vario5 hat geschrieben:Genau so ist, die Schweinehaltung ist in Deutschland auf kurz oder lang , eher ersteres tot.

Jeder Bürgergeldempfänger verdient mehr als ein Schweinehalter.

Das ist doch nun auch wieder Käse. Selbst ich als Hobbymäster verdiene deutlich mehr als ein Hartzer.

Man muss das Ganze eher von der Investitionsseite sehen. Da sieht es mau aus

Schwätzer! Warum ist dein Stall dann leer? Und bitte keine Antwort!

Das Thema Schweine ist in Deutschland durch. Man hat schon gar keinen Bock mehr, sich auch nur ums Deckzentrum Gedanken zu machen, geschweige den um den Abferkelstall. Wenn ich nur an das Theater mit den Behörden schon denke! Und dann baut man etwas, was sich niemals rechnet und nur Arbeit macht.

Aber schon klar, HS3+ ist die Zukunft. Noch mehr Arbeit und noch größere Investitionen bei noch wesentlich mehr Ärger mit den Genehmigungsbehörden, bei noch mehr finanziellem Risiko! "Wir brauchen mehr HS3+ und nehmen alle Schweine ab!" Den Text hab ich noch von den Ebern im Ohr. Nachtigall, ich hör dir trapsen!

Irgendwann schreibt hier einer "wo sind denn nur die ganzen Schweine hin?" tja, dann kann man das hier im Verlauf nachlesen, wie das gelaufen ist.

Stimmt. Ebermast ist das beste Beispiel. Damals waren auch die großen Abnehmer voll bei der Ebermast. Jetzt wird dieser mit 40 Cent Abschlag verrechnet. Mit der Zeit wird man halt nachdenklicher. Besonders wenn man schon länger im Schweinegeschäft ist. Hab gehört bei C.T. wird jetzt 60% Mfa als Basis genommen

nur logisch, Langschwanz funktioniert nur mit Duroc und Tempo, die erreichen die 60% Magerfleisch also so gut wie nie. Schwups, sind aus den 10 cent nur noch 6-7 cent geworden. Der ist nicht umsonst Milliardär. Auch der Gesundheitsbonus. Man muss sich nur mal mit Tierärzten unterhalten wie es mit den Lungen, Lebern und den Gelenken in den neuen Robustställen bestellt ist. Da relativiert sich das alles schnell.

Sowas schafft massiv Vertrauen. Man kann den Preis auch senken ohne das die Notierung fällt. Drum habe ich keinen Glauben an das ganze Tierwohlgedöns.Ist nur mit mehr Arbeit, Auflagen Kapital und Risiko verbunden. Wenns den roten zu teuer wird sind sie sehr kreativ.

Fendt 728 hat geschrieben:Stimmt. Ebermast ist das beste Beispiel. Damals waren auch die großen Abnehmer voll bei der Ebermast. Jetzt wird dieser mit 40 Cent Abschlag verrechnet. Mit der Zeit wird man halt nachdenklicher. Besonders wenn man schon länger im Schweinegeschäft ist. Hab gehört bei C.T. wird jetzt 60% Mfa als Basis genommen

40 Cent Abschlag pro Schwein oder was meinst du?

Ulm zahlt noch Sauenpreis für die Jungeber...

Frankenbauer83 hat geschrieben:Ulm zahlt noch Sauenpreis für die Jungeber...

Müller wurde doch von allen gelobt, daß der nur 5ct Abschlag/kg zahlt für Eber. Hat sich das auch wieder geändert? Kenne einen geschlossenen Betrieb, der liefert seine Schweine alle nach Ulm und der hat gesagt, daß er die Binneneber nicht als Spanferkel vekauft, da er sie mästet und diese dann mit diesen -5ct vergütet werden.

Haben sie geändert. Da kam Freitag ein Brief, dass es ab Montag umgestellt wird. Null Vorlauf zur Planung. Alles die gleiche Brut.

Höffti hat Müller doch hochgelobt

Man o Meter. Wenn hier einige von ihren eigenen Beiträgen auch nur annähernd selber überzeugt sind, dann stelle ich mir die Frage, warum die immer noch Schweine halten ? Dann gäbe es für mich nur noch eine Entscheidung, sofort weg damit, und Schluss. Und dann würde ich mir etwas anderes suchen, wo ich der Meinung wäre, dauerhaft Geld mit verdienen zu können. Mag ja sein, das es noch Branchen oder Gattungen gibt, die einen auf viele Jahre Riskofrei und feste sichere Gewinne garantieren können. Ich kenne zwar keine, aber wenn es die geben sollte, sollte man das machen, und nicht immer weiter so gegen seine innere Überzeugung handeln. Das wäre jedenfalls nicht mein Ding.

Als Angestellter kündigen und weiterziehen ist halt was GANZ anderes als sich irgendwelche Investitionen für 20 Jahre ans Bein zu binden! -Wirst du nicht verstehen Fleischi. Kann man aus deinen Beiträgen immer wieder raus lesen.

Ich bin nie weitergezogen. Ich bin seit 44 Jahren beim selben Unternehmen beschäftigt. Und habe es nie bereut, habe aber schon viele kommen und gehen gesehen. Trotzdem verstehe ich dich nicht, wie kannst du denn mit DEINER EIGENEN Überzeugung noch jeden Tag in den Schweinestall gehen ? Das könnte ich nicht, da wäre für mich alles andere besser. Aber Gut, jedem das seine.

Die Arbeit mit den Tieren gefällt mir, will nix anderes! Die Vermarktung kotzt mich an! Und wenn nix verdient wird, geht es halt nicht! Alles nicht so schön zur Zeit!

Ach fleischi.
Es gab schon immer Branchen wo es brummte und eben auch Branchen die Jahrzehntelang nur eine Richtung kennen.

Und da steht das Thema Rohstoffe und gering verarbeitete Produkte eben ziemlich weit ob auf dieser Liste.

Das Standartschwein ist da auch nichts anderes als stahl oder, dünger, Steinkohle oder chemische Grundstoffe.

Wir sind überall zu teuer und wenig wettbewerbsfähig. Und dabei haben wir beim Schwein immerhin noch den Vorteil, dass der Verbraucher gerne deutsches Schwein sehen will und der Handel damit nicht unbegrenzt unsere Produkte austauschen kann.

Aber das sieht in der Industrie oder im Großhandel schon ganz ganz anders aus.
Wenn da das Schwein aus Chile billiger ist wird das genommen.

Als Landwirt können wir die Dinge halt nicht ändern die uns das Leben schwer machen. Aber anprangern darf man sie sehr wohl.

Und da liegen gesamtwirtschaftlich die Dinge klar auf der Hand.
Überregulierung, hohe steuern und Angaben, hohe Energiekosten, zu hohe Lohn und Lohnnebenkosten und speziell in der Landwirtschaft das Problem der monopolartigen Strukturen im nachgelagerten Bereich bei gleichzeitig langen Produktionszeiten und geringer Lagerfähigkeit.

Es ist Aufgabe der Politik hier den Standort zu stärken und gleichzeitig Vertrauen zu schaffen die langfristiges wirtschaften möglich macht.