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Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon MikeW » Mo Dez 23, 2024 1:17

Hitzige Diskussion .
Wer mag schon beurteilen, was überhaupt praxisfremd bedeutet ? Jeder ist für sich, seinen Wald, sein Umfeld selbst verantwortlich. Was vor Jahrzehnten gängig oder auch wirtschaftlich erforderlich war ist es heut eben nicht mehr. In der Natur ist nichts so beständig wie der Wandel und so wird in Jahrzehnten alles anders sein als heut.

Ihr könnt mich jetzt lynchen ... aber warum glaubt der Mensch er könne eine nennenswerte Veränderung der Baumarten im Wald durch seine Beeinflussung erreichen und vor allem dauerhaft etablieren .... die Natur selbst wird immer die besseren Wege finden.
Alles ist nur ein probieren und das sollte jeder selbst entscheiden ohne Dogma von außen oder irgendwelchen Instituten, Ämtern, Behörden ... die geben nur ihre subjektive Ansicht wieder.
Selbst Denken ist wichtig, ... wichtiger denn je.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Fr Dez 27, 2024 15:13

Hitzig ist relativ... Das hängt vom Fachwissen und Toleranz des einzelnen ab. :D

Dein 2. Absatz ist leider nicht ganz richtig... Jagd wird von Menschen ausgeübt und führt zu großen Veränderungen....
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Höffti » So Dez 29, 2024 6:12

Groaßraider hat geschrieben:Hitzig ist relativ... Das hängt vom Fachwissen und Toleranz des einzelnen ab. :D

Dein 2. Absatz ist leider nicht ganz richtig... Jagd wird von Menschen ausgeübt und führt zu großen Veränderungen....


Dein zweiter Absatz ist leider auch nicht ganz richtig...

Jagd wird AUCH von Menschen ausgeübt.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Sa Jan 04, 2025 16:57

Ernst Eiswürfel hat geschrieben:Mach dir keine Gedanken. Im Rottal gibt es genügend Praxisfremde Waldbauern und ebenso, oder ganz besonders die von Groaßraider sonst so hochgelobten BaySf sind enorm praxisfremd.

https://www.ardmediathek.de/video/schwa ... ZDE1ZWRlOQ


Sottenmolch,
was hat das pflücken von Douglasien Zapfen mit Küstentanne und Mammutbaum zu tun?
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Ernst Eiswürfel » Sa Jan 04, 2025 19:38

Du hast vor einigen Wochen ja schon geschrieben, dass du keine Ahnung von Bäumen hast.

Suche mal nach der Definition von exotisch! Erkundige dich doch mal über die Geschichte der Douglasie und der Küstentanne und vergleiche. Dann schreibst du warum die Küstentanne exotisch sein soll und die Douglasie nicht. Dann weißt du auch warum die BaySf und die Waldbauern in Südbayern (diejenigen die Douglasie gepflanzt haben) genauso praxisfremd sind wie die, die du hier direkt angesprochen hast.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » So Jan 05, 2025 0:01

Du bist halt immer noch der selbe Wortverdreher, ich hatte schon die Hoffnung du besserst dich nach deiner glorreichen, freiwilligen Abmeldung hier.
Stattdessen willst du deine Sticheleien einfach unter Ernst Eiswürfel weiterführen :regen:
Und das nächste Mal? August Spaßvogel :D

Nein danke, ich hab darauf keine Lust... :klug:

Es war mein Fehler dir zu antworten... Werde ich nicht mehr machen, Sorry!!!


Im ganz freundlichen Sinne, wie schon vor Wochen geschrieben.:
Etabliert doch mal einen Thread über gepflanzte Zukunftswälder mit fremden Baumarten hier im Forum!
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Ernst Eiswürfel » So Jan 05, 2025 11:16

Das Problem ist, dass du nicht antwortest sondern nur Fragen stellst und die an dich gestellten Fragen nicht beantwortest. Zur gleichen Zeit erwartest du allerdings Antworten auf die von dir gestellten Fragen!
Da du nicht in der Lage bist selbst Sachen nachzulesen, fasse ich für dich zusammen.
Die Küstentanne wird schon seit 180 J. auf Versuchsflächen in Deutschland angebaut und es gibt im Frankenwald auch einen 70j. Bestand an Küstentannen. Ebenso experimentieren die BaySf seit ca. 70 J. mit Hemlocktanne und Riesenlebensbaum im Frankenwald.

So nun zum Thema Exoten.
Exotisch bedeutet aus einem fremden Land stammend. Die Douglasie stammt aus Nordamerika und ist nicht länger im deutschen Wald daheim als die Küstentanne. Aus welchem Grund ist die Küstentanne im Gegensatz zur Douglasie ein Exot? Der Link zu den beernteten Douglasien der BaySf sollte dich eigentlich nur mit der Nase darauf stoßen, dass die BaySf nicht anders als viele Waldbauern auch fremde, neue Baumarten ausprobieren. Aber da hatte ich augenscheinlich zu viel verlangt.

Die einen sind eben Waldpioniere und die anderen praxisfremd. :regen:


Ich glaube ja nicht, dass du antwortest, aber es wäre schön, wenn du mir mal sagen würdest was ich verdreht habe. Du machst ja in vielerlei Hinsicht deine eigenen Regeln.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Mo Jan 06, 2025 0:12

Sehr interessanter Artikel dem ich aus unserer eigenen Erfahrung über die Eigenbewirtschaftung 100% zustimmen kann!

"Verbiss, Wildschäden, Klimawandel: Wie die Jagdgenossenschaft Kehlmünz ihren Wald nachhaltig erneuert.

Mit Gummistiefeln und Regenjacke steht Dieter Scheuenstuhl leicht gebückt mitten im Wald, betrachtet den Waldboden und freut sich über die üppige Naturverjüngung mit verschiedensten Baumarten. Weniger gut gefällt ihm, was er eine Etage weiter oben sieht: „Wir haben Verjüngung, wir haben einen Altbestand, aber es fehlt der Mittelstand. Man sieht, dass hier über Jahrzehnte nichts hochgekommen ist“, erklärt er. Hinzu komme die starke Schädigung des Altbestandes, insbesondere der Nadelbäume. Auch die Hauptbaumart Kiefer kämpft ums Überleben.


Kurzum: Der Altbestand leidet unter den Folgen des Klimawandels und der Mittelstand fehlt, weil über viele Jahre der Wildverbiss zu hoch war. Dieses Waldbild zeige sich fast überall im Bereich der Jagdgenossenschaft Kehlmünz (Lks. Ansbach).

Jagdgenossen waren unzufrieden wegen Verbiss
Der Wendepunkt in puncto Verbissschäden kam, als die Jagdgenossenschaft im Frühjahr 2010 auf Eigenbewirtschaftung umgestellt hat. Das war damals keine freiwillige Entscheidung, sondern eine Notlösung. Denn im Winter ist einer der beiden Jagdpächter unerwartet verstorben. Im März hat dann der andere Pächter gekündigt. „Und dann standen wir wenige Wochen vor Beginn des neuen Jagdjahres ohne Pächter da“, erinnert sich Scheuenstuhl, der auch damals schon Jagdvorsteher war. Hinzu kam noch eine deutliche Unzufriedenheit der Jagdgenossen wegen der Verbisssituation.

„Durch die Ausbildung an der Waldbauernschule wusste ich schon einiges über die Eigenbewirtschaftung und habe das Thema in die Diskussion gebracht“, sagt Scheuenstuhl. Durch Zufall hätten sie einen Jäger gefunden, der sich kurzfristig bereit erklärte, ihnen bei der Organisation der Eigenbewirtschaftung zu helfen und für den Anfang als jagdrechtlich befähigte Person zur Verfügung stand. „Unterstützung hatten und haben wir außerdem von der Unteren Jagdbehörde vom Landratsamt. Die Zusammenarbeit mit der Behörde ist sehr wichtig, speziell in rechtlichen Fragen“, betont Scheuenstuhl.

Jagdgenossen mussten Zeit und Geld investieren
Die Jagdgenossenschaft stand damals aber noch vor einer weiteren Herausforderung: Die Jagdeinrichtungen. „Der Jäger, der gekündigt hat, hatte alles abgeräumt“, erzählt Scheuenstuhl. Also musste direkt zu Beginn des Projektes Eigenbewirtschaftung massiv ins Revier investiert werden – und zwar auf Kosten des Jagdertrages. Dass das den Überzeugungsbedarf unter den Jagdgenossen weiter erhöht hat, versteht sich von selbst.

Doch die Jagdgenossen halfen zusammen und bauten mit ihren Jägern einen Grundstock an Jagdeinrichtungen. Denn bei einer Eigenbewirtschaftung liegt auch das in der Verantwortung der Jagdgenossenschaft. „Wir sorgen für ein sauberes, jagdbares Revier, damit die Jäger ihre Arbeit machen können“, verdeutlicht Scheuenstuhl. Heute hat die Jagdgenossenschaft Kehlmünz zwischen 60 und 70 brauchbare Jagdeinrichtungen – vom einfachen Ansitz bis zur geschlossenen Kanzel.

Zwischen Jäger und Jagdgenossenschaft passt es
Seit 2012 ist Thorsten Schuler, der auch Jagdgenosse ist, angestellter Jäger und die jagdrechtlich befähigte Person bei der Jagdgenossenschaft Kehlmünz. Für dieses Amt müsse man nicht nur „pachtfähiger Jäger“ sein, sondern vor allem das System akzeptieren. „Und da gibt es nicht viele“, weiß Scheuenstuhl aus Erfahrung. Mit Thorsten Schuler und seiner Frau Andrea Polap-Schuler, die ebenfalls Jägerin ist und ihren Mann kräftig unterstützt, ist der Jagdgenossenschaft offenbar ein Glücksgriff gelungen. Zumindest bekommt man diesen Eindruck beim Blick in den Wald und durch die lockere Atmosphäre, die zwischen dem Dreiergespann herrscht. Dass es auf zwischenmenschlicher und fachlicher Ebene passt, ist ihnen auch bei den übrigen Jägern im Revier wichtig. Für die Jäger, die das Ehepaar unterstützen, vergibt die Jagdgenossenschaft Jagderlaubnisscheine.

Die Anzahl der zu vergebenden Erlaubnisscheine richte sich nach dem Engagement der Jäger, erklärt Scheuenstuhl. Ein Streckenziel für den einzelnen Jäger gebe es nicht. „Man kann niemanden zur Jagd zwingen“, ergänzt Schuler. Die Konkurrenzsituation im Revier sorge in der Regel für genug Motivation. Denn die Jagdgenossenschaft Kehlmünz stimmt jährlich ab, wer wieder für ein Jahr einen Schein bekommt. „Außerdem haben wir es so geregelt, dass wir im Falle eines triftigen Grundes auch im laufenden Jagdjahr einen Jagderlaubnisschein kündigen können“, erklärt Scheuenstuhl weiter.

Auch Thorsten Schuler, der per Dienstvertrag bei der Jagdgenossenschaft angestellt ist, könnte theoretisch jährlich gekündigt werden. „Wenn es nicht passt, kannst du dich zügig trennen“, verdeutlicht Scheuenstuhl den großen Vorteil der Eigenbewirtschaftung gegenüber der Verpachtung, bei der man in der Regel für 9 Jahre gebunden ist.

Verpflichtungen bei Eigenbewirtschaftung des Waldes
Andererseits hat die Jagdgenossenschaft bei der Eigenbewirtschaftung aber auch mehr Verpflichtungen. „Viele schreckt ab, dass bei der Eigenbewirtschaftung die Jagdgenossenschaft für die Wildschäden aufkommen muss. Dabei ist das auch bei Verpachtungen oft der Fall, das ist vielen nur nicht bewusst“, erklärt Scheuenstuhl. Denn in der Regel seien die Wildschäden im Pachtvertrag gedeckelt – was darüber hinausgehe, müsse die Jagdgenossenschaft übernehmen. Der Vorteil bei der Eigenbewirtschaftung sei, dass man direkten Einfluss auf den Jagdbetrieb habe. „Wenn bei uns ein Wildschaden auftritt, schauen wir gemeinsam nach den Ursachen und dann wird jagdlich sofort darauf reagiert“, verdeutlicht Scheuenstuhl.

Mit der Eigenbewirtschaftung steigt auch der Arbeitsaufwand des Jagdvorstehers. Dazu gehören auch die unangenehmen Dinge wie zum Beispiel das „Kündigungsgespräch“, wenn sich die Jagdgenossen gegen einen Jäger entschieden haben. „Da braucht man dann manchmal auch ein dickes Fell, denn man muss sich einiges anhören“, erzählt Scheuenstuhl. Aber ein dickes Fell brauche man ohnehin, wenn man sich für die Eigenbewirtschaftung entscheidet, schiebt er hinterher. „Bei den umliegenden Revieren sind wir alles andere als beliebt“, pflichtet Thorsten Schuler bei. „Bei dem Thema Eigenbewirtschaftung gibt es oft massive Anfeindungen“, erzählt seine Frau Andrea. Auch Scheuenstuhl hat damals, als die Umstellung zur Eigenbewirtschaftung im Raum stand, deutliche Drohungen erhalten.

Wieder zurück zur Organisation der Eigenbewirtschaftung: Als die Jagd noch verpachtet war, lag der dreijährige Abschussplan bei 65 Stück Rehwild. Mit Beginn der Eigenbewirtschaftung wurde dann verdoppelt. „Nach eineinhalb Jahren haben wir gemerkt, dass das immer noch nicht reicht “, erzählt Scheuenstuhl. „Also haben wir den laufenden Abschussplan auf 210 erhöht“, sagt er.

In Kehlmünz machen aber nicht nur die Jäger Strecke: Der Straßenverkehr macht fast ein Drittel der Strecke aus. Die hohe Zahl von Wildunfällen zeige aber auch die nach wie vor hohe Besatzdichte im Revier, wie Thorsten Schuler erzählt. Problematisch sei vor allem die Lage der Straßen: Auf insgesamt 6 km Länge ziehen sich zwei Straßen wie ein langgezogenes Ypsilon durch das Revier. Das erschwert natürlich auch die Durchführung von Drückjagden. „Wir hatten ein funktionierendes Konzept, aber wir bekommen die Verkehrsschilder von der Kommune nicht mehr“, erklärt Schuler weiter. Eine Drückjagd durch das Revier ohne den Verkehr durch Schilder zu bremsen und zu warnen, sei aber undenkbar. „Und wir brauchen viele Schilder, wir hatten immer einen randvollen Sechs-Tonnen-Hänger“, verdeutlicht er. Darum machen sie jetzt kleinere Drückjagden in Teilbereichen nach Bedarf.

Je Hektar Wald ein Reh im Abschussplan
Im dreijährigen Abschussplan kommt die Jagdgenossenschaft Kehlmünz aktuell je Hektar Wald auf ein Reh. „Ich glaube nicht, dass es in Bayern viele Reviere gibt, die auf dasselbe Verhältnis kommen“, erklärt Schuler und macht deutlich, dass dahinter auch viel Arbeit steckt. Allein für die ganzen organisatorischen Dinge brauche er locker 300 Stunden im Jahr. „Und dann war ich aber noch keine Minute auf der Jagd. Eigentlich ist das, was wir hier machen, unzumutbar“, sagt er. Für so eine Aufgabe brauche es Leute, die leidensfähig sind und davon gebe es leider immer weniger, sagt Schuler.

Auf die Frage, warum er sich für die Eigenbewirtschaftung überhaupt entschieden habe, sagt er: „Weil ich verrückt bin“ und grinst. Dann schiebt er hinterher: „Ich bin einfach von diesem System überzeugt und stehe voll dahinter“, erklärt er.

Potenzial der Naturverjüngung zeigte sich erst nach Jahren
Und wie sieht es eigentlich mit den Jagdgenossen aus? Stehen da alle hinter dem System Eigenbewirtschaftung? „Die, die sich damit auseinandersetzen und erkennen, was am Waldboden passiert, stehen voll dahinter“, antwortet Scheuenstuhl. Die ersten Jahre nach der Umstellung seien kritisch, erklärt er. Man dürfe nicht erwarten, dass man sich gleich nach dem ersten Jahr an einer üppigen Verjüngung erfreuen könne. „Die ersten Jahre sieht man gar nichts. Das ist frustrierend und dann kommen auch mal Zweifel“, verdeutlicht er.

Erst im Laufe der Zeit habe man in Kehlmünz gesehen, welches Potenzial an Naturverjüngung vorhanden war. „Dann hat man immer gehofft, dass es die Verjüngung aus dem Äserbereich schafft und das haben wir jetzt geschafft“, sagt er stolz. „Wir haben jetzt zwar eine flächige Verjüngung, aber wir haben sie nicht auf hundert Prozent der Fläche“, erzählt er weiter. Es gebe immer Stellen, wo sich die Naturverjüngung aus verschiedensten Gründen schwer tue.

Ein stetiges Miteinander zum Wohl von Wald und Wild nötig
Aber auf dem größten Teil der Fläche können sich die Jagdgenossen und die Jäger über tolle Erfolge freuen. „Und darum geht es ja. Wer Grund und Boden besitzt, hat nicht nur Rechte. Er hat auch die Pflicht, diesen Besitz für die nächste Generation in einem guten Zustand zu erhalten oder in einen guten Zustand zu bringen“, verdeutlicht Scheuenstuhl seinen Antrieb. „Und dazu brauchen wir flächige, brauchbare Naturverjüngung. Denn nur sie gewährleistet nachhaltig einen widerstandsfähigen, gestuften Mischwald mit allen Altersklassen und vielen verschiedenen Baumarten.“

Wer dem Grundsatz Wald vor Wild folgt, bekommt von Kritikern oft den Vorwurf, man wolle die Rehe ausrotten. Darüber kann sich Scheuenstuhl nur wundern. Wenn im Frühjahr die Einstände alle wieder besetzt sind zeige sich, dass es im Revier immer noch genug Rehwild gebe. „Aber wenn die Verjüngung dicht genug ist, dann kann sie auch einen Gewissen Verbiss vertragen“, erklärt er. Was man außerdem nicht vergessen dürfe: Mit der Anpassung der Jagd steige auch die Lebensraumqualität für das Wild. „Bei uns hat sich das unter anderem durch die gestiegenen Wildbretgewichte beim Rehwild bestätigt“, verdeutlicht er. Hervorzuheben sei auch der verbesserte Gesundheitszustand des Wildes, Stücke mit Parasitenbefall wurden deutlich weniger.

Fehlt noch der Blick auf die Finanzen. Im Wesentlichen hat die Jagdgenossenschaft Kehlmünz zwei Einnahmequellen: Die Vergabe der Jagderlaubnisscheine und die Wildbretvermarktung. Während die Schützen das Schwarzwild umsonst bekommen, müssen sie das erlegte Rehwild erwerben. Alternativ können sie das Rehwild auch bei der Jagdgenossenschaft abgeben – dann wird es an einen Wildbretvermarkter verkauft. In den letzten Jahren lag die Jagdgenossenschaft laut Scheuenstuhl mit ihrem Jagdertrag deutlich über dem ortsüblichen Pachtpreis.

Insgesamt sei die Eigenbewirtschaftung ein gangbarer Weg, sagt er. Auch wenn sie bestimmt keine Blaupause für das Genossenschaftssystem sei. „Eines muss allen Beteiligten klar sein: Die Jagdgenossenschaft, die Vorstandschaft, der angestellte Jäger und die Jäger mit Erlaubnisschein müssen vereint hinter dem System Eigenbewirtschaftung stehen. Es braucht ein stetiges Miteinander“, verdeutlicht Scheuenstuhl. In Kehlmünz scheint das geglückt zu sein – und das sei „zum Wohl des Waldes und des Wildes“, ist Scheuenstuhl überzeugt."



https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-sta ... weg-578793

Waldumbau beginnt mit der Jagd...
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Steyrer8055 » Mo Jan 06, 2025 9:09

Hallo Groaßraider!
Schön hast du die Erfahrung von euch weitergegeben! Mir fehlt die Reviergröße, bzw. die Aussage, daß Hr. "Nikolaus Urban" bei euch wirkt? Er als ausgewiesener Forst u. Jagdmeister ist er der Fachmann. Ich kenne seine Ideologie von den Fachvorträgen her, darum habt ihr so schöne Waldbilder. Die Durchzugsstraßen könnt ihr nicht verhindern, aber die Selbst-Mörder von Rehen zur Schönung der Abschußzahlen schon.
Er erzählte schon von der Beliebtheit zu den Nachbar-Revieren!

mfg Steyrer8055
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Mo Jan 06, 2025 17:47

Steyrer8055 hat geschrieben:.... Mir fehlt die Reviergröße, bzw. die Aussage, daß Hr. "Nikolaus Urban" bei euch wirkt?


Servus Steyrer,
Die Reviergröße in Kehlmünz ist mir unbekannt.
Hr. Urban wirkt nicht bei uns!
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon langholzbauer » Mo Jan 06, 2025 18:44

Danke für den Beitrag @Groaßraider!
Es muss nicht unbedingt auf diese Variante der Eigenbewirtschaftung hinaus laufen.
Ein ( ehemals ) benachbarter Blaublüter vergibt jährliche Begehungsscheine zum Wert des dort erforderlich erjagbaren Wildes und fährt damit waldbaulich nicht schlecht.
Wer in "seinem Jagdbogen" nicht genug schießt, was er bezahlt, kann noch ein Jahr nachbessern, gibt selbst auf oder fliegt raus .
Am Beitrag oben gefâllt mir auch, dass das Schwarzwild unbegrenzt frei ist und damit die ersatzpflichtigen Wildschäden genau an der richtigen Stelle angepackt werden.
@Steyrer 8050
Die Reviergröße spielt dabei wenig Rolle.
Im Gegenteil.
Wenn sich eine kleine JG in Mitten verpachteter Reviere oder eine Eigenjagd dazu durchringt, ist das Risiko geringer aber allein durch die Zuwanderung des Überbestandes an Rehwild , nach konsequent scharfer Bejagung entschädigt den finanziellen Aufwand.

Die Zahl von 1Stk Rehwild/ ha Abschussplan in obigem Beitrag ist schon krass.
Aber praktisch kann an einem Sämling , den ein Überbestand nicht abäst , nach 3- 10 Jahren jâhrlich die mehrfachen Nahrung abgefressen werden und trotzdem vielleicht noch ein Terminaltrieb weiter wachsen.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Mo Jan 06, 2025 20:51

Ja 1Reh/ha kann fast nicht sein.... Wir sind gerade mal bei ca. 50Rehe/100ha auf 3Jahre. Und das ist schon viel...
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon horstwwl » Di Jan 07, 2025 18:07

Wer bietet weniger :-)
~ 18 Rehe / 100 ha auf 3 Jahre
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon langholzbauer » Di Jan 07, 2025 18:17

Das schaffen gute Jäger in reiner Feldflur.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Mi Jan 08, 2025 21:48

Wie definierst du eine Feldflur?
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