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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 173 von 302 • 1 ... 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon xaver1 » Mo Aug 16, 2021 15:34

langholzbauer hat geschrieben:Nur die Besitzer von noch gesunden dunklen Wäldern sollten sich dringend Gedanken über rechtzeitige Verjüngungseinleitung als Risikovorsorge machen. :klug:

Der wichtigste Satz der letzten 10 Beiträge.

mfg
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Mo Aug 16, 2021 19:32

Sottenmolch hat geschrieben:....


Die Frage ist hierbei aber, wie lange haben diese alten Weisheiten noch bestand? Sind sie nach der klimatischen Entwicklung überhaupt noch aktuell?

Der Waldsauerklee mag es sehr schattig, frisch bis feucht. Schatten mag ja nicht das Problem sein, aber die Bodenfeuchte.


Bisher waren in der Forstwirtschaft noch immer diejenigen erfolgreicher, die auf " alte Erfahrungen" von aktiven Forstleuten hörten, als solche, die hinter jeder Mode her rannten und alle paar Jahre ihre Bestände nach der neusten Mode umbauen wollten. :klug:

Der Waldsauerklee ist eine ganz wichtige Zeigerpflanze für gute Keim- u. Anwuchsbedingungen in unserer Region.
Wer den in einem Fichtenbestand nicht etablieren kann, braucht auch nicht mit fremden Saat- oder Pflanzgut zu experimentieren.
Hier geht es ja um Fichtenborkenkäfer!

Für andere Waldtypen gibt es sicher auch andere Zeigerpflanzen.
Forstwirtschaft ist la(aaaaaa)ngfristige Bodennutzung!
Ohne Ahnung vom Zusammenhang zwischen Boden, Standort und Klima wird da nicht viel mehr, als Hecke oder Brennholz raus kommen. :wink:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Pflanzmeister » Mo Aug 16, 2021 19:37

@Kormoran
was bekommt ihr denn jetzt von der Forstverwaltung als Empfehlung für die Neuanpflanzungen auf den Kahlfächen?
Starten die mit Pionierpflanzen um möglichst schnell Schatten auf die Bodenvegetation zu bekommen und später evtl. einen Bergmischwald zu etablieren?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Mo Aug 16, 2021 20:46

@ langholzbauer

Wenn du noch mehr solcher Erfahrungen hast, die auf diverse Zeigerpflanzen o.ä. beruhen, dann würde ich mich freuen, wenn du sie an mich / uns weiter gibtst.
Ich bin nämlich grundsätzlich auch der Meinung, dass es für den Wald am besten ist, so nahe wie möglich an die typischen Waldgesellschaften heran zu kommen und das nicht nur mit den Baumarten, sondern auch bei der Krautschicht, wodurch zukünftige NVJ positiv beinflusst wird, da das ganze aufeinander abgestimmt / eingespielt ist.

Bezüglich meiner Frage nach der aktuellen Gültigkeit dieser Erkenntnisse bin ich schon der Meinung, dass man das bei der aktuellen klimatischen Entwicklung gut im Auge behalten muss.
Auch die Bauernregeln hatten durch die sehr lange Beobachtung des Wetters und dessen Regelmäßigkeiten ihre Berechtigung. Mittlerweile sind sie größtenteils (komplett?) überhohlt.
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Mo Aug 16, 2021 21:28

Für andere " Waldbaufehler" kann ich leider nicht mit den entsprechenden Zeigerpflanzen dienen. :wink:
Im Prinzip zeigt jede natürliche Bodenvegetation den aktuellen Zustand an.
Wichtigster Fakt dabei bleibt aber, dass ein Wald ohne jegliche Krautschicht zu dunkel ist!
Und diese Gefahr besteht bei flächiger Anpflanzung nach irgend welchen behördlichen Auflagen immer wieder, wenn die erforderlichen Pflegemaßnahmen nicht pünktlich durchgeführt werden.
Das Ökosystem Wald reguliert das auch alleine.
Aber das sind dann diese Kalamitäten, wie Käfer, Bruch, Dürreausfälle, die von Menschen viel schneller verschleppten biotischen Schädlinge und Krankheiten.....
Die treffen aber meist erst die Folgegenerationen der Verursacher. :oops:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Mo Aug 16, 2021 22:04

@ Pflanzmeister: Sehr gute Frage. Ich nehme mal gleich das Zitat von Langholzbauer dazu:
Bisher waren in der Forstwirtschaft noch immer diejenigen erfolgreicher, die auf " alte Erfahrungen" von aktiven Forstleuten hörten, als solche, die hinter jeder Mode her rannten und alle paar Jahre ihre Bestände nach der neusten Mode umbauen wollten.


Und überhaupt möchte ich zum wiederholten Male feststellen, dass die Waldbauern meistens immer das gemacht haben, was die Forstbehörden und der Förster empfohlen haben. Also die Entstehung von Fichten-Monokulturen geht auf die preußischen Forstmeister zurück. Aber schon vorher, als hier im Sauerland noch die Hessen herrschten, begann man, die Fichte großflächig anzubauen. Aber mit den Preußen wurde das noch weiter forciert.

Die Fichten machten sich hier prächtig und dienten zum Wiederaufbau nach den Kriegen und zur Reparationszahlung an die Briten. Da hat niemand über Monokulturen gemeckert. Und noch nach Kyrill wollte unser zuständiger Revierförster, dass selbstverständlich wieder mit Fichten aufgeforstet würde. Er setzte meinem Schwiegervater diesen Floh ins Ohr, den dieser sehr gerne hörte. Die Sprüche dieser alten Herren sind mir noch wie von gestern im Ohr: Die Fichte ist der Brotbaum des Sauerlandes.

Jaja. Soviel zu dem Zitat von Langholzbauer. Nicht alles, was alte Erfahrungen sind, muß für ewig Gültigkeit haben. Jeder Mensch sollte seine gefestigte Meinung von Zeit zu Zeit ernsthaft hinterfragen, ob sie noch zeitgemäß ist. Jedenfalls hatten mein Sohn und ich einen jahrelangen Kampf mit dem "Alten" wegen dieser Brotbäume. Letztlich pflanzten wir 24 Baumarten an auf 85 ha Schadfläche.

Noch während der Kyrill-Aufforstungen bekamen wir einen jungen Förster zugeteilt, der völlig anderer Meinung war. Mischwald war nun das absolute Gebot. Ich wollte streifenweise Bepflanzung durchsetzen, weil ich an die spätere Ernte dachte. Aber der Förster bestand auf der Anlage von Quadraten von 30 x 30 m und somit einer schachbrettartigen Anpflanzung verschiedener Arten. Zähneknirschend haben wir das realisiert, sonst wäre die Förderung weggefallen.

Ansonsten kann ich Pflanzmeisters Frage nicht beantworten. Die Forstbehörde ist mit anderen Dingen beschäftigt, als sich über den Neuaufbau nach der Käferkatastrophe zu beschäftigen. Unser Förster ist damit beschäftigt, Förderanträge zu bearbeiten und weiterzuleiten für den Zuschuß zum Käferholz. Dabei gibt es immer auch Deckelung zu beachten und von ihm kommt der HInweis, dass unser Kontingent für dieses Jahr ausgeschöpft ist. Aber wir sind ja noch laaange nicht fertig mit Abholzen. Und es muß einfach weg, raus aus dem Wald. Egal ob Deckelung besteht, die die Bürokraten sich haben einfallen lassen.
Ich will auch von Aufforstung überhaupt nichts mehr hören. Woher sollen denn die dafür benötigten Millionen kommen? Und obendrein hat der Forstdienstleister, den wir jahrelang hier mit Aufforstung und Pflege beschäftigt hatten, Insolvenz angemeldet. Und unser Lohner, der 25 Jahre bei uns das Holz eingeschlagen hat, ist alters- und gesundheitsmäßig außer Gefecht gesetzt. Alles sehr demotivierend zur Zeit.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Mo Aug 16, 2021 22:37

@Kormoran2 hat das Desaster schon gut umschrieben.
Wer immer NUR auf 'gar noch junge' Förster und Berater hört....
Ich bin da ganz selbstbewusst und knalle mindestens ein mal pro Jahr jedem Förster (mit Betriebsleitungsauftrag) meinen Spruch vor den Latz.:
" Ihr Förster in unsern Privatwald habt doch alle gut machen!
Die wenigsten Eigenentümer haben überhaupt einen Schimmer von ihrem Eigentum, geschweige denn von Waldbau.
Aber wenn Ihr Schei.. baut, bekommt Ihr den gleichen Lohn und später die Rente!
Wir/die Waldbesitzer zahlen dann die Zeche aus unserem Privatvermögen! :klug: "

Und da sind wir bei ' Eigentum verpflichtet!' .
Spätesten ab ca. 10 ha Waldbesitz sollte und müsste sich jeder selbst eine fundierte Bildung zur Bewirtschaftung seiner Wälder aneignen wollen und sollen.
Denn da ist auch Einkommen generierbar!
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Mo Aug 16, 2021 22:51

Widerspruch. Du kannst heute von einem 11 ha-Wald nicht leben. Auch nicht von einem 300 ha-Wald.
Demzufolge habe ich darauf geachtet , dass mein Sohn anderweitig eine fundierte Ausbildung gemacht hat und sich nicht auf die Einkünfte aus dem Wald verlassen hat. Du kannst den Wald nur als Nebenerwerb betrachten und mußt dich natürlich mit dem Waldbau absolut vertraut machen. Das hat mein Sohn gemacht neben seinem Studium her.
Auf das Generieren von Einkommen haben wir uns jetzt 120 Jahre lang verlassen und wurden zuletzt in den Ar... gekniffen. Holz im Millionenwert geht für wenige tausend Euro ins Ausland.

Es gibt überhaupt in Deutschland oder Europa keine Branche, bei der immer nur - Jahr für Jahr - in die zu produzierende Ware investiert wird. Und das sogar über mehrere Generationen hinweg. Alles in der Hoffnung, ganz zuletzt nach 80 oder 100 Jahren endlich den verdienten Lohn zu bekommen. Und dann ist man leider extrem abhängig von Katastrophen. Betriebswirtschaftlich gesehen ist das Ganze ein extrem riskantes Spiel gewesen, bei dem wir nun komplett alles verloren haben. 120 Jahre Arbeit sind perdu, verloren ohne ein Gegeneinkommen. Mit Forstwirtschaft beschäftigen sich nur Irre und Spieler.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon mAJO 85 » Di Aug 17, 2021 5:55

Also ich denke das jetzt eher der Frust spricht und die Situation wie du sie bei dir beschreibst ist echt deprimierend.
Doch bei 300Ha sollte man schon von leben können, selbst hier in Brandenburg wo man nun eher geringe Zuwächse hat. Wa mal der Meinung das 100 Ha ausreichen aber dafür müssten die MDF Preise wieder besser werden.
Mit Leben meine ich kein Luxus oder sowas und es ist auch stark davon abhängig wieviel Geld in den Wald gesteckt wird oder was das Ziel der Bewirtschaftung ist. Für mich ist der Wald ganz klar eine Einnahme Quelle und so wird er bewirtschaftet Kiefer kommt ab und Kiefer wird fast immer wieder gepflanzt oder verjüngt. Alles andere Funktioniert nicht, aus Finanzieller Sicht. Brandenburg hat keine schönen Förderprogramme warum auch immer ansonsten würden viel mehr ihren Wald etwas umgestaltet.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Steyrer8055 » Di Aug 17, 2021 6:11

Hallo Kormoran2!
Was macht die Räumung vom Restholz, nach dem Harvester-Einsatz letzten Spätsommer bei dir?

mfg Steyrer8055
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kreuzschiene » Di Aug 17, 2021 6:22

Kormoran2 hat geschrieben: Holz im Millionenwert geht für wenige tausend Euro ins Ausland.
...
Mit Forstwirtschaft beschäftigen sich nur Irre und Spieler.


Aber hast Du nicht auch ein wenig mit dem Millionenwert gespielt, wenn Du es so weit kommen hast lassen, dass nun der Käfer alles vernichtet? Wenn die Bäume vor der Kalamität schon Miliionen wert waren, wieso hast Du nicht wesentlich früher beerntet und den Wald zukunftsfähig umgebaut (wenn man das überhaupt kann - aber zumindest nach bestem Wissen und Gewissen)?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Di Aug 17, 2021 20:14

Unser Wald hatte nur wenige Altersklassen. Entweder zu Beginn des letzten Jahrhunderts gepflanzt oder in der Nachkriegszeit. Und entnommen wurde zu wenig, das stimmt.
Ich sehe das aber nicht als Spiel an, sondern als normales wirtschaftliches Denken. Auch wenn wir zehn Altersklassen gehabt hätten, wäre der Käfer überall reingegangen. Er geht ja sogar in 10-jährige Fichten.

Der letzte Generationenübergang bei uns war in 2011. Sofort haben wir begonnen zu durchforsten, 8 Jahre lang, dann waren wir damit durch. Da wurden auch überwiegend gute Holzerlöse erreicht. Aber das konnte natürlich nicht die Verluste bei Kyrill und sonstigen Preis-Niedrigphasen ausgleichen, verursacht durch diverse Stürme und Schneebrüche.

Noch ehe wir wieder von vorne mit dem Durchforsten anfangen konnten, kam die Käferplage.

Seit Kyrill bauen wir sukzessive den Wald um. Aber nun 150 ha auf einmal, das ist nicht zu schaffen.

wenn Du es so weit kommen hast lassen, dass nun der Käfer alles vernichtet?
Diesen Halbsatz verstehe ich nicht so ganz. Könnte es sein, dass du selbst mit Wald nichts zu tun hast? Forstwirtschaft ist so, als würde ein Landwirt 80 Jahre lang nur Boden bearbeiten, säen, pflegen usw. und könnte dann im 81. Jahr endlich mal ernten und die Ernte zu Geld machen. Deswegen sage ich ja: Forstwirtschaft betreiben heute nur Spieler und Irre.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Mi Aug 18, 2021 6:53

Kormoran2 hat geschrieben:Deswegen sage ich ja: Forstwirtschaft betreiben heute nur Spieler und Irre.

Nein. Man sollte sich nur anpassen. Wer die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkennt, erleidet Schiffbruch. Einen Nadelholzbestand heutzutage höher als 20m werden zu lassen, erhöht das Risiko, bei Sturm geworfen zu werden, um ein vielfaches. Das es wärmer und trockener wird ist auch keine neue Erkenntnis. Da muss ich die Baumartenwahl entsprechend anpassen.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Hauptmann » Mi Aug 18, 2021 13:15

Oberdoerfler hat geschrieben:
Kormoran2 hat geschrieben:Deswegen sage ich ja: Forstwirtschaft betreiben heute nur Spieler und Irre.

Nein. Man sollte sich nur anpassen. Wer die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkennt, erleidet Schiffbruch. Einen Nadelholzbestand heutzutage höher als 20m werden zu lassen, erhöht das Risiko, bei Sturm geworfen zu werden, um ein vielfaches. Das es wärmer und trockener wird ist auch keine neue Erkenntnis. Da muss ich die Baumartenwahl entsprechend anpassen.


Das ist mir etwas zu stark vereinfacht. Die 20m Länge machen der Fichte nichts, wenn sie entsprechend auf den Wind "vorbereitet" wurde, ausreichend Platz und Nährstoffe zum Wachsen hatte. Du kannst auch nicht einen Wald der eine ganze Generation lang aus heutiger Sicht "falsch" gepflegt wurde in ein paar Jahren umbauen.
Deutschland ist durchgeknallt.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kormoran2 » Mi Aug 18, 2021 19:52

Nein. Man sollte sich nur anpassen. Wer die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkennt, erleidet Schiffbruch.


Hm, hast du eine Glaskugel, in die du guckst und die Zukunft in 50 Jahren vorhersehen kannst? Ich habe die nicht.

Einen Wald umzubauen, geht nicht in 10 Jahren auch nicht in 20 Jahren. Es ist ein Prozess von langer Dauer. Es sei denn, man macht sofort nach dem Blick in die Glaskugel den bestehenden Wald platt. Also alle Altersstufen: Das im letzten Jahre Gepflanzte genauso wie die 30- oder 60-jährigen Bäume. Dann kann man ab morgen das pflanzen, was die Glaskugel einem empfiehlt.

Der normale Waldbauer ändert aber die Struktur seines Waldes wenn er aufgrund der Endnutzung des bisherigen Waldes den Neubau angeht. Und dann baut er seinen neuen Wald nach den aktuell neuesten Erkenntnissen. Dabei sollte er natürlich ständig in seine Glaskugel gucken. Ansonsten landet er in einigen Jahren vielleicht schnell auf der Anklagebank, weil er alles falsch gemacht hat. Denn die Ankläger sind immer schlauer, weil sie aus dem Jetzt heraus argumentieren und nicht aus der Position von vor 30 Jahren oder mehr. Nachher schlau sein ist immer einfach.
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