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Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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2185 Beiträge • Seite 80 von 146 • 1 ... 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83 ... 146
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Feb 26, 2021 7:53

Groaßraider hat geschrieben:Wieviele ha Wald sind in deinem traditionellen Familienbesitz das du dermaßen weit ausholen kannst und so weit in die Zukunft blicken kannst??


Unter 10 ha. Aber 90% Fichte 50jährig. Und ich habe nicht vor, die sonderlich alt werden zu lassen, wenn die Preise wieder "normale" Höhen erreicht haben.
In allen Lücken (Käfernestern) und lichten Ecken habe ich mit Küstentanne (70%) und Douglasie (30%) vorangebaut. Ich versuche, die reichliche Fichten-NV zurückzudrängen.
Von der Küstentanne verspreche ich mir in 20 Jahren die ersten Vornutzungen. Vorher vielleicht noch Grün- und Stangennutzung.
Hinzu kommt, dass ich durch die schnell wachsenden Baumarten in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder Windruhe in die Löcher und Beständesränder bekomme.
Zur Zeit ist die Gefahr groß, dass beim nächsten Sturm die freigestellten Fichten dort umfallen.

Westerwälder hat geschrieben:Ich kann hier bei meinen Schäden keinen Zusammenhang mit dem Alter der Fichten erkennen. Es gibt 20-30 jährige die bei den ersten braunen mit dabei waren und es gibt 70 jährige Parzellen die (immer noch) grün sind und umgekehrt.


Da habe ich andere Erfahrungen. Mit dem Alter steigt die Gefahr von Rotfäule und ab 20m Höhe die Windwurfgefahr. Vom Käfer bei Fichte ganz zu schweigen.

Nochmal zur Erklärung:
Ich weiß nicht, ob der "Kurzumtrieb" das richtige ist. Vielleicht werden ja irgendwann für dickes Nadelholz Rekordpreise gezahlt. Vielleicht bekommt die Küstentanne einen Schädling
und geht über die Wupper. Weiß ich alles nicht. Die Art zu wirtschaften gefällt mir auch nicht. Ich wäre auch gerne einer dieser hier zahlreich vertretenen Waldromantiker,
die in ihrem Plenterwald die Natur machen lassen und dabei viel Geld verdienen. Die Möglichkeit sehe ich bei mir leider nicht.
Zuletzt geändert von Oberdoerfler am Fr Feb 26, 2021 8:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon langholzbauer » Fr Feb 26, 2021 8:24

Oberdoerfler hat geschrieben:...Mit dem Alter steigt die Gefahr von Rotfäule und ab 20m Höhe die Windwurfgefahr. Vom Käfer bei Fichte ganz zu schweigen.

Nochmal zur Erklärung:
Ich weiß nicht, ob der "Kurzumtrieb" das richtige ist. Vielleicht werden ja irgendwann für dickes Nadelholz Rekordpreise gezahlt. Vielleicht bekommt die Küstentanne einen Schädling
und geht über die Wupper. Weiß ich alles nicht. Die Art zu wirtschaften gefällt mir auch nicht. Ich wäre auch gerne einer dieser hier zahlreich vertretenen Waldromantiker,
die in ihrem Plenterwald die Natur machen lassen und dabei viel Geld verdienen. Die Möglichkeit sehe ich bei mir leider nicht.


Wenn die Baumart und ihre Herkunft nicht zum Standort passt, dann lässt sich auch mit kurzen Umtrieb kein Ertrag erwirtschaften.

Endlich mal zurück zum Thementitel.
Einen funktionierenden Plenterwald aufzubauen und richtig zu bewirtschaften hat nur für Außenstehende etwas mit Romantik zu tun.
Dazu braucht es sehr viel Zeit, Fachwissen, Sorgfalt bei jeder Arbeit draußen und wachsame Augen für das ganze System Wald.
Eine schonende Einzelbaumnutzung über sehr viele Jahre ist da erst der Einstieg.
Das wiederspricht aber aktuell der geringen Wertschätzung für Rohholz und dem Kostendruck bei der Ernte.
Wer über längere Zeiträume nichts im Bestand macht,hat keine Erträge,wird kaum die Qualität zukünftiger Erträge halten, oder gar verbessern und läuft noch zusätzlich Gefahr, daß die für später auflaufenden Eingriffe, von ahnungslosen waldromantischen Naturschützern behindert werden!
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Feb 26, 2021 8:55

langholzbauer hat geschrieben:Wenn die Baumart und ihre Herkunft nicht zum Standort passt, dann lässt sich auch mit kurzen Umtrieb kein Ertrag erwirtschaften.


Stimmt. Das Problem ist: Der Standort ändert sich gerade mit dem Klimawandel. Was gestern standortgerecht war, ist es morgen vielleicht nicht mehr. Keine guten
Bedingungen für eine langfristige Planung.

langholzbauer hat geschrieben:Eine schonende Einzelbaumnutzung über sehr viele Jahre ist da erst der Einstieg.
Das wiederspricht aber aktuell der geringen Wertschätzung für Rohholz und dem Kostendruck bei der Ernte.


Genau das ist das Problem. Und dem versuche ich mich anzupassen. Ich möchte gerne etwas Geld mit dem Wald verdienen. Nachdem es in den letzten drei Jahren
ein extremes Zuschussgeschäft war.

langholzbauer hat geschrieben:und läuft noch zusätzlich Gefahr, daß die für später auflaufenden Eingriffe, von ahnungslosen waldromantischen Naturschützern behindert werden!


Nicht nur das. Wenn man heute dicke, erntereife Buchen hat muss man aufpassen, dass nicht der Naturschutz ein Auge darauf wirft und Stilllegung fordert.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon yogibaer » Fr Feb 26, 2021 9:20

Oberdoerfler hat geschrieben:Vielleicht bekommt die Küstentanne einen Schädling
und geht über die Wupper.

Der ist schon da, in Form von Dreyfusia piceae (syn. Adelges piceae) in Verbindung mit Neonectria neomacrospora.
Gruß Yogi
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Feb 26, 2021 9:30

yogibaer hat geschrieben:Der ist schon da, in Form von Dreyfusia piceae (syn. Adelges piceae) in Verbindung mit Neonectria neomacrospora.


Zitat Wikipedia: "In Europa gilt Befall mit der Tannenstammlaus im Regelfall als nicht bekämpfungswürdig, weil die Schäden gering bleiben."

Danke für den Hinweis. Halte ich aber für kalkulierbar. Zumindest im Vergleich zum Buchdrucker in der Fichte.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon NAJA » Fr Feb 26, 2021 9:45

holz-metall-artinger hat geschrieben:der Faden heißt Plenterwirtschaft, mir ist schon ganz übel wenn ich den Begriff " Umtrieb" lese,


Servus,

genau!
Aber wenn über ein Thema diskutiert wird muss auch immer über die Alternativen geredet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion


MFG
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Feb 26, 2021 10:33

holz-metall-artinger hat geschrieben:alternative Fakten, einfach nur mehr furchtbar ! mfG.


Ok. Das wars. Damit bin ich raus. Da macht jede Art von Diskussion keinen Sinn mehr.
Man muss nicht beleidigend werden, nur weil man keine Argumente hat.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon yogibaer » Fr Feb 26, 2021 10:42

Oberdoerfler hat geschrieben:Zitat Wikipedia: "In Europa gilt Befall mit der Tannenstammlaus im Regelfall als nicht bekämpfungswürdig, weil die Schäden gering bleiben."

Vor 10 Jahren war das Diplodia-Triebsterben (Verursacher: Sphaeropsis sapinea) auch kein großes Thema und konnte toleriert werden. Heute sehen bei uns einige Kiefernwälder, Plenterwälder inbegriffen, genau so aus wie in anderen Regionen die Fichtenwälder.
Wikipedia ist im Großen und Ganzen nicht schlecht aber manchmal nicht auf der Höhe der Zeit.
Gruß Yogi
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Kormoran2 » Fr Feb 26, 2021 21:31

Yogi, selbst anmelden und aktualisieren !
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Sa Feb 27, 2021 22:45

Oberdoerfler hat geschrieben:Ok. Das wars. Damit bin ich raus. Da macht jede Art von Diskussion keinen Sinn mehr.


Ist auch vermutlich besser so.... Meiner Frage nach Forstwirtschaftlicher Familien Tradition bist du geschickt ausgewichen. :D

In einem deiner ersten Beiträge schreibst du das du dir 3 ha Fichten Monokultur vor ca. 5 Jahren gekauft hast :klug:

Und nun bist du der Waldbau Professor Nr. 1!

Ich kauf mir morgen ein Skalpell und bin dann Facharzt für Herzoperationen n8

Das Thema behandelt traditionelle Waldwirtschaft, über Generationen, mit Höhen und Tiefen!
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon langholzbauer » So Feb 28, 2021 0:28

Auch wenn es Dein Faden ist...
Lass bitte den Oberdoerfler weiter mit schreiben.
Er ist einer der wenigen hier, die sich ernsthaft Gedanken um Waldbau für die Zukunft machen und auch teilen...
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Westerwälder » So Feb 28, 2021 7:40

Ich hab jetzt bei den ganzen Meinungen hier etwas den Überblick verloren. Aufgrund der großen Schadflächen ist bei uns die Option flächendeckende Aufforstung ganz raus.
Unser Plan ist:
- es kommt was kommt, auch wieder Fichte zulassen, aber mäßig
- wir helfen auf den reinen entstehenden Fichtenflächen punktuell mit Hordengattern und gesäten Eicheln oder Ahorn usw. nach
- Rückewege „schön“ machen damit die jagdlich genutzt werden
- in 10 Jahren gibts dann reichlich Arbeit mit selektieren und pflegen.

Das Mal in Kurzfassung was wir sowohl privat als auch in der Interessentenschaft machen wollen.

Ob das jetzt die beste Lösung ist weis ich auch nicht, aber Konsens aller Beteiligten und über die lebenden Generationen.

Sind wir da jetzt allein mit dieser Vorgehensweise oder gibts noch mehr mit diesem Ansatz für die waldbauliche Zukunft?

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