mag natürlich alles wieder anders ausschauen. Das mit dem Laubschnitt mag wohl kurzfristig stimmen. Dadurch wird aber danach die Produktion von Geiztrieben gefördert, die dann nach Ende des Pflanzenschutzes keinen Peroschutz mehr haben. Bei uns wird zuwischenzeitlich vermehrt gewickelt, also nicht mehr gipfelt, sondern die Triebspitzen um den obersten Spanndraht gewickelt. Da wachsen sie sich aus, bilden aber kaum Geiztriebe oben. Die gewickelten Triebspritzen haben meist noch etwas Pflanzenschutz abbekommen und bleiben so länger gesund als die Geiztriebe. Da ganze ist vor allem arbeitswirtschaftlich interessant für Handarbeitslagen. Zusätzliche Arbeit fürs Wickeln, dafür entfällt das Gipfeln und auch das Heften am obersten Draht entfällt weitgehend. Etwas mehr Arbeit dann beim Schneiden im Winter, aber eine deutliche Arbeitsentlastung in der Arbeitsspitze Juni/Juli. Zudem soll das Wickeln auch das Beerenwachstum bremsen und so Botrytis vermeiden. Für mich sind die ersteren Argumente aber die wichtigeren. Wenns dann auch noch gegen Botrytis hilft: Um so besser...
Sehe hier auch sehr vereinzelt frische Pero, Bereich unterer Fangdraht, noch sehr Sorten und Lagenabhängig, kein Drama ... manche Kollegen haben mehr ... der Druck ist also da.
... ich mag keine Gäste die erst die Tür eintreten und dann nicht merken wenn die Party vorbei ist.
Nur wenn Du nicht sofort danach Laub schneidest. Da sich die Pho. Säure in die Triebspitzen verlagert, würdest Du den Schutz sofort wieder abschneiden.
Warum wird ein nochmaliger Phosphonat-Zusatz jetzt nicht mehr empfohlen, obwohl doch noch viele reifeförderliche Geiztriebe wachsen? Selbst nach dem ersten gipfeln könnte das doch nochmals mehr Pero-Schutz für diesen Neuzuwachs bringen? Soll man sich daher über die Empfehlung des lokalen Weinbauberaters hinwegsetzen?
mikrokern hat geschrieben: (.........) Soll man sich daher über die Empfehlung des lokalen Weinbauberaters hinwegsetzen?
Wenn Geld keine Rolle spielt, warum nicht? Nichts wie raus mit dem überflüssigen Zeug
Nach 0,0 Liter Phosphoriger Säure in diesem Jahr kann ich nur sagen, dass wir bis dato keinen einzigen Ölfleck in unseren Anlagen haben. Lediglich einmal nach starken Gewitterniederschlägen wurde ein Kurativmittel verwendet, sonst Kontaktmittel.
in gefährdeten Anlagen fahr ich nochmals Cantus. sprich kompakte Burgunder. den Rest nicht.stand jetzt kann dazu noch keine Aussage getroffen werden. wenn Ende August oder im September 2 Wochen regnet oder nicht beist Mann sich in hintern wie mit der phosphorigen entweder war's für die Katz oder nicht
Hatte jetzt zur letzten Behandlung ca 18 Tage abstand. Durch die kühlen Nächte dürfte aber nichts passiert sein. Denke auch noch zwei Behandlungen dann ist fertig. Je 10 Tage abstand dann passt zum 20.juli
Bei uns grasiert die Pero wieder, nicht ganz so heftig wie 16 aber es reicht auch so ... hab noch eine unbefallene Anlage, der Rest hat oberhalb der Fangdrähte sein Fett weg. Problem war dieses Jahr ne Kombination aus
a) Kollegen, die an Arbeitskräften sparten und mit dem Laubmachen nicht nach kamen. Daher dort nur mangelhafter Pflanzenschutz und starker Frühbefall. Die haben schon oberhalb vom oberen Biegedraht viel älteren Befall und aus den Anlagen quer durch die Gemarkung sehr hohe Sporenbelastung.
b) Extreme Temperaturschwankungen, Tag 25-30°C, Nacht 8-15°, daher viel Taubildung, das Laub war (ist) quasi jede Nacht von 4-6 Uhr nass, Wetterstationen geben Luftfeuchte von >90% und Blattnässe von >90% für die Zeiträume an. Laub kann auch nass sein ohne Regen Neulich hatten wir morgens um 7-8 Uhr noch Nebel, dichte Fischsuppe ...
Die Kombination von a + b, da bleibt kein Auge trocken, hab 7-9 Tage Spritzabstände, heftige Rechnungen vom Landhändler und dennoch genug Befall, wobei ich im Vergleich noch gut da stehe.
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