Und weiter runter geht es! Aufgrund spottbilliger Ausländischer Ferkel -1 € !
Das ist echt irre diese Situation hier! Und gesprochen wird garnichts über diese Preiskrise sondern nur über immer höhere Auflagen. Desolate Situation! Wie sieht es bei euch aus ? Was denkt ihr bessere Preise im Januar oder dieses mal länger sehr niedrige Ferkelpreise? Wie lange hält der normale Betrieb das durch( Estomil mal ausgeschlossen)?

Jeder Betrieb hält das solange durch wie der Betriebsleiter oder im schlechtesten Fall die Bank das zulässt.
Derzeit sind hier einige Mastställe zu verpachten, da werden sich Betriebe finden die, die billigen Ferkel da einlagern. Ansonsten macht die Goldschmaus, Fleming und Wendeln oder Gs Agri das.
Ich sehe das jetzt als Retourkutsche für die Vorjahresnotierungen von Ferkel und Schweinen.
Die Schlachthöfe scheinen immernoch gut unter Druck zu sein was Anlieferung angeht. Wir sind seit zwei Wochen wieder Schlachtzahlmillionäre.
Ist die Notierung Mittwoch haltbar?

Joehännes hat geschrieben:Und weiter runter geht es! Aufgrund spottbilliger Ausländischer Ferkel -1 € !
Das ist echt irre diese Situation hier! Und gesprochen wird garnichts über diese Preiskrise sondern nur über immer höhere Auflagen. Desolate Situation! Wie sieht es bei euch aus ? Was denkt ihr bessere Preise im Januar oder dieses mal länger sehr niedrige Ferkelpreise? Wie lange hält der normale Betrieb das durch( Estomil mal ausgeschlossen)?

Durchhalten können ist nicht die Frage. Wollen schon eher
Momentan subventionieren wir due Ferkelerzeugung quer.

Bis 1,40€ lief in der Mast ja noch alles auf +-0€.
Allerdings auch nur wenige Wochen in diesem Jahr, in denen mehr über war.
Seit letzter Woche gehts in die Verlustzone.

Je nachdem wie man kalkuliert. Setzt du die aktuellen Ferkelpreisen der erlösen gegenüber oder kalkuliert du Partie genau was die Ferkel zum Einstellen gekostet haben und jetzt erlösen?

Nachtrag:
Die meisten Betriebe können schlechte oder sehr schlechte Preise Jahre lang aushalten. Die Banken spielen bei den aktuellen Landpreisen da äußerst lange mit.
Hier im Weser Ems Gebiet sind ja selbst kleine Höfe schon oft mehrere Millionen wert. Das ist also fast nie das Problem.

Es ist also eher so, dass die Betriebsleiter irgendwann die Reiselinie ziehen bevor die schulden noch weiter ansteigen und wirklich Land verkauft werden muss.

Estomil hat geschrieben:Je nachdem wie man kalkuliert. Setzt du die aktuellen Ferkelpreisen der erlösen gegenüber oder kalkuliert du Partie genau was die Ferkel zum Einstellen gekostet haben und jetzt erlösen?

Nein schön rechnen mache ich nicht, immer die Ferkelpreise aus dem Durchgang! Ich habe 55€ angerechnet.

Wie schaut es mit dem Schweinepreis diese Woche aus?

Börse ist stabil mit leichter Tendenz nach oben. Ferkel sollen bei euro hoch gehen.
Ich geh Mal von einem leichten Anstieg aus.

Ich habe auch das Gefühl, dass es nächste Woche einen leichten Anstieg geben könnte. Es muss ja auch mal ein Zeichen gesetzt werden. Zumindest, dass man aus den roten Zahlen kommt.

Rote zahlen keine rechtssicherheit. Die eurotier können die auch abblasen

topigs hat geschrieben:Rote zahlen keine rechtssicherheit. Die eurotier können die auch abblasen

Da werden uns dann die Lösungen in Sachen Tierwohl präsentiert...

Sagen wir es mal so:
Schweine: Die roten fangen schon wieder an, Mengen "zu schieben", zudem ist nächste Woche ein Feiertag.
Deshalb Preis aus meiner Sicht uv.
Ferkel: Ja, Nachfrage zieht an. Aber auch nur, weil die Aufgelder momentan praktisch nicht mehr Existent sind.
Selbst langjährige Verträge mit 10-11 Euro werden momentan nur mit 6 Euro vergütet, ansonsten kann man auf seinen Ferkeln sitzen bleiben. Es kommen grossen Partien mit Preisen von 25-30 Euro bei 30 kg frei Stall aus vor allen Dingen NL aber auch DK.
Sprich wo man noch vor vier Wochen 37 Euro plus 10 Euro bekommen hat, so sind es im besten Fall nun 28 plus 6 Euro.
Auf Deutsch: Deutsche Ferkel bekommen auf dem Markt momentan eine "Vergütung".
Warten wir noch zwei Wochen ab, ab dann werden "normale" Verhältnisse wieder kommen, hängt aber auch davon ab, wieviel Polen einstallt (aus DK) und ob NL vermehrt Ferkel nach B verkaufen kann. Wenn dem so ist, haben wir das Preistal gesehen ( könnt ihr euch an meine "Preisempfehlung" erinnern, für die ich im Juni richtig Haue bekommen habe....)

Zur Euro Tier muss man sagen: Die wollen verkaufen. Was heute hip ist, muss es morgen nicht mehr sein.
Wichtig ist nur eines: Man muss Schweinefleisch auf Dauer für unter einen Euro produzieren können für 95% des marktes, alternativ einen Hochpreisigen 5% Markt bedienen.
Beide Produktionsweisen sind dort nicht vertreten, sondern nur die Markttechnisch nicht vorhandene Mitte, wo es eigentlich nur Ziel ist, wie man das Geld den Landwirten aus der Tasche ziehen kann....

Für unter einen Euro wird in Europa Wunschdenken bleiben! Da können wir nicht hin kommen!
Und wo siehst du den Ferkelpreis nach dem Tal? Sperma sowie Jungsauen Verkäufe sind drastisch eingebrochen! Gelamin in Wildeshausen setzt bedeutend weniger Mineralfutter im Sauenbereich ab! Ich bin auf die Novemberzählung gespannt! Man spricht von -15 % Sauen im Süden! Und der Norden soll auch seit langem mal wieder abstocken! Es wird spannend in 2019!

Für unter einen Euro kann niemand auf der Welt Schweinefleisch erzeugen.
Allein die Futterkosten belaufen sich ja von der Sau bis zum fertigen mastschwein auf gute 90€ pro fertigem mastschwein.

Und das ist praktisch überall auf der Welt ähnlich, da die Preise nur im Rahmen der Transportkosten von 1-3€/dt schwanken.

Unter 1,30€ wird es überall schwierig. Das geht eigentlich nur, weil überall auf der Welt grosse Schweinebestände in richtig alten staellen gehalten werden und somit niemand nach Vollkosten sondern nur nach Direktkosten rechnet.

In sehr vielen Ländern der Welt kann nicht Mal unter zwei euro rentabel Schweinehaltung betrieben werden. Zb Russland oder China.

Zum Thema Sauen:
Ich höre Grade von sehr sehr vielen betrieben, dass die Ställe nicht mehr voll sind. Sehr viele Betriebsleiter misten ihre sauenherde aus und geben 5-15% zum Schlachter und stallen nur sehr zaghaft Jungsauen nach.
Der ein oder andere macht den laden sogar ganz dicht.
Das nützt natürlich alles nur sehr wenig wenn unsere Nachbarn weiter vollgass geben. Insbesondere in Holland haben viele jedoch auch keine andere Wahl. Da haben die Banken längst das sagen.
In der regel haben da 20jahre alte Ställe noch fremd-Kapitalbelastungen von 2000€ pro sauenplatz die vor sich her geschoben werden.

Mal abwarten was in den nächsten zehn Jahren passiert. In nächster Zeit steht da ja zb die Sanierung aller Asbest Dächer auf dem Programm. Allein das wird so manchem Betrieb den Rest geben.....