Ich sehe CCM in der Mast auch als eine Gelddruckmaschine.

CCM ist hier bei den großen Mästern schon sehr lang im Einsatz. Die EU Geschichte ist auch nicht so der Wickel.
Mit weniger Silomais Bedarf der BGA ist die Verfügbarkeit von preisgünstigem Feuchtmais hier die Jahre über gestiegen. Die Trocknung des Körnermais beim Landhandel kommt zu teuer. Der Mais zu CCM wird feucht bezahlt, die Ernte macht der Kunde und der Mais räumt früher als bei normalem Drusch. Das ist alles in allem bei denen die verkaufen recht beliebt weil zudem die Restpflanze ja auch am Feld verbleibt.

Also ich für mich kann sagen, das ich allen Kollegen hier danke, die mich vor mehr als drei Jahren mit Rat dazu bewogen haben, auf CCM um zu stellen.....

Mein CCM Silo macht mir dieses Jahr etwas Sorgen. Sorte Farmmoritz wurde in der Mühle mit Säure angereichert und auch nicht zu trocken in den Silo einsiliert. Vogelschutznetz drüber und mit Reifen beschwert und trotzdem immer mal wieder Schimmelnester. Krähen kommen noch hinzu, die durch das Netz Löcher picken. War schon mal alles viel besser.

Ich hatte am Anfang etwas Probleme mit warmen Mais, als es auf dem Hof eng wurde und der Telelader nicht mehr so viel Platz hatte. Hat sich GsD. bislang wieder gelegt. Wir haben hier massig Dohlen, hatte noch keine Vogelnetze drauf, die haben auch einige Löcher gemacht. hab jetzt zwei Lagen Netze drauf, bislang ist Ruhe. Und ich hab von Anfang an das Silo komplett mit Reifen abgedeckt....Hatte ich ja noch sauber gestapelt am Waldrand aus meiner "Bullenmastzeit" liegen, wollte ich schon immer Entsorgen, aber diesmal hat sich die Faulheit doch ausgezahlt...

elchtestversagt hat geschrieben:Also ich für mich kann sagen, das ich allen Kollegen hier danke, die mich vor mehr als drei Jahren mit Rat dazu bewogen haben, auf CCM um zu stellen.....

Obwohl ich selber trockne, habe ich bei meinen Mastschweinen vor ca. 9 Jahren auf CCM umgestellt. Mit immer weiter steigenden Energiepreisen wird das immer lukrativer. Bin schon am Überlegen ob ich die Fütterung bei Zuchtschweinen und Ferkelaufzucht nicht auch noch umbaue.
Flüssigfütterung ist bei Sauen "Mist" (meine Meinung). Bei Ferkelaufzucht bin ich unschlüssig, was passend ist. Was könnt ihr da empfehlen? Ihr könnt mich auch in Sachen Flüssigfütterung vielleicht auch eines besseren belehren

Porcex hat geschrieben:Mein CCM Silo macht mir dieses Jahr etwas Sorgen. Sorte Farmmoritz wurde in der Mühle mit Säure angereichert und auch nicht zu trocken in den Silo einsiliert. Vogelschutznetz drüber und mit Reifen beschwert und trotzdem immer mal wieder Schimmelnester. Krähen kommen noch hinzu, die durch das Netz Löcher picken. War schon mal alles viel besser.

Wie trocken war der Mais und welche Säure hast du eingesetzt?
Wichtig ist dass nicht zu viel Masse auf mal kommt, bei uns ein Drescher und die Mühle am Haufen, da werden immer kleine Schichten verteilt und festgefahren.

Blöde frage, wieso haltet ihr soviel von ccm? Meint ihr wegen billiger? Kann doch auch theoretisch zu einem guten Zeitpunkt einen Kontrakt abschließen und habe deutlich weniger Arbeit.

Weil ein Beispielbetrieb mit zb 1000 Mastplätzen und 50 ha Acker mit der Hälfte davon an ccm irgendwo plus minus 70000€ im Jahr mehr in der Tasche hat.
Die Rechung dazu haben ich oben weiter erläutert und setzt sich zusammen aus höheren erträgen, geringeren Kosten und Leistung.

Aber ja man muss natürlich wissen was man macht.
Dieses Jahr sind zb die toxinwerte relativ hoch.
Dem kann man abhelfen mit der Sortenwahl und vor allem dem dreschen. Der Spindelanteil muss wirklich Richtung null wie beim Körnermais.

Wir setzten auch keine Säure ein sondern nur Bakterien zur Stabilisierung. Wichtig ist ein schneller Vorschub am Haufen.
Für den Sommer haben wir ein Fass mit propionsäure(1zu10 mit Wasser) wo wir mit einer kleinen Pumpe und Handbrause die Schnittkante abspritzen. Kostet 100€ im Jahr und wochendlich 10 Minuten Arbeit....

70.000€ mehr in der Tasche? Die Rechnung möchte ich mal verstehen. Magst du das eben genauer erklären

Porcex hat geschrieben:Das wäre wünschenswert und ne Massnahme.
Wie man hier so ließt geht der politische Preis ja noch bis Ende März. Aber was bringt dem Mäster ein Preisanstieg, wenn in gleicher Höhe die Ferkel mitziehen. Dadurch kommt er aus seinem roten Sumpf nicht raus.

Der Umsatz steigt !

cthu hat geschrieben:70.000€ mehr in der Tasche? Die Rechnung möchte ich mal verstehen. Magst du das eben genauer erklären

Wir setzen auch CCM ein, ein paar Hektar mehr aber auf 25 € pro Schwein kommt man nie und nimmer. Zum Maispreis nimmt man erst einmal den Preis für Körnermais , den man bekommen würde. Als Vergleichspreis der Ration die Getreideeigenmischung und nicht Fertigfutter.
Von Jahr zu Jahr ist der Vorteil zu Getreide auch unterschiedlich, je nach Ertrag vom Mais und den Trocknungskosten. Auf unseren nassen Sandflächen funktioniert der Mais oft gut und verwertet die Gülle gut. CCM ist ein gutes Futter, schmackhaft gut verdaulich und hohe Energiedichte. Man brauch aber auch mehr Ergänzer als beim Getreide. Im Wochenblatt wird jedes Jahr veröffentlicht was CCM kosten darf, daran kann man sich gut orientieren.
Erntekosten mit Mahlen anfahren Festnahmen, Siloerverluste zudecken losdecken jeden Tag frisch holen muss man auch bedenken, Getreide wird in den Sumpf gekippt und wird automatisch für 20 Cent die dt vermahlen.

Die 25€ berechnen sich inklusive dem Ackerbau im Vergleich zu reinen Getreide, Raps und Körnermais Fruchtfolgen.
Wie gesagt ca 10€ pro Schwein weil die Mischung einfach billiger ist als Fertigfutter. Vor allemnweil das mahlen und pelletieren wegfällt, der ccm sehr viel Energie hat und damit auch Öl in der Ration gespart wird plus Logistik etc.
Das ist natürlich auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich und kann auch Mal stark schrumpfen wenn zb der Körnermais Preis im Oktober super ist und dann Futter im neuen Jahr immer billiger wird.

Dazu die Futterverwertung. Ich komme hier auf gute 50g zusätzliche Zunahmen durch das ccm gegenüber Fertigfutter. Was das wert ist kann jeder Mal googeln. Dazu kommt dass der ccm bereits aufgeschlossen ist und einfach besser verdaulich ist. Meine Gülle ist Meilenwert von dem entfernt was nach Standartwerten drin sein müsste.
So ganz genau kann ich das für ein ganzes Jahr nicht sagen aber die Einzellnen Abteile die ich auswerte stehen immer ca 0,1 besser da bei der Futterverwertung.
Ein größerer Kollege hier aus der gehen der wirklich alles durchrechnet und stallweise reinraus macht kommt sogar zu noch besseren Ergebnissen.

Vor einigen Jahren gab es ja Mal den Hype mir der fermentierung. Tolle Sache wenn man Getreide füttert. Also besonders für Betriebe in Überschussregionen wo Getreide extrem billig ist eine feine Sache.
Sobald ccm zum Einsatz kommt geht die Kalkulation nicht mehr auf weil der wirtschaftliche Vorteil der sich eben über die Futterverwertung ergibt eben nicht mehr da ist. Der ccm ist bereits aufgeschlossen.

Und dann wie gesagt kommen die Vorteile aus dem Ackerbau.
Wer 50ha Acker hat und anstatt je ein Viertel Weizen, Gerste, Raps und Körnermais macht das umstellt auf 50% Mais der hat im Vergleich zum Getreide gute 50t mehr Futter im Lager. Vom Energiewert eher 60t.
Da kann ich 230 Schweine völlig umsonst mit fett machen. (Kalkulatorisch).

Und zusätzlich reduzieren sich die Kosten pro dt für meinen Anbau auch noch massiv.

Aber ja man hat auch Aufwand.
Siloplatte, Flüssigfütterung und Technik wie ccm Annahme, Frontlader, Folie und natürlich Arbeit. Das mahlen ist auch nicht mehr so billig wie früher und kostet heute eher so 70cent die dt.

Nur die Futtermühlen rufen heute ja 1,50€ auf und müssen ja auch noch was verdienen.

Ich weiss jetzt auch nicht was es heute kosten würde einen Stall dafür umzurüsten. Unsere ccm platte war 2009 für ca 15000€ mit L Elementen und Asphalt quasi ein Schnäppchen aus heutiger Sicht.

Nur sind meiner Meinung nach die Vorteile heute eigentlich sogar nochmal gegenüber früher stark gestiegen. Da rechnen sich auch hohe Investitionen.

Der Kollege von nebenan der schon 900 Sauen mit ccm und vor allem auch Maissilage füttert(und Grade Maissilage macht das Sauenfutter so richtig billig) will jetzt noch nen harvestore für einen Mastbetrieb bauen. 1000t für 300000€.

Weil fahrsilos eben auch teuer geworden sind und man das heute fast besser in einer Halle realisieren kann.

Estomil: In den Kosten /ha sehe ich bei Weizen zum Körnermais nicht viel Unterschied (Düngkosten sind in etwa gleich, Pflanzenschutz ist beim Weizen höher, dafür ist das Saatgut beim Weizen billiger). Mais mahlen kostet das gleiche , wie mich Getreide mahlen kostet. Ich sehe den finanziellen Vorteil nur im Mehrertrag (wobei man die Futterverluste beim CCM auch mit einrechnen muß) und der besseren Futterverwertung. Ich hätte grob 5€ geringere Kosten/ Mastschwein gerechnet, da der Arbeitsaufwand beim CCM auch höher ist.

Du kannst aber nicht immer Äpfel mit Birnen vergleichen. In unserer Region gibt's kaum Fertigfutterbetriebe, alles Eigenmischer und das auch ohne CCM.
Eigenmischung Getreide zu vergleichbarem Fertigfutter macht schnell 2 € je dt, unabhängig vom CCM.
Fertigfutter gibt es auch solches und solches, da muss man die Emergie vergleichen. CCM rechnet sich nicht immer, manchmal kann man günstiger nen Zug Roggen kommen lassen. Die Preise für den Mais macht der Körnermais und Silomaispreis.
Futterverwertung Ost durch CCM etwas besser, aber beim Pachtbetrieb kommt es nicht immer mit, da ist kein großer Unterschied.
Nebenprodukte fangen wir jetzt an einzusetzen, da ist der Hebel mit CCM zusammen noch größer.