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Moderator: Falke
FeFa2s hat geschrieben:Hallo zusammen!
Nachdem ich hier schon lange mitlese, habe ich mich nun doch hier angemeldet und möchte mal mein „Waldprojekt“ vorstellen.
Bei uns in der Familie kann man die Waldarbeit getrost als „gewachsene Liebhaberei“ bezeichnet. Die kleine Landwirtschaft meines Opas gibt’s nicht mehr, aber seit klein auf bin ich irgendwie mit dabei, wenn das Brennholz aus dem Familienwald gewonnen wird. Der Wald wurde sich geteilt, Opa, meinem Vater und seine Geschwister.
Vor gut 10 Jahren hat mein Vater dann ein kleines Stücken Wald (95% Kiefer, < 1 Hektar) gekauft. In dem Zug haben wir auch den alten Farmer meines Opas, welcher seit über 10 Jahren nicht mehr genutzt wurde, grundrestauriert. Damit machen wir im Wald alles (Spalter und Säge für Zapfwelle).
In dem kleinen Wald gab es viel zu tun. Von den sehr dicht stehenden Kiefern waren etliche kaputt. Naturverjüngung – wenn überhaupt – auch nur einzelne Kiefern.
Wir haben dann erst mal das entnommen was raus musste und mit Wildlingen gepflanzt – allen voran Buche – mittlerweile aber auch Lärche und Douglasie.
In Summe ist der Wald jetzt schön aufgeräumt und einige der gepflanzten Buchen sind mittlerweile Arm-Dick. Wenn man durch den Wald schaut, sieht man jetzt auch schon einen vernünftigen Unterbau. Mein Vater hat da wirklich viel Herzblut reingesteckt und der Funke ist irgendwie auf mich übergesprungen..
Natürlich werden dort auch weiterhin Kiefern kaputt – in etwa 3-5 Stück pro Jahr. Für den Unterstand wollen wir die Kiefern auf jeden Fall so lange erhalten wie möglich, und für den Brennholzbedarf von uns ist das ja ideal, wenn es jedes Jahr bisschen was gibt.
Da der Anfang des Waldumbaus hier meiner Meinung nach gut gemacht ist und auf das Jahr gesehen nicht mehr so viel Arbeit anfällt (und Brennholz), habe ich mich letztes Jahr dazu entschlossen, auch einen Wald zu kaufen. Nachdem ich nun auch ein Eigenheim mit Kachelofen habe, ist unser Brennholzbedarf nochmal etwas gestiegen. Langfristig kommen wir da mit den paar Kiefern aus Vaters kleinem Wald nicht hin.
Für mich hat sich dann ein Glücksgriff ergeben: gut 1,5 Hektar, wieder viel angeschlagene Kiefer aber auch einen alten Eichenbestand, keine 2km von meinem Haus entfernt und preislich war es auch in Ordnung.
Im ersten Schritt haben wir auch die kaputten Kiefern raus gemacht. Das waren letztes Jahr an die 120 Ster. Da meine Familie in Summe ca. 30 Ster pro Jahr braucht, ist das jetzt mal ein guter Grundstock und es sollte mittelfristig wieder ausreichen, nur die kaputten raus zu machen.
Den alten Eichenbestand rühren wir nicht an. Dort sind einige tolle Biotopbäume dabei, welche wir auch über eine Förderung laufen lassen. 4-5 Bäume hätten Potential zum Möbelholz (gerade Stamm, BHD teilweise deutlich über 60cm), aber ich schneide einfach ungern einen tollen gesunden Baum um. Bei der Eiche läuft mir das ja auch nicht davon.
Gleichzeit haben wir auch mit dem Waldumbau begonnen. Ein Stückchen habe ich eingezäunt und über den letzten Winter in Summe über 1000 Bäume gepflanzt.
Um weg von der Kiefer zu kommen und möglichst viel Vielfalt rein zu bekommen, ist da mittlerweile einiges an Arten dazu gekommen:
400 Buchen, 175 Weißtannen, 50 türkische Tannen – das vor allem dort, wie die Kiefer doch dichter steht oder die gut kommende Eichen-Naturverjüngung schon 10 Jahre Vorsprung hat.
75 Roteichen, 100 Schwarzkiefern, 50 Hybridlärchen, 100 Douglasien, 150 Esskastanien, 100 Spitzahorn und 100 Vogelkirschen in den „sonnigeren“ und lichteren Abschnitten.
Mir ist bewusst, dass viele verschiedene Arten es schwierig machen, das Ganze wirtschaftlich zu gestalten (wenn man auf Wertholz oder den Harvester Einsatz aus ist). Aber das ist ja nicht mein Ziel.
Ich möchte den Wald einfach fit machen für die Zukunft und irgendwann in einem guten Zustand mit hoher Artenvielfalt übergeben können. Und als Benefit eben das Brennholz rausnehmen. Das sollte ja der Urgedanke des Plenterns sein, oder?
Sobald ich jetzt mit dem Spalten der entnommenen Kiefern fertig bin, möchte ich die nächste Fläche vorbereiten, um auch wieder bisschen was anzupflanzen. Diesmal teilweise auch über Wildlinge (mein Onkel hat in seinem Wald unheimlich viel Buchen NVJ, vielleicht kann ich auch ein paar Lärchen oder Douglasien finden), und nächstes Jahr im Frühjahr ggf. auch über den Förster den ein oder anderen Exoten ausprobieren (Atlaszeder oder Baumhasel, da wo Licht ist, ggf. auch wieder Spitzahorn, die, die heuer im Frühjahr gepflanzt wurden kommen echt sehr gut und haben teilweise schon 40cm gemacht).
Was haltet Ihr davon? Auch von der Baumartenauswahl? (Der Wald liegt auf ca. 400m, Sandboden, Franken)
Würdet ihr ggf. einen Abschnitt komplett platt machen (alle Kiefern entnehmen)?
Ich würde mal behaupten, dass in 20 Jahren sowieso keine einzige Kiefer mehr steht. Nahezu jede hat Misteln, teilweise braune Nadeln. Wir entnehmen aktuell wirklich nur die, die ganz schlecht ausschauen, also gar keine grünen Nadeln mehr oder wo die Rinde schon abgeht.
Könnte man ggf. mehr Kiefern erhalten, wenn man noch besser ausdünnt? Bzw. würdet Ihr die offensichtlich geschwächten Kiefern schon eher entnehmen? Mein Eindruck ist der, dass die meisten Kiefernwälder hier einfach noch deutlich zu dicht stehen und das die Probleme bei Trockenheit noch verstärkt. Ich traue mir wetten, wenn in den Wäldern da rechtzeitig Platz geschaffen werden würde, würden auch nicht die Vielzahl dann ausfallen.
Jetzt mehr entnehmen als unbedingt nötig, macht für mich aktuell aber nur Sinn, wenn ich auch etwas Brennholz verkaufe. Damit möchte ich eigentlich nicht anfangen, auch wenn ich im Bekanntenkreis 2-3 Leute hätte, die schon mal gefragt haben. Ich möchte nämlich vermeiden, dass da etliche Ster jahrelang rum stehen…
Ich bin schon auf Eure geschätzten Meinungen gespannt und vielleicht mag der ein oder andere hier ja auch sein Projekt vorstellen (ich hoffe mein Post ist in diese threat auch an der richtigen Stelle)
Danke und Gruß
FeFa2s
FeFa2s hat geschrieben:Was plant ihr dieses Jahr in euren Wäldern?
FeFa2s hat geschrieben:
Was plant ihr dieses Jahr in euren Wäldern?
Viele Grüße
FeFa2s
Groaßraider hat geschrieben:FeFa2s hat geschrieben:Was plant ihr dieses Jahr in euren Wäldern?
- Dürrsteher für HS entnehmen
- Wege und Rückegassen freischneiden
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Groaßraider hat geschrieben:Servus Meikel,
Weder noch, das Tablet (vom Cousin) mit GPS Antenne (wie z.B. auf dem Traktor) hat eine Software wie sie z.B. vom Landwirtschafts und Forstamt oder Trassenplaner der Energieversorger benutzt wird. Dann vom Vermessungsamt die Grenzsteine zur Privaten Nutzung kaufen (hat ca. 15 € gekostet) und auf die Karte draufspielen.
Ahja fast vergessen. Die Software gleicht sich zusätzlich noch mit dem GPS vom Handy in der Hosentasche und dem des Tablets ab, um im Wald verwertbare Signale zu empfangen.
Mit einer Handy App wirst du max. eine Genauigkeit von +/-5m, wie bei einem Navi erreichen.

Groaßraider hat geschrieben:, heutzutage kommt man da auf +/- 20cm genau hin.
Groaßraider hat geschrieben:Ahja fast vergessen. Die Software gleicht sich zusätzlich noch mit dem GPS vom Handy in der Hosentasche und dem des Tablets ab, um im Wald verwertbare Signale zu empfangen.
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