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Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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2185 Beiträge • Seite 61 von 146 • 1 ... 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64 ... 146
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Südheidjer » Di Sep 29, 2020 23:30

Das Haus, in dem ich lebe, ist ein sogenanntes niedersächsisches Hallenhaus, genauer ein Zweiständerhaus:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hallenhaus

Mindestens die tragenden Balken sind alle Eiche. Das Haus steht jetzt 220 Jahre. Wenn ich mir die Balken ansehe, dann stelle ich fest, daß da einige Balken, Streben und Kopfbänder schonmal anderweitig verbaut gewesen sein müssen. Eventuell wurde damals zum Bau auch Balkenwerk aus z.B. einem Abbruch verwendet. Die Heide war immer arm. Von einigen Eichen weiß ich, woher sie kamen. Die wurden damals schon ca 15-20 km transportiert.
Was ich damit sagen will: Eiche hat als Bauholz eine sehr lange Lebensdauer.
Heute hatte ich mich gerade mit meiner internen ISO-Audit-Prüferin über das Thema unterhalten. Sie baut gerade den Hof ihrer Großeltern auf der westlichen Seite vom Truppenübungsplatz Bergen wieder auf, also auch ein Hallenhaus. Der Hof war 20 Jahre unbewohnt. Sie hat mit voller Begeisterung von dem intakten Eichenfachwerk erzählt und wie pfiffig es gebaut ist. Soweit mir bekannt ist die Dame studierte Bauingenieurin, also vom Fach.

Wir sollten unser Holz nachhaltiger nutzen und das ist bestimmt nicht Spanplatte.

Will man allerdings allen Leuten jetzt sofort ein Haus aus Eiche hinstellen, dann wird es vermutlich eng mit nutzungsfähigen Eichen. Auch die Grünen und Naturschützer sind sofort zur Stelle, wenn man eine oder mehrere Eichen fällen will. Auf Hofanlagen stehen meines Wissens nach sogar teilweise wie bei uns die Eichen unter Denkmalschutz. Für jede Entnahme braucht man eine Genehmigung vom Amt.
Und Hofeichen sägt kein Säger gern.

Es sind auch nicht alle Eichen richtig schön gewachsene Stämme.

Ich versuche bei uns den Bestand von Eiche im Wald zu erhöhen. Dieses Jahr gibt es wohl wieder viele Eicheln. Hoffentlich schaffe ich es zeitlich, mal wieder einige davon im Wald zu verteilen.
Problematisch ist aktuell der Holzpreis. Wir haben einen Wald, in dem eine schöne Eichennaturverjüngung hochkommt, ganz von alleine. Die Eichen sind schon 30 oder mehr Jahre alt, aber man sieht es ihnen nicht an. Seit ein paar Jahren steht schon auf'm Zettel die Kiefer als Hauptbaumart dort stellenweise zu entnehmen, damit mehr Licht an die Eichen dadrunter kommt. Aber wenn das Holzgeld nicht reicht um die Erntekosten zu decken, dann überlegt man man sich das zweimal, ob man nicht noch ein paar Jahre wartet und dann wenigstens mit einem kleinen Plus rausgeht. Aber wer hat eine Glaskugel.

Bei wem es passt ist Eiche immer eine gute Beimischung im Bestand.

Alte knorrige Eichen am Wegesrand haben auch ihren Charme. Es muß nicht jeder Baum eine ökonomischen Nutzen haben.
Südheidjer
 
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Sep 30, 2020 6:52

Ich sehe die Eiche für die Zukunft auch sehr positiv. Ich halte sie neben Elsbeere, Speierling und Kirsche
für eine der wenigen heimischen Baumarten, die dem Klimawandel vielleicht standhalten werden.
Außerdem hat sie durch ihre Holzeigenschaften die breiteste Palette an Verwendungsmöglichkeiten.

Es passt zwar nicht in das Thema "Plenterwaldwirtschaft" aber ich mache mit der Küstentanne und
der Douglasie etwas ganz ähnliches wie die Leute mit der Fichte früher. Nur radikaler. Ich begründe sie
auf den nicht-Kalkstandorten als Nadelholzmonokultur und habe vor, sie mit 30 Jahren wieder
komplett abzuhaken. Das ist dann echte Plantagenwirtschaft. So reagiere ich auf den Klimawandel.
Oberdoerfler
 
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Mi Sep 30, 2020 17:40

berlin3321 hat geschrieben:Bei Fachwerkhäusern wird fast immer Eiche verwendet.

MfG Berlin


_20200930_183425.JPG


Das kann man so pauschal nicht sagen.
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon buntspecht » Mi Sep 30, 2020 18:58

Oberdoerfler hat geschrieben:
buntspecht hat geschrieben:Eiche ist Laubholz und hervorragend für Dachstühle etc. geeignet. Eine Decke auf Basis von Buche und Kiefer kann als Dämmung dienen und gleichzeitig die tragende Funktion für das Flachdach erfüllen. Derartige Beispiele gibt es viele. Man muss sich nur trauen und vor allem über den Tellerrand gucken


Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Klar kann Eiche grundsätzlich sehr gut als
Bauholz verwendet werden. Hält sogar deutlich länger als Fichte. Das Problem ist, dass Eiche
nur etwa halb so viel Zuwachs hat wie Fichte. Hinzu kommt, dass die Ausbeute an Konstruktionsholz
deutlich geringer ist. Im Mittel geht man davon aus, dass bei Eiche etwa 50% des Nutzholzes nur
Instrieholz sind. Bei Fichte im Mittel etwa 20%. Diese Angaben sind natürlich altersabhängig, die
Verhältnisse stimmen aber. Dadurch ergibt sich leider, dass Eiche die Mengen Bauholz, die zuvor die Fichte
bereitgestellt hat, nicht ersetzen kann.

Hallo Oberdörfler,

kein Missverständnis - bzw. doch :wink: Eiche ist altbekannt, von der Mauerlatte bzw. dem Grundbalken bei Fachwerkbauten bis hin zu gigantischen Dachstühlen, Böden und Balkenkonstrukte für Getreidespeichern wie z.B. in Regensburg, deren Tragfähig- und Dauerhaftigkeit (da relativiert sich die längere Umtriebszeit und die geringere Ausbeute ganz schnell zu Gunsten der Eiche) wir bis heute nicht mit "modernen Baustoffen" kopieren können. Dazu gibt es aber auch noch Alternativen. Z.B. das genannte Beispiel einer Buche-Kieferkombination, frei tragendes Flachdach mit einer Spannweite über 7 m, zugleich Sichtdecke mit als Schattenfuge eingefügten Kieferndielen. Es gibt viele Möglichkeiten neben der Fichte als Bauholz. Die größten Argumente für Fichte sind Billig und Kurzfristig. Will man nachhaltig bauen, ist Fichte größtenteils einfach nur, naja, dumm :wink:

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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon langholzbauer » Mi Sep 30, 2020 19:53

Da hätte ich dann doch gern eine Erklärung, warum mit Fichte nicht nachhaltig gebaut werden könnte. :oops:
Mit dem richtigen technischen Holzschutz hält Fi ebenso lange durch, wie Ei.
Zur Nachhaltigkeit sollten aber auch alle Aufwendungen vom blanken Boden bis zum fertigen Gebäude gerechnet werden.
Da zählen Nebensortimente genauso rein, wie Pflegeaufwände und die vielen unnötigen Transporte vom Wald bis ins Gebälk...
Die viel zitierte und leider oft strapazierte Nachhaltigkeit der einheimischen Forstwirtschaft endet meist an der Waldstraße.
Danach wird das gute Holz quer durch Europa gekarrt, Nebenprodukte noch mal weiter.
Wir Waldbesitzer sind auch selbst mit dran schuld, dass es kaum noch regionale Säger gibt, wo man wirklich ein Holz aus der Nachbarschaft kaufen kann...

Das alles macht es eben auch um einiges schwerer, kleine Wälder in eine Plenter-Bewirtschaftung zu überführen.
Denn da fallen auch mehrere Sortimente in kleinen Mengen an die immer schwerer am Markt absetzbar sind.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Mi Sep 30, 2020 21:06

Um zu Zeigen was Holz bei richtiger Bauweise für Lebensdauer erreichen kann. Vordach usw.

_20200930_220200.JPG


Ein klassischer Rottaler Vierseithof mit Rottaler Stockhaus.
Wie Buntspecht schon schrieb wurde die Fussschwelle auf dem Fundament in Eiche ausgeführt, der Rest war Nadelholz... Fichte, Tanne, Kiefer.

https://www.bruder-konrad-hof.de/
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Kormoran2 » Mi Sep 30, 2020 21:36

Das Hauptproblem für solche Bauten spielt sich dort ab, wo man nicht hingucken kann bzw. was man auf den ersten Blick nicht sieht. Die aufsteigende Bodenfeuchtigkeit.

Der Vorgängerhof unseres Hofes wurde in 1845 abgerissen, weil er baufällig war, obwohl natürlich mit Eichefachwerk gebaut. Die Baufälligkeit aller alten Fachwerkhäuser resultiert immer aus faulenden Grundpfosten.

Unser Hof wurde deshalb als Nachfolgehof des damaligen Besitzers in anderer Bauweise gebaut: Das Erdgeschoss wurde ganz aus Grauwacke gebaut, darüber das Geschoß und das Dach in konventionellem Eichefachwerk. Die Grauwacke ist ein extrem harter Stein, mit dem Feuerstein beinahe vergleichbar. Man kann eher etwas absplittern als ein Loch hineinbohren. Dennoch bekam auch unser Haus Probleme mit der Feuchtigkeit, denn diese Feuchtigkeit steigt auch durch das Grauwackegestein aufwärts. Das bedeutet zwar Schimmelbildung an Innenwänden, aber keinerlei statischen Schaden.

Was man früher eben nicht kannte, war eine Feuchtigkeitssperre aus bituminösen Stoffen. Also z.B. Dachpappe, die man in einer Lage ins Mauerwerk einbringt.

Deshalb bin ich bei dem Foto vom Fuchse etwas skeptisch. Das Haus mag noch so schön anzuschauen sein. Dennoch könnte es kurz vor dem Abriss stehen, wenn man keine Lösung für das Feuchteproblem gefunden hat. Die Haltbarkeit von Holzbauten oberhalb der Erde ist wohl kein Problem, auch nicht bei Verwendung von Fichte.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Westi » Do Okt 01, 2020 4:32

Das Haus das ich gerade saniere, steht auf einer Stadtmauer, die direkt an einem Fluss steht.
Sämtliche Häuser auf der Stadtmauer stehen da schon über 200 Jahre (manche meinen noch deutlich länger)
Das Erdgeschoss ist gemauert (gleiche Steine wie Stadtmauer), darüber die Stockwerke alles Fachwerk, je nachdem welches Holz gerade da und wie es gewachsen war.
Deswegen sind die Decken und Böden auch nicht unbedingt „eben“ ;) Bei manchen Häusern sind sogar Balken verbaut, die definitiv vorher in einem anderen Haus verbaut waren.
Bei keinem der bereits sanierten Häuser (etwa 80%) der Straße musste das Fachwerk saniert werden.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon str172 » Do Okt 01, 2020 19:08

https://www.forstpraxis.de/bauen-mit-la ... -zscheile/
:prost:
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon buntspecht » So Okt 04, 2020 10:43

langholzbauer hat geschrieben:Da hätte ich dann doch gern eine Erklärung, warum mit Fichte nicht nachhaltig gebaut werden könnte. :oops:
Mit dem richtigen technischen Holzschutz hält Fi ebenso lange durch, wie Ei.
Zur Nachhaltigkeit sollten aber auch alle Aufwendungen vom blanken Boden bis zum fertigen Gebäude gerechnet werden.
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Danach wird das gute Holz quer durch Europa gekarrt, Nebenprodukte noch mal weiter.
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Das alles macht es eben auch um einiges schwerer, kleine Wälder in eine Plenter-Bewirtschaftung zu überführen.
Denn da fallen auch mehrere Sortimente in kleinen Mengen an die immer schwerer am Markt absetzbar sind.

Hallo Langholzbauer,

Du gibst ja teilweise schon selbst die Erklärung bei. Fichte, zum großen Teil gewachsen im "Flachland", mit weiten Jahrringen (als Beispiel die typische 3/5er Dachlatte mit drei Jahrringen), ist nun mal nicht das haltbarste Holz und vereitelt so ein nachhaltiges Bauen. Ein Biberschwanzdach kann, bei vernünftiger Ware, über 100 Jahre halten. Die "schnell gewachsene Fichtenlatte" wird dieses Ziel vorher vereiteln. Ich habe mir aus Kiefern Latten schneiden lassen :) Anders sieht die Sache aus, wenn die Fichte aus Höhenlagen über 600/800 m kommt oder aus mageren Standorten, dann hat sie enge Jahrringe und wird auch nicht in "jungen Jahren" bereits geerntet - da ist schlicht zu wenig dran :wink: Aber diese Qualitäten findet man üblicherweise nicht einfach so. Fichte ist für Fußböden ungeeignet, der Witterung ausgesetzt ohne Holzschutz ein schneller Fund für Pilze und Co. usw. Fenster kann man aus Fichte machen, will man allerdings haltbare Fenster haben, nimmt man besser von der Fichte Abstand. Und bei diesen Beispielen ist es mit dem technischen Holzschutz nicht weit her, einen Fußboden aus Fichte gegen Verschleiß zu schützen, da sieht es ziemlich mau aus. Auch der Dachlatte hilft es nicht weiter. Allerdings ist dies mit dem momentanen (Mainstream-)Zeitgeist nicht vereinbar, die Wirtschaft/unser momentan so gelobtes System lebt vom schnellen Verschleiß und wieder neu anschaffen/kaufen/Konsum ankurbeln. Wenn man sich die "Umtriebszeiten" moderner Häuser/Gebäude anschaut/einbezieht und dagegen den gesamten Energieverbrauch eines Altbaus auf die jeweilige "Lebens-/Nutzungszeit" bilanziert ... nur interessiert das nicht, das würde das Prinzip "Wirtschaftswachstum" absolut und komplett in Frage stellen :wink:

Nun ja, es möge sich jeder selbst seine Gedanken dazu machen und die Entscheidungen entsprechend fällen.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Kormoran2 » Di Okt 06, 2020 0:20

@ Westi: Interessanter Beitrag, der mein Post unterstützt. Die Altvorderen haben das Problem der aufsteigenden Feuchtigkeit bewältigt, indem sie das Erdgeschoß aus Stein gebaut haben. Weiter höher dann, hat man in konventioneller Fachwerkbauweise gebaut. Ist klar, die Steinbauweise war sicherlich wesentlich teurer. Aber auch die Eichenbalken im Obergeschoß waren bestimmt sauteuer, sodaß man Balkenmaterial aus Abrissbauten weiterverwendet hat, wenn es gut im Zustand war. Historisches Recycling sozusagen.
Schimmel war das kleinere Problem. Zunächst mal galt es, die Statik der Häuser zu sichern. Schimmel ist erst in neuerer Zeit ein Problem geworden, seitdem man gewissen Krankheitsursachen auf die Spur gekommen ist. Früher fand man sich damit ab, dass es in alten Steingebäuden (besonders auch Kirchen etc. ) immer stockig gerochen hat. Natürlich war das schlecht für die Gesundheit der Bewohner. Aber sie waren ja sowieso froh, wenn sie überhaupt 50 Jahre alt wurden. Heute meiden wir Schimmel wie die Pest. Das Ergebnis ist bestimmt auch ein Beitrag für steigende Lebenserwartung.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon buntspecht » Di Okt 06, 2020 9:08

Hallo Kormi,

Schimmel gedeiht besonders gut bei feuchten und warmen Verhältnissen - das mit Warm begrenzte sich früher oft auf die Küche :wink:

Und auch unsere Altvorderen wussten, dass eine Mauerlatte aus Eiche nach 100 bis 200 Jahren morsch war - dann hat man sie eben ausgewechselt, auch damals schon.

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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Mi Okt 07, 2020 21:13

Groaßraider hat geschrieben:https://www.br.de/nachrichten/amp/bayern/nationalpark-bayerischer-wald-soll-erweitert-werden,S2pIIw3#aoh=15933712808927&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&amp_tf=Von%20%251%24s

Der Söder zieht den Grünen wieder die Wurscht vom Brot und schafft sich Wählerstimmen aus ihren Reihen, und den größten Nationalpark Deutschlands.

Die Bayrischen Staatsforsten haben nun 600ha weniger zu bewirtschaften.


Nun ist es soweit, im größten mitteleuropäischen Waldgebiet wird der Nationalpark um über 600ha erweitert.

https://youtu.be/XFZsmMfS2C4
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Groaßraider » Sa Okt 10, 2020 13:58

Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf!!!

https://www.spektrum.de/news/zukunft-de ... es/1779273

_20201010_145659.JPG
Gruß R. M.
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Re: Plenterwaldwirtschaft, NVJ usw.

Beitragvon Südheidjer » Sa Okt 10, 2020 17:57

Groaßraider hat geschrieben:Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf!!!

https://www.spektrum.de/news/zukunft-de ... es/1779273


7000 Rothirsche auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ? Ich hab eben mal nachgesehen, der Truppenübungsplatz Grafenwöhr hat gut 233 km^2 also 23000 ha, oder habe ich mich da verechnet ? Somit hat man einen Rothirsch auf 3 Hektar. Das ist doch entschieden zu viel. Verwandschaft von mir hat an der Grenze zum Truppenübungsplatz Munster ein paar Hektar Wald. Da wandert auch ständig ein Rudel Hirsche vom Truppenübungsplatz ein und frisst alles kahl. Nochdazu ist der dortige Jagdpächter ein wohlhabender Mitbürger von außerhalb. Der findet die Hirsche natürlich toll. Die Bundesforsten auf dem Truppenübungsplatz müßten viel schärfer bejagen.

Der Artikel hat im Kern sicher viele richtige Aussagen, aber auch z.B. was den Wolf anbelangt, wird schön gefärbt. Jagd in Wolfsgebieten ist schwieriger geworden. Das trifft auch auf die von Sapziergängern mit ihr Fiffis hochfrequentierten Gebiete zu. Das Wild wird heimlicher und ist weniger standorttreu.
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