DWEWT hat geschrieben:Bauer Piepenbrink hat geschrieben:War mir klar, dass Du dir das wieder hindrehst damit es passt. Aber Sinngemäß im Bezug auf das Bodenleben: Ob ich nun jedes Jahr das Haus abreiße in dem ich wohne, oder nur alle 2-3 Jahre ist ziemlich egal. Und Humus aufbauen kann man so schon gar nicht!
Wenn du das, was du hier zu machen vorgibst, nämlich nachhaltige Landwirtschaft betreiben, ernst nimmst, solltest du es besser wissen. Dauerhumus und nur der ist für eine nachhaltige Landwirtschaft interessant, befindet sich zu über 80% unterhalt von 25cm im Boden. D.h., der Humusbestand wird vom normalen Pflügen überhaupt nicht tangiert. Man könnte sogar hergehen und sagen, dass eine Pflugsohle den Gasaustausch unterhalb des Pflughorizonts reduziert und somit den Abbau der organischen Masse weitgehend unterbindet. Damit wäre der Dauerhumusbildung sehr geholfen. Wie war das noch: "global worming is global warming"!
Der Regenwurm ist für viele Landwirte das, was der Wolf für die verpeilten Umweltschützer ist. Er wird zur Zeigerart hochstilisiert. An ihm und seiner Quantität, wird der Zustand des Bodens hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit festgemacht. Wie der Wolf und sein Vorhandensein/seine Verbreitung für eine intakte Natur steht. Beides ist absurd! Es ist immer das gesamte Sysem zu betrachten und dazu gehört auch, dass die No till-Leute sich das vermeintlich größere Aufkommen des Tauwurmes mit dem verstärkten Einsatz von PSM erkaufen. Dessen nachhaltige negative Wirkung kommt nun so langsam zum Vorschein. Warten wir die Konsequenzen des G.-Verbotes ab. Die Pfluhersteller, sind sehr zuversichtlich!
Wir können in manchen Lagen froh sein, wenn die Humusdecke überhaupt 25-30cm stark ist, weil weiter unten fast nur noch Steine und gelber Lettenboden kommt. Da ist nichts mit Dauerhumus. Wir haben nur das Glück, dass unsere tonhaltigen Böden die Nährstoffe gut binden, sonst wäre bei manchem schon längst Schicht im Schacht, so wie die mit ihren Böden umgehen. Aber das viele Pflügen sorgt halt für eine schlechte Bodenstruktur, und man holt nur unnötig Steine hervor, die dann wieder mühselig abgelesen werden dürfen.
Nach einmal pflügen - warum auch immer (z.B. Erde den Hang hochschaffen, Ackerfuchsschwanz und Trespen bekämpfen) - dauert es auf unseren flachgründigen Muschelkalkverwitterungsböden wieder 2-3 Jahren, bis sich sowas wie eine brauchbare Bodenstruktur eingestellt hat und der Boden sich gut baut. Das Ergebnis siehst Du anschließend daran, wie gut sich das Getreide bestockt und wie lange es bei Trockenheit durchhält, ohne notreif zu werden.