In Nordtirol geht das Thema Wolf hoch. Wir haben "nur" ein paar Dutzend Schafsrisse und den Verdacht von gerissenen Kälbern, Schafbauern treiben die Tiere ab. Die bestätigten Wolfsrisse verteilen sich über das ganze Bundesland, sind nicht mehr alleine durch einen zufälligen Grenzgänger aus Italien erklärbar.
Die Erklärungsversuche der Balkonbiologen sind bekannt, von faulen Bauern ist die Rede, und das Wölfe eh mehr Touristen anlocken als sie abschrecken. Dazu gibts sogar Studien die das beweisen....
Das Land Tirol will jetzt einen Wolf mit Sender ausstatten. Stell ich mir extrem schwierig vor, aber gut, wenns klappt gibts Beweise. Natürlich werden die illegalen Abschüsse durch mit Sendern ausgestattete Wölfe heikler.
Ich bin unbedingt für Herdenschutz, besonders auf Heimweiden sind wir in Tirol hinten nach. Trotzdem befürchte ich viele Schafbauern in den extremsten Gegenden werden aufhören. Klar der Wolf bringt das Fass nur zum überlaufen. Eine Alm im Hochgebirge war vor dem Wolf schon nicht der beste Ort um gutes Geld mit Schaf- oder Rindermast zu verdienen. Leider wird das der Talbevölkerung nicht auffallen. Immer wieder fängt irgendwo in einem Verschlag ein Hobbybauer mit 5 Schafen an. Mei liab. Alle freuen sich und sagen läuft eh, seht her, der kann das. Auf vielen Almen fehlen jetzt schon hunderte Schafe (aus wirtschaftlichen Gründen). In den nächsten Jahren werden etliche Almen leer sein befürchte ich.
Meiner Meinung gehts in Tirol bei Wolf vs Weidetiere noch darum wer sich das antut. Geld ist gar nicht das wichtigste Thema. Ich glaube Bund oder Land soll die Behirtung selber übernehmen. Mit EU Geldern oder Grassgeld kann man nicht genug Hirten bezahlen, Hunde sowieso nicht und die Ställe und Nachpferche die am Berg incl Hirtenunterkünften gebaut werden müssen schon dreimal nicht.
---
In meiner Gegend wurden Lärchenwiesen durch Brandrodung erschlossen. Das ist über 200 Jahre her. Die Tankstellen entlang der Brennerroute waren damals die Kornfelder als Pferdefutter. Im Tal baute man überall Korn an. Am Berg baute man überall Korn zur Selbstversorgung an. Man hatte zu wenig Heu. Darum ging man rauf in die Wälder und erschloss Wiesen. Teilweise werden diese heute noch gemäht oder beweidet. Im Jahr wachsen alleine in Tirol 800 Hektar Wiesen mit Wald zu. Balluch wurde zum Egoisten, der fachlich nicht mehr auf der Höhe ist.