Mad hat geschrieben:Sclerotinia wird, wenn vorhanden, erst in 2-3 Wochen sichtbar.Crazy Horse hat geschrieben:Ich weiß nicht, aber der Pflugraps vom Nachbar (Ambassador) ist deutlich kürzer als mein Grubberraps (Memori CS). Meiner dürfte im Schnitt so 1,70m lang sein, wobei er auf den besseren Ecken in Richtung 2m geht, während ich den deutlich teureren Ambassador mit 1,30m gemessen hab.
Der kann allerdings auch scharf eingekürzt haben. Mein Ambassador ist je nach Boden 1,30m bis 1,90-2m. Und ich bleibe dabei: Je länger der Raps, desto besser der Ertrag.
Ich hab, als ich das geschrieben habe, nur geschätzt, dass mein Nachbar den Ambassador angebaut hat, weil ich den Habitus deser Sorte kenne und ich weiß, dass er etwas LG-fixiert ist. Heute hat er dann meine Vermutung bestätigt.
Was ich nicht wusste, ist, dass er 40N mehr gedüngt hat, weshalb sein Raps derzeit auch etwas dunkler im Blatt ist. Ich hab halt dieses Jahr angesichts der Düngerpreise "nur" 150N gedüngt. Und er hat halt letztes Jahr im Sommer Gülle gefahren und zum Schluss nochmal 42N in Form von SSA gegeben. Das siehst Du einfach, auch wenn meiner deutlich wüchsiger ist.
Neulich war ich mal auf den Bronner Feldtagen - eine Veranstaltung von Bayer, die jedes Jahr stattfindet - und da stand der Raps auf schwachem, relativ steinigen Boden, wie ihn auch wir haben. Und bis Freitag war es hier auch sehr trocken (auch dort in Bronn bei Weikersheim). Auffallend war aber, dass die wüchsigen Sorten - DK Expansion und Ernesto KWS im speziellen - deutlich kräftigere und stärker verzweigte Einzelpflanzen hatten. So etwas macht sich auf unseren schwer durchwurzelbaren, tonigen Böden auf jeden Fall positiv bemerkbar. Die Rapool-Sorten sind zwar alle hoch bonitiert und werden in schöner Regelmäßigkeit vom BSA mit einer 9 im Kornertrag zugelassen, und sie gehen auch leicht zu dreschen, aber auf den schwierigeren Böden sind sie einfach zu schwachwüchsig.
Der Ambassador ist für mich unter den kürzeren Sorten der "Einäugige unter den Blinden", weil er trotz allem ein schönes Schotenpaket macht, aber ich will eine Sorte, die "zumacht" und die ich nicht mit 50-60 Kö/m² drillen muss, um dieses Ziel zu erreichen.
Eigentlich wollte ich mir den ES Capello mal ansehen, für den Lidea sehr viel Werbung macht, aber das scheint mir mehr eine Sorte für die besseren Böden zu sein und nicht so eine Robustsorte wie ES Vito oder Memori CS. Ich glaub aber, dass ich dieses Jahr mal eine KWS-Sorte anbaue. Das waren die Ertragssieger der letzten beiden Jahre im LSV, und diese Sorten haben einfach einen schönen kräftigen Wuchs. Dieses Jahr wird wahrscheinlich der etwas frühere Allesandro KWS das Rennen machen, aber auf unseren Böden tendiere ich eher zu Otello KWS. Aber die Sorten nehmen sich nicht viel.
