Ja das stimmt, ich bin heute zu Hause im HO, und mit anderen kreativen Aufgaben beschäftigt, bin i.d.R. nur noch 2-3 Tage die Woche der Fleischi. Meine Zeit läuft ab, und ich gebe immer mehr Aufgaben ab, und übernehme andere dafür.- Und da habe ich zeitweise Zeit hier einen Dialog zu schreiben. So ein Austausch entspannt manchmal , und verschiedene Meinungen gehören auch mal dazu. Aber es bezweckt nichts weiter, und verändert nichts . Ebenso wenig gibt es von irgendjemanden einen Auftrag zu irgendetwas. Ich kenne auch keinen zweiten Roten der das macht. Ich habe aber sehr viel Verständis für die Landwirte, auch wenn es manchmal nicht so erscheinen sollte. Und trotdem ist die Wahrheit wie sie ist. Und wir sehen es doch Aktuell auch in der gesamten Schlachtbranche, wie Gnadenlos der Markt ist.

Hör zu mal Fleischminister:
Eure Metzgerei gibt es erst seit keine Ahnung wann irgendwann nach dem Krieg!
Unseren Betrieb gibt es jetzt nachweislich seit 1886 und glaube mir eins mein Eigenkapital bekommt ihr nicht!! Wenn es zu arg daran rüttelt fliegen die Schweine schneller raus als du Pups sagen kannst.
Und bei etlichen meiner zugegebenen kleinen Berufskollegen sieht das genauso aus. Dann habt ihr euren Wunsch erfüllt und es kommt kein Fleisch mehr! Nur ohne Fleisch braucht ihr auch nichts schlachten.

Und wie schnell war Straathof damals Geschichte? Das kann ebenso schnell mal mit van Asten so gehen! Aber genau das sind ja eure Betriebe die ihr nur erhalten möchtet!

ICh kann seit gestern Mittag garnicht soviel saufen wie ich kotzen müsste

Also spar dir deine Kacke mit dem ernähren! Wenn ihr uns nicht wenigstens krümmel lasst verhungert ihr schneller wie Clemens piep sagen kann

fleischverkäufer hat geschrieben:Falsch Wastl. Das wird niemals gehen. Wahrscheinlich werden von den 1000 Bauern noch 500 aufhören, und von den Schlachtern ebenso. So das vielleicht irgendwann 10 000 oder 100 000 Bauern noch die verbliebenen Schlachter ernähren werden. Keine Ahnung wo das endet. Und mit deinem " gemeinsame Zukunft" Ja das ist auch so eine Sache. Mag auf kleinem Level funktionieren. Aber würde ich das ALDI sagen, dann wird der mir sagen, erzähl das doch LIDL. Oder er wird mir eher einen Scheibenwischer zeigen, und mich fragen ob ich jegliche Marktgesetze aushebeln möchte.
Wenn DU dich aber so stark fühlen solltest, das zu schaffen, dann hast du meinen Segen dafür. Alle, aber auch wirklich Alle die solche Gedanken mal gehegt haben, sind aber im Desaster geendet.

Aber was ist die Alterantive? Wenn 10.000 oder 100.000 Landwirte - nicht Bauern - einen Schlachter ernähren, wie soll dieser dann diese Landwirte ernähren wenn er es schon bei 1.000 nicht schafft? Wer soll die Landwirte ernähren? Das muss in der Kette passieren.
Das ist doch bei deinen Mitarbeitern ähnlich. 1.000 Mitarbeiter können einen Arbeitgeber ernähren, dafür muss aber auch dieser Arbeitgeber diese 1.000 Mitarbeiter + einen Teil der Familien ernähren.
Den Unterschied zwischen Lieferant und Angestellten kenne ich natürlich, dafür bin ich genug BWLer. Aber unterm Strich ist das doch das Selbe! Woher kommen die Einnahmen eines Schweinmästers mit Ackerbau oder gar reinen gewerblichen Schweinemästers? Das ist eben der Verkauf von Schweinen an Schlachter. Langfristig geht das also nur wenn der Schlachter auch das Einkommen der Schweinehalter sichern kann. Ansonsten ist das ein ganz klares "von der Substanz" leben und hört sich früher oder später - je nach Betriebsstruktur - auf.

Nein Wastl. Es geht hier vielleicht um 3-4 Cent Kg, die entscheiden darüber, wieviele Schlachter am Ende noch Übrig bleiben. Die kann ich jetzt den Schlachtern auch noch weg nehmen, bis fast keiner mehr übrigbleibt, oder es denen lassen. Für den Bauer spielt das ( fast) keine Rolle, deshalb wird keiner die Tür zumachen oder Offen halten.. Der wird wahrscheinlich Aktuell ca. 30-40 Cent kg mehr brauchen, damit genügend Bauern übrig bleiben. Jetzt erklär du mir mal, wie ein Schlachter diese 30-40 Cent in einem übersättigten Markt realisieren soll ? Wo die herkommen sollen ? Das ende vom Lied wird dann sein, das der Schlachter der auf diese 3-4 Cent verzichten kann, übrig bleibt, und der Bauer , der diese 30-40 Cent nicht mehr braucht. Sollen wir mal eine Wette abschliessen, wie in 5, 10 oder 20 Jahren die Struktur in Deutschland sein wird ?

240236 hat geschrieben:Rindfleisch ist nicht teuer. Es ist zur Zeit den Produktionskosten angepasst.

Und warum hat sich hier der Preis "angepasst"? Weil zumindest in der jüngeren Vergangenheit das Angebot kleiner war als die Nachfrage. Das ist beim Schwein leider genau andersrum. War aber zumindest ein Stück weit absehbar. Du hast deine Produktion ja auch aufgrund guter Preise ausgeweitet. Da kommt dann oft mal ein Bummerang zurück. Wird beim Rindfleischpreis auch noch kommen.

Wir sind halt seit Jahren in der Situation, dass der Konsum von Schweinefleisch jedes Jahr einige Prozent herunter geht.
Damit wird aus einem stabilen Absatzmarkt innerhalb eines Jahres ein überversorgter Markt. Wenn dann die Stückzahlen oder die kg pro Schwein auch nur wenige Prozent hoch gehen oder irgendeine Krise Auftritt(selbst Kleinigkeiten wie die MKS) dann knallt es sofort.

Das Problem wird sich erst lösen wenn der Absatz ein stabiles Plateau erreicht(wie seit Jahren bei den Rindern) und die Stückzahlen durch Betriebsaufgaben so niedrig sind, dass der Mangel strukturell wird.

Nun wann das passiert kann keiner sagen. Gut möglich, dass wir auch irgendwann unter 20kg pro Kopf in Deutschland landen. Dann reichen auch 400000 Schweine die Woche.

2029 wird man sehen wie ernst die Schweinehalter es wirklich meinen mit dem Deckzentrum. Meine Vermutung ist, dass der Großteil wenn es sich rechnet mit weniger Tieren weiter macht. Der Ausstieg also in Raten erfolgt. Aber Vielleicht gibt's auch den nächsten grossen knall....

Estomil hat geschrieben:Wir sind halt seit Jahren in der Situation, dass der Konsum von Schweinefleisch jedes Jahr einige Prozent herunter geht.

Rechne den steigenden Moslemanteil in der Bevölkerung raus, dann ist der Konsum doch recht stabil

Würde Tönnies mit seiner Produktion die Geschmacksnerven der Verbraucher kitzeln, würde der Verbrauch auch weiter ansteigen.

Estomil hat geschrieben:
2029 wird man sehen wie ernst die Schweinehalter es wirklich meinen mit dem Deckzentrum. Meine Vermutung ist, dass der Großteil wenn es sich rechnet mit weniger Tieren weiter macht. Der Ausstieg also in Raten erfolgt. Aber Vielleicht gibt's auch den nächsten grossen knall....

Könnte mir auch vorstellen, dass es da auch einige Betriebe darauf ankommen lassen.

T5060 hat geschrieben:

Estomil hat geschrieben:Wir sind halt seit Jahren in der Situation, dass der Konsum von Schweinefleisch jedes Jahr einige Prozent herunter geht.

Rechne den steigenden Moslemanteil in der Bevölkerung raus, dann ist der Konsum doch recht stabil

Würde Tönnies mit seiner Produktion die Geschmacksnerven der Verbraucher kitzeln, würde der Verbrauch auch weiter ansteigen.

Das macht VION doch, die treffen so dermaßen erfolgreich den Nerv, das der ganze Laden zum Verkauf steht. Mich wundert immer noch wie Ruhig die Bauern in Bayern und B–W da immer noch bleiben. Anscheinend wissen die gar nicht, was da auf dem Spiel steht, das die faktisch ihre gesamte Schlachtindustrie mehr oder weniger verlieren können. Aber egal, bei den Schweinen, nehmt doch der EG nochmal 5 Cent mehr ab. Saugt sie nochmal richtig aus.

fleischverkäufer hat geschrieben:

T5060 hat geschrieben:

Estomil hat geschrieben:Wir sind halt seit Jahren in der Situation, dass der Konsum von Schweinefleisch jedes Jahr einige Prozent herunter geht.

Rechne den steigenden Moslemanteil in der Bevölkerung raus, dann ist der Konsum doch recht stabil

Würde Tönnies mit seiner Produktion die Geschmacksnerven der Verbraucher kitzeln, würde der Verbrauch auch weiter ansteigen.

Das macht VION doch, die treffen so dermaßen erfolgreich den Nerv, das der ganze Laden zum Verkauf steht. Mich wundert immer noch wie Ruhig die Bauern in Bayern und B–W da immer noch bleiben. Anscheinend wissen die gar nicht, was da auf dem Spiel steht, das die faktisch ihre gesamte Schlachtindustrie mehr oder weniger verlieren können. Aber egal, bei den Schweinen, nehmt doch der EG nochmal 5 Cent mehr ab. Saugt sie nochmal richtig aus.

Was man so hört, scheint die EG eh nicht unbedingt auf Rosen gebettet zu sein...

Aber wieso sollte ich mich als Schweinehalter über die Entwicklung aufregen. Man wird es nicht aufhalten können, fürchte ich. Und ein Strukturwandel war noch nie eine Wellnessbehandlung. Egal in welcher Branche. Das war und ist immer mit viel Emotion und ggf. auch Leid verbunden.

1000 Bauern können einen Schlachter ernähren, aber nicht ein Schlachter….

fleischverkäufer hat geschrieben:1000 Bauern können einen Schlachter ernähren, aber nicht ein Schlachter….

Wurst von KEMPER konnte man essen, jetzt Tönnies drin ist, gibt es Wurst von Westfleisch bei Tegut

Was für ein Blödsinn.
Wenn der Bauer 30 Cent verliert ist das genauso schlimm wie wenn der Schlachter 30 Cent verliert. Am Ende werden beide irgendwann die Bude dicht machen.

Geld verdient werden muss auf beiden Seiten. Weswegen man ganz klar sagen muss, dass der Schlachter seine 1000 Bauern natürlich ernähren muss.

Sonst sind die irgendwann weg. Und er gleich mit dazu. Wieso und weshalb es immerwieder Phasen gibt in denen eine oder beide Seiten kein Geld verdient ist dabei auch völlig unerheblich. Am Ende läuft die wertschöpfungkette von oben nach unten. Oben der Handel, darunter die verarbeiter und Schlachter und unten der Bauern. Jeder Teil der Kette muss sich seine Kohle von der Stufe davor holen. Und das läuft naturgemäß so, dass die Zeche der bezahlt, der am schwächsten ist. Also der Bauern in diesem Fall. Eben weil er ein Produkt hat das innerhalb von sieben Tagen massiv an Wert verliert und nicht gelagert werden kann. Wäre das anders gäbe es regelmäßig die Situation, dass die Bauern Abwarten würden.

Phasen, die mal kürzer oder länger dauern, in denen nichts verdient ist, gibt es in der Landwirtschaft schon lange. Nur dürfen sie nicht zu lange dauern und es müssen entsprechend gute Zeiten kommen um die Verluste wieder auszugleichen. Bleibt das aus, schließen eben immer mehr Betriebe. Gerade jetzt, wenn die Boomer-Landwirte Generation in Rente geht, wird sich ein Strukturwandel anbahnen. Warum soll ein junger Landwirt 60 Stunden/Woche ohne Urlaub arbeiten wenn es auch einfacher in Industrie oder Handwerk geht? Der Ackerbau kann ja ruhig im Nebenerweb mit den vorhandenen Maschinen laufen, Tiere bindet man sich aber nicht mehr ans Bein. Ohne Tiere ist dann auch mal Urlaub und Zeit für die Familie drin.

Nur zur Info....
https://www.focus.de/finanzen/news/guta ... 01f48.html