Was doch so ein fehlender Bindestrich aus macht....
Der Kran hat sicher, im Gegensatz zum verlinkten Bericht, einen Totalschaden.
Aber der Kran- wie auch der Traktorfahrer hatten richtig Glück!

Ich finde das immer wieder faszinierend wie schmal der Grat zwischen Glück und Leid ist.
Wenn man sich vorstellt, dass dem Traktorfahrer der Kran das Leben ausgehaucht hätte, wäre irgendwas an seinem Tagesablauf die Winzigkeit einer Zehntel Sekunde schneller fertig gewesen und er wäre dadurch genau diese einen Meter weiter gefahren... unglaublich.

Ich bin ja grundsätzlicher Gegner jeglicher Bespaßung mit schweren Geräten. Es gibt ja allein hier in diesem Thread schon hunderte Möglichkeiten im Zusammenhang mit Traktoren zu Tode zu kommen.
Schon der Arbeitsalltag ist gefährlich genug. Und bei aller Vorsicht können technische Pannen zusätzlich passieren. Schläuche platzen, Gegengewichte reißen ab - egal.

Ich glaube, es ist auch immer eine gewisse Komponente des Heldentums des jeweiligen Fahrers dabei. Dabei überschreitet er dann manchmal alle Grenzen der Vernunft.

Ich lasse die Finger von derartigen Experimenten. Gelegenheiten dazu wären schon zur Genüge gewesen.

Und noch was: Wenn ihr vergesst, die Handbremse ordentlich anzuziehen und nun macht sich der Traktor ohne euch auf den Weg bergab: Lasst ihn sausen!!!! Lasst ihn sausen !!!!!!!!!

Waldmichel hat geschrieben:Ich finde das immer wieder faszinierend wie schmal der Grat zwischen Glück und Leid ist.
Wenn man sich vorstellt, dass dem Traktorfahrer der Kran das Leben ausgehaucht hätte, wäre irgendwas an seinem Tagesablauf die Winzigkeit einer Zehntel Sekunde schneller fertig gewesen und er wäre dadurch genau diese einen Meter weiter gefahren... unglaublich.

... tja, da hat sich das ordentliche abschütteln in der letzten Pinkelpause doch ganz gut gelohnt

"......lasst ihn sausen".

Ich war zum Glück noch nicht in so einer Situation. Einen sich selbständig gemachten Traktor noch irgendwie aufhalten zu wollen, dürfte wohl ein durch Panik entstandener, verständlicher Reflex sein.

Laut TA ist ein Landwirt bei Reparaturarbeiten am Mähdrescher vom sich einklappenden Abtankrohr erdrückt worden…

Shit happens!
Diese Woche habe ich einige Stämme mit meiner neuen Uniforest 5,5m-Winde beigezogen. Einen Fichtenstamm konnte ich nur an der Spitze ziehen, er lag ungünstig.
Als ich den Stamm bis neben die Winde (!) gezogen hatte und den Strick für "lösen" zog, passierte es: Der dünne Stamm war auf Spannung. Er schlug mir gegen den linken Oberschenkel, sodaß ich gleich nach hinten flog, danach sofort gegen den Brustkasten, sodaß ich dachte, alle Rippen sind jetzt gebrochen. Mir blieb kurz die Luft weg.
Dann die Schadensaufnahme: blöderweise war meine rechte Hand eingeklemmt zwischen der Stammspitze und dem Betätigungsseil "lösen". Und zwar dermaßen fest eingeklemmt, dass ich meine Hand keinen Millimeter bewegen konnte. Auf dem Rücken liegend, versuchte ich, mit den Füßen die Spitze zurückzubiegen um die Hand frei zu bekommen. Keine Chance. Die Seile irgendwie betätigen - keine Chance, alle extrem straff gespannt.
Nach etwa 10 Minuten Kampf wurde mir klar, dass ich in einer ganz beschissenen Situation war. Soll der Kormoran hier sterben? Verhungern, verdursten, von Wölfen gefressen werden? Wo war das Telefon? Ersten war ich sowieso im Funkloch und zweiten war das Ding im Trecker und drittens wäre es von dem ersten Schlag der Stammspitze am Oberschenkel zertrümmert worden, wo ich es normalerweise trage.
Sollte ich echt laut um Hilfe schreien? Das erste Haus des Dorfes war etwa 300 m entfernt. Niemals um Hilfe schreien! Diese Blamage. Also nachdenken.
Ich bemerkte dann, dass ich meine Hand minimal innerhalb meines Handschuhs bewegen konnte. Mit der Hand hin- und herwackeln brachte jedesmal einen halben Millimeter mehr Luft. Und das war meine Rettung. Irgendwann war die Hand dann frei. Blaue Finger und schmerzende Fingergelenke waren egal. Schlotternde Knie und zitternde Hände waren egal. Hauptsache frei.

Meine Lehren aus der Geschichte: Niemals einen Stamm bis neben die Winde ziehen. Wenn doch, dann mit seitlichen Schlägen des Stammes rechnen.
Grundsätzlich immer mit Handschuhen arbeiten. Ohne Handschuh wäre ich nicht frei gekommen. Ich verwende sehr dünne Ziegenleder-Handschuhe, da behält man das Feingefühl.
Handy immer am Körper tragen, nie im Trecker ablegen. Ganz besonders, wenn man allein im Wald ist.
Ganz schlau: Nie allein in den Wald gehen. Aber dieses Thema wurde schon leidlich oft besprochen. Wir wissen, welches Risiko man eingeht, wenn man allein arbeitet. Irgendwann müssen wir schließlich alle sterben.

Hallo Kormoran2!
Was ist das Fazit an Verletzungen nach dem Schock? Da ich meist Allein-Holzer bin, u. hier einige mehr auch!
Ich trag das Handy immer in der Latztasche o. rechten Brusttasche,aber bei dem Schlag wäre es wohl auch zu Bruch gegangen. Aus deiner Schilderung nehm ich mir das herziehen bis seitlich´neben den TR sehr auf, die Unart habe ich auch. Was aber nur passiert mit dem dünnen Teil voraus, wobei das gezwungener Masen öfters vorkommt.
Tod ist man sehr schnell,wegen so einer unglücklichen Lapalie!
Gute Besserung!

mfg Steyrer8055

Wer Hemmungen hat, laut um Hilfe zu schreien ist denke ich noch sehr weit von Todesangst entfernt.
Aber schön erzählt.

Hallo Komoran

Glück gehabt und gute Besserung

Funkbedienung anstatt Schnur Betätigung reduziert die Unfallgefahr ungemein

Hallo waelder!
Auf der anderen Seite von der Winde zu stehen zur Schnurbetätigung hätte es auch schon gebracht! Aber wie so oft übersieht,unterschätzt man was.
Mir bringt die Schilderung vom Kormoran was!

mfg Steyrer8055

Das Gefühl, sich in einer selbstverschuldet misslichen Lage nicht auch noch der Blamage aussetzen zu wollen, von jemandem entdeckt zu werden (auch wenn derjenige einem helfen könnte),
kenne ich auch!

Ob Funk- oder Seilzugbedienung - ich meine, gefährlich ist beides, wenn es noch neu und ungewohnt ist - und man die Reaktion des Dings noch nicht verinnerlicht hat.
Oder auch wenn man später meint, das Ding aus dem EffEff zu kennen, und unvorsichtig wird. Das ist wie mit den Damenbekanntschaften ...

Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist, und du weiterhin hier im Forum präsent sein kannst, Kormoran!

Adi

hallo kormoran2, Danke für Deinen warnenden Erlebnisbericht - gute Besserung !
Ich hab eine Trillerpfeiffe von einer Rettungsweste im Rucksack. Ich glaube, dass man länger pusten als schreien kann. Allerdings wäre ich in Deiner Situation auch nicht zum Rucksack gekommen.....! Thx for Info !

Da hat Kormoran2 noch mal Glück gehabt. Den Ausfürhrungen von Falke ist nichts hinzuzufügen, wäre auch meine Argumentation gewesen. Sehe ich so immer wieder bei Kollegen die vor der eigenen Winde nie mit einer gearbeitet haben oder nicht von klein auf beim Rücken mit der Winde dabei waren. Da sind dann solche Anfänger-Bedienfehler immer mal drin, vor allem wenn es gerade so gut läuft und man mit dem Kopf schon beim nächsten Arbeitsgang ist.

Falke hat geschrieben:
Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist, und du weiterhin hier im Forum präsent sein kannst, Kormoran!

Oberschenkel zertrümmert und alle Rippen gebrochen ist schon schlimm genug.
Dürfte ziemlich schmerzhaft sein.
Gute Besserung, Kormoran.