Beim aktuellen Durchgang gehen nächste Woche die ersten Schweine weg. Denkt ihr, es könnte noch einmal zu einem Mini-Anstieg beim Preis kommen?

Kurzer Exkurs noch:
Ehemaliger Azubi von uns hat jetzt den Betrieb aufgegeben da er jahrelangen Stau produziert hat und nun einfach nicht mehr nach kam.
Hat sich in 3 Monaten bei einer Metallfirma eingearbeitet an einer CNC Fräse Wechselschicht 2 Schichten 33 Tage Urlaub 39 Stunden Woche
Als "angelernter" 4950€ Brutto + 1 Monatslohn Weihnachtsgeld....holla die Waldfee da muss man Bock auf Schweine haben wenn man sowas hört

Im Einkauf sitzen studierte BWLer die vom eigentlichen Produktionsgeschehen keine Ahnung mehr haben und deren Tantieme vom Quartalsergebnis abhängen. Die meinen, wenn die Produktion zu weit gesunken ist, dann reicht eine Preiserhöhung von ein paar Cent und die Bauern stehen wieder Schlange um Millionen zu investieren, damit sie wieder liefern können. Dummstudiert, fällt mir dazu nur ein. Nein, die haben den Knall und was sie in der (jetzt nicht mehr) folgenden Generation angerichtet haben, nicht verstanden.

Ich gehen wie gesagt noch davon aus, dass wir längere Zeit im Bereich von zwei Euro bleiben werden.

Was nicht heißt, dass Geld verdient wird.

Erstens wird sich auf irgendeine Art das holländische Ferkeldefizit auswirken.
Zweitens haben die Dänen beim Mastpreis nun nachgezogen. Die werden mehr selber mästen weswegen die Stückzahlen hier vermutlich etwas sinken.
Drittens steuern wir in Europa und anderen teilen der Wert auf ganz miese ernten zu. Ich kann mir zum Winter auch wieder 30€ vorstellen beim Weizen.

Das sind also Faktoren die die Preise stützen.
Preishemmend wirkt vorallem der hohe Lagerbestand in Deutschland, die viel viel zu hohen Preise im Laden und damit das Problem, dass der Absatz abschmiert.
Dazu kommt, dass die Schlachter zur Zeit einen Krieg im die vion Schlachthöfe im Rinderbereich führen und das mit Geldern aus dem Schweinesektor Quersubventionieren.

Das geht sogar soweit, dass man beim Hack den Schweineanteil nutzt um den Rinderanteil zu Subventionieren.
Wenn die Schlachter sich also mit Händen und Füssen wehren hat das einen Grund.

Höffti hat geschrieben:
Also ich habe schon von Betrieben gehört, die haben diese Hilfen bestverzinst auf das Festgeld geparkt, weil auch so mehr als genug verdient wurde.
Sollte was zurückgefordert werden, wird einfach geklagt.

Und wenn alle Stricke reißen blieb wenigstens der Zins vom Festgeld...

Gehört, aber nicht gesehen.

Wie soll da groß Geld verdient worden sein, das mußt du mir erklären

richtig Geld wurde in der Zeit verdient, als man überhaupt keine Schweine hatte.

Frankenbauer83 hat geschrieben:richtig Geld wurde in der Zeit verdient, als man überhaupt keine Schweine hatte.

Genau. Den geringsten Schaden hatten zuerst die, die leer standen, gefolgt von den Mästern und die größte Last trugen die Ferkelerzeuger.

Wenn die Ferkel wirklich knapper werden, dann ist auch nicht viel Luft nach unten beim Preis, denke ich. Die Frage ist halt, werden sie wirklich noch knapper als sie jetzt schon sind...

Höffti hat geschrieben:

Joehännes hat geschrieben:Bei 1.60 im Herbst fliegen 30% der Betriebe raus und wenn dann noch in breiter Maße die Corona Hilfen zurück gezahlt werden müssen dann ist das Ende der Schweinehaltung da. Müssen wir uns doch alle nix vormachen! Teepker hat laut der Liste 1.4 Mio Euro Coronahilfen bekommen! Der kann Insolvenz anmelden und das ist nur 1 Betrieb und da stehen etliche mit mega Beträgen in den Büchern!
Ich denke das weiß der LEH und die Schlachthof aber und daher werden keine 1.60 € kommen

Also ich habe schon von Betrieben gehört, die haben diese Hilfen bestverzinst auf das Festgeld geparkt, weil auch so mehr als genug verdient wurde.
Sollte was zurückgefordert werden, wird einfach geklagt.

Und wenn alle Stricke reißen blieb wenigstens der Zins vom Festgeld...

Da gab es aber nur einen Betrieb in Deutschland . Der schreibt zufällig auch viel hier um Forum

Wie läuft das eigentlich mit dem Beratungsangebot von QS bzgl. Schlachtbefunde? Hat man dann im Falle eines Falles einen von QS am Betrieb oder kann man das mit dem Hoftierarzt regeln?

Es gibt schon starke Betriebe die Geld verdienen. Die tummeln sich nur selten in so einem Forum wie hier.
Und wenn da so mancher regelmäßig noch Land kauft bei zehn Euro aufwärts dann muss man nicht meinen dass das alles finanziert wird.

Die sind in der Regel aber auch breit aufgestellt, haben relativ viel eigenland schon immer gehabt und auch andere Einnahmen. Also oft Geflügel, Kartoffeln, erneuerbaren Energien etc.
Nur das haben die sich auch immer selbst erarbeitet.

Wichtig ist die Schwelle zur Eigenkapitalbildung die überschritten werden muss.

Dafür braucht man halt Betriebszweige die einen Gewinn oberhalb des Bankzinssatzes erlauben, den Faktor Arbeit angemessen entlohnen und wenn knapp ist ein Lebensstandart der nicht zu hoch ist.

Das haben all diese Betriebe in der Vergangenheit richtig gemacht und können heute auf größerem Fuss leben. Ab einem gewissen Punkt kommt das Geld dann auch von alleine. Sprich da sind Mieteinnahmen, pachtfreies eigenland, Ställe die bezahlt sind etc.
Obwohl regelmäßig in Instandhaltung investiert werden muss kommen die klar, weil die keine Zinsen zahlen sondern bekommen, so gebaut wurde dass der Kram auch lange hält und in der Regel auch die Leistung im oberen Bereich ist.

Und ja diese Betriebe haben in der Vergangenheit die sauenhaltung oder generell die schweinehaltung auch des öfteren aufgegeben. Weil im Vergleich zuviel Arbeit zu wenig Einkommen gebracht hat.

Das wird auch weiterhin so sein wenn sich da nicht grundlegend was ändert.

Es gibt schon einen Unterschied zwischen den betrieben die aufhören müssen mit der schweinehaltung weil es nicht mehr geht und denen die das tun weil sie es können!

Es geht schon wieder seit vielen Beiträgen nicht mehr um den "Schweinepreis in der kommenden Woche"!

Thema ist auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Merke: man kann hier über alles schreiben - aber es darf den Moderatoren nicht zu viel Arbeit machen!

Falke

Thema entsperrt.

Ich erinnere aber an post2199961.html#p2199961

Unklar ist nur noch, wer gesperrt wird - und von wem.

Falke

Und Schubs traut sich keiner mehr was zu sagen.
Na dann mach ich mal den Anfang.
Die Schweinenachfrage ist sehr sehr flott. Gewichte nicht zu hoch.

Wer mehr liefern will kann einfach Schweine bringen wie man so hört.
Wer unterliefert bekommt ziemlich böse anrufe habe ich mir sagen lassen. Der Marktführer zieht zur Zeit deswegen auch seine Kieferbonus Karte. Sprich anliefern oder ihr bekommt euren Bonus nicht.

Die kleinen ziehen zur Zeit aber wieder mit uns erhöhen die Zuschläge um was abzubekommen.

Von der Nachfrage her wäre eine weitere Steigerung diese Woche sicher gerechtfertigt. Man munkelt aber, dass da wieder Deals gemacht wurden.
Trotz Feiertag ist es somit zur Zeit auch kein Problem die Tiere sofort an den Mann zu bringen.

Estomil hat geschrieben:Wer mehr liefern will kann einfach Schweine bringen wie man so hört.
Wer unterliefert bekommt ziemlich böse anrufe habe ich mir sagen lassen. Der Marktführer zieht zur Zeit deswegen auch seine Kieferbonus Karte. Sprich anliefern oder ihr bekommt euren Bonus nicht.

Die kleinen ziehen zur Zeit aber wieder mit uns erhöhen die Zuschläge um was abzubekommen.

Von der Nachfrage her wäre eine weitere Steigerung diese Woche sicher gerechtfertigt. Man munkelt aber, dass da wieder Deals gemacht wurden.
Trotz Feiertag ist es somit zur Zeit auch kein Problem die Tiere sofort an den Mann zu bringen.

@ Estomil
Zwei Fragen,
das Bonussystem wurde ja Anfang des Jahres eiskalt auf nahezu Null gesetzt, zumindest bei den Mastschweinen. Inwiefern hat sich denn da mittlerweile was getan? Man muss da sicherlich immer noch unter HS1 (QS), HS2 (ITW DK/NL) und HS2 (ITW DE) unterscheiden.
Wie sehen die Details aus zum Deal der letzten Notierungsfindung?