Rhea hat geschrieben:Ich meinte damit diejenigen Landwirte, die eben nicht genug Eigenland haben. Und nein, mit dem Gewehr dahinter steht auch niemand. Die Alternative wäre, den Betrieb aufzugeben, was finanziell sicher Sinn macht. Es ist nur umso ärgerlicher, wenn die Subventionspolitik solche Blüten treibt, wie mit den Biogasanlagen, und dass dadurch kleinere Betriebe kaputt gemacht werden, die ohne künstlich in die Höhe getriebene Pachtpreise durchaus noch wirtschaftlich arbeiten könnten!

dann muß halt der kleine auch Biogas machen.
Ich bin auch klein, ich würde auch gern günstig pachten, geht halt nicht, hilft nicht, muß man halt mit dem leben, was man hat.
Mein Nachbar hat dreimal soviel Eigenland wie ich, soll ich jetzt deswegen jammern, daß der bessere Vorraussetzungen hat als ich?
Soll ich jammern, daß dessen Vorgänger mehr auf Zack war und mehr auf Wachstum geschaut hat als meiner?

Es geht nur um die Wettbewerbsverzerrung durch Subventionen, die ökologisch noch nicht mal Sinn machen!

Die heftigsten Klagen diesbezüglich sind aber von den viehstarken Betrieben mit überwiegenden Pachtflächen zu hören. Wurden die mit ihren tw. riesigen Ställen nicht auch gefördert??? Dabei wurde die Frage nach der Sinnhaftigkeit auch nicht erörtert. Als ich vor 30 Jahren Flächen kaufte, statt Ställe zu bauen, wurde ich von den Kollegen und der Offizialberatung ausgelacht! Deshalb fehlen mir für solche bitteren Vorwürfe etwas das Verständnis!!

Rhea hat geschrieben:Es geht nur um die Wettbewerbsverzerrung durch Subventionen, die ökologisch noch nicht mal Sinn machen!

es hat aber jeder die Chance, diese Subvention mitzunehmen.
Ich fand die Bullenprämie als Schweinemäster auch eine Wettbewerbsverzerrung, genauso wie die Tatsache, daß Rindviehhalter jetzt noch doppelt so wertvolle ZA haben wie ich.

Rhea hat geschrieben:Es geht nur um die Wettbewerbsverzerrung durch Subventionen, die ökologisch noch nicht mal Sinn machen!

Belege deine Aussage doch bitte einmal mit Zahlen oder seriösen Studien ! Schon bei der Suche danach fällt dir auf, das du ungeprüft eine vorherrschende Meinung anderer übernommen hast, die so nicht stimmt.......eins stimmt aber der Strom kommt aus der Steckdose !

Wieso brauch ich dafür eine Studie? Und ich brauch auch nicht die 'vorherrschende Meinung anderer' zu übernehmen, auch wenn es mich keineswegs wundert, daß es die vorherrschende Meinung ist. Bestimmt nicht, weil das alles irgendwelche 'Anti-Aktivisten' sind, die nur mal was Neues brauchen, gegen das sie sein können. Die sind glaube ich mittlerweile alle bei irgendwelchen radikalen Tierschutz- oder Öko-Organisationen...

Aber es ist, wie es ist: Biogasanlagen machen Getreide, Land, etc. teuer. Darunter leiden alle, die den Biogas-Wahn nicht mitmachen, aber von Land, Getreide, usw. abhängig sind. Und das auch noch staatlich gefördert.

Mir ist klar, daß wir dringend alternative Energien brauchen, aber ich bezweifle, daß ausgerechnet Biogas der richtige Weg ist.

Außerdem, wenn man mal ein bischen über den Tellerrand guckt, was weltweit in Sachen 'Agrosprit' passiert, dann wird einem sowieso schlecht... Guckst Du z. B. hier: http://umweltinstitut.org/weltklimakonf ... e-710.html

Und falls sich jemand fragt, nein, ich wähle keineswegs grün. Aber was zuviel ist, ist zuviel. Und wenn ich dann höre, wie Biogasanlagenbetreiber jetzt rumheulen, habe ich so ganz und gar kein Mitleid...

Mir ist auch klar, daß meine Meinung in Bezug auf die völlige Sinnlosigkeit von Subventionen (egal, in welcher Form), nicht populär ist. Aber sei's drum. Wir haben übrigens einen Pferdezucht- und pensionsbetrieb, also nix mit Subventionen. Gerade mal Flächenprämien, und das auch nicht wer weiß wie viel. Ohne würde es auch gehen. Ich behaupte, ohne Prämien würden die Pachten um etwa den Prämienbetrag sinken, weil das immer mit eingerechnet wird. Die paar Rinder, die wir zum Nachweiden (und für die Truhe) halten, bekommen keine Prämien.

Siehst Du .... es gibt so was wie Ökoeffienzanalysen das sind klar geregelte Verfahren zur Bewertung der Klimarelevanz und danach schneidet Biogas über aus günstig ab genauso wie Raps für Biodiesel. Für Raps kann ich dir das auf den Kopf sogar sagen : Dort liefert ein Hektar Raps 35 dt Futter und 15 dt Sprit. Um die 35 dt Futter zu erzeugen müsste man in brasilien 1,3 ha Regenwald roden für Sojaanbau. So Biogas und Wasser sind als einziger altern. Energieträger grundlastfähig und machen damit erst die Nutzung von Solar und Wind möglich. Wir hatten bis vor 2 Jahren 8 % Stilllegung, Biogas braucht nur 4 % der Fläche. Wem denn so um die Welternährung ist, der kann sich doch Bitte zuerst um die sinnlose Verwendung für Ausgleichsflächen kümmern, denn ein Hektar naturschutz in Deutschland ( wir haben ja EINEN Weltmarkt ) fördert die Rodung von 1,5 ha Regenwald !

Soviel zu Flächen - und Klimabilanzen !

So und jetzt erkläre mir bitte für was Pferde gut sind ? Auf den Futterflächen für Pferde ( immerhin fressen die deutschen Pferde soviel wie in ganz SachsenAnhalt die Landwirtschaft produziert. Hunde = BadenWü. und Katzen = Hessen ) könnten eben auch Nahrung wachsen. Im Vergleich zur Nutzlostierhaltung ist Bioenergie wohl harmlos. Wir brauchen keine Pferde mehr, für was auch ? Für das bischen Fleisch, Leder und Stutenmilch ?

Ernst-August, irgendwas passt da mit deinem Heimtierfutterkonsum nicht
Dann fressen wohl die Meerschweinchen Schleswig-Holstein, die Wellensittiche NRW, die Kaninchen Niedersachsen und die Reptilien Bayern

Rhea hat geschrieben: Wir haben übrigens einen Pferdezucht- und pensionsbetrieb, also nix mit Subventionen. Gerade mal Flächenprämien, und das auch nicht wer weiß wie viel.

Also verzichtest du auf die Dieselrückvergütung! Das ist sehr lobenswert!
Aber sag mir doch mal, was für Subventionen ein Schweinebetrieb oder Ackerbaubetrieb zusätzlich zu deinen bekommt?
Und dann sagst du mir was diese Betriebe nochmal oben drauf kriegen, wenn sie ne bga betreiben.

Ernst-August hat geschrieben:meine Meinung in Bezug auf die völlige Sinnlosigkeit von Subventionen (egal, in welcher Form)

Sei ein Vorreiter! und mach dem Unsinn ein Ende! Auf Diesel verzichtest du ja schon, gib doch bitte die Prämienzahlungen zurück, ok.
Ach ja und vergiss nicht BAFöG, Wohngeld, Elterngeld, Kindergeld, etc... zurück zu überweisen.

Kurz und knapp, diese ganze sch... Neid-Debatte gab es auch hier im Forum schon viel zu oft. Also lass es gut sein.

Und NEIN, ich habe keine BGA.

Flachländler, du hast einen Zitierfehler !

@voro : Den Heimtierfuttervergleich hab ich von Bayer Animal Health .... für den ganzen Rest der Heimtiere braucht man das Saarland. Ratten ????

Auch, wenn man auf Teufel komm raus versucht, das zu rechtfertigen, wird's davon immer noch nicht besser. Ich habe auch nie irgendwo was vom 'menschlichen Prämiensystem' (Kindergeld, etc.) gesagt. Weiß nicht, ob das hierher gehört und ob das überhaupt jemand hier beurteilen kann, ob das Sinn macht, oder nicht. Bin mir auch nicht sicher, ob man beim Thema Kinder/Menschen verlangen sollte, daß das 'der Markt' regelt. Sehr zynisch.

Aber ich bleibe dabei, Subventionen verzerren den Markt. Bestimmte Bereiche werden überproportional gefördert, und zwar, wie auch bei Solaranlagen, meiner Meinung nach ohne Sinn und Verstand und auch noch sehr zu Lasten der Allgemeinheit. Ich habe mich, glaube ich, auch nirgends über Schweinemäster oder Ackerbauern beschwert. Sobald ich nicht mehr bis zu 1400 Euro Pacht für einen Hektar Grünland und derzeit bis zu 300 Euro pro Tonne Hafer zahlen muß (der weniger angebaut wird, weil man ja unbedingt überall Mais anbauen muß), bin ich gerne bereit, auf die Flächenprämien zu verzichten. Und nein, ich bekomme keine Dieselrückvergütung.

Wozu man Pferde braucht, also ehrlich... Nein, wirklich 'brauchen' tut man sie nicht. Aber hoffentlich haben Deine Kinder keine Katzen, Hunde, Hamster oder Wellensittiche, etc., bevor die noch was fressen, was wo produziert wurde, wo Du Mais für Deine Biogasanlage hättest anbauen können;-) Übrigens: Schon mal vom Exportschlager Pferde aus Deutschland gehört? Irgendwo gab's dazu auch mal Zahlen. War gar nicht so wenig. Man BRAUCHT auch nicht wirklich so viel billiges Benzin. Dann gibt's eben keine Urlaubsfahrten/-flüge mehr, oder Oma im Altenheim besuchen, usw.. Wenn man schon polemisch werden will, dann auch richtig!

Wie gesagt, ich weine keiner pleite gegangenen Biogasanlage auch nur eine Träne nach. Von mir aus schiebt das auf meinen Neid...

gut erkannt Rhea ! jetzt weist du auch, das Pferdehalter nicht über Biogas herziehen sollten !

@ Rhea also für 1000 € / Hektar kannst du hier Grünland ohne ende haben . Nur den Hafer das wird eng den bauen hier nur noch sehr wenige an . Aber für 300 € die Tonne findet sich da auch noch jemand für .

Ernst-August hat geschrieben:Flachländler, du hast einen Zitierfehler !

Stimmt, tut mir leid.

@Rhea

Du schreibst:
sobald ich nicht mehr bis zu 1400 Euro Pacht für einen Hektar Grünland und derzeit bis zu 300 Euro pro Tonne Hafer zahlen muß (der weniger angebaut wird, weil man ja unbedingt überall Mais anbauen muß), bin ich gerne bereit, auf die Flächenprämien zu verzichten.

Dann verzichte bitte, denn es zahlt niemand in Deutschland 1400 Euro für einen ha Grünland!!!(Außer evtl. vermögende Pferdeliebhaber)
Und 300 Euro für eine Tonne Hafer ist auch Wunschdenken...

Rhea hat geschrieben:Also, ganz ehrlich, ich krieg 'nen Hals', wenn ich höre, wie Subventionsprofiteure, und nichts anderes sind Biogasanlagenbetreiber, rumheulen, weil sie Angst um ihre Investitionen haben.

viele investoren haben kredite am laufen die abbezahlt werden müssen, deswegen müssen diese rahmenbedingungen fortgesetzt werden. notfalls müssen diese noch verbessert werden. es kann nicht sein das der staat seine eigene bürger um ihr hab und gut bringt!
der vorschlag, alle regelungen, förderungen, vergütungen abzuschaffen ist reiner stalinismus!