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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Mo Jun 12, 2023 22:47

Oberdoerfler hat geschrieben:[
Ich habe damit nur gute Erfahrungen. Habe damit an allen Bestandesrändern und/oder Windwurflöchern den Befall zum Erliegen gebracht. .....
Mag in Bayern der Fall sein. Hier im Kernschadengebiet, wo von einem Tag auf den andern hektarweise Neubefall auftrat, ....



Jetzt weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll!
Du willst deine Wälder im Kernschadensgebiet haben, wo über Nacht hektarweise Neubefall auftritt und Dank deiner 10, 20 Fanghaufen, hast du den Befall deines Waldes verhindert.
Wie viele Käfer braucht es um 10 ha komplett zu befallen und wieviel fängt einer deiner Fanghaufen?
Hätte man im Frankenwald, deiner Rede nach wohl kein Hauptschadensgebiet, nur ein paar Fanghaufen aufstellen müssen, dann gäbe es dort keine Befallsflächen mit bis zu 5-stelligen Fm-Zahlen?

In meiner Gegend sind die Käfernester nur bis zu "150-200 Fm" groß. Solche großen Befallsherde gab es bisher noch nie. Schon gar nicht zu Beginn der 'Käfersaison' und bei unseren, im Verhältnis kleinen Fichtenschläge!
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Jun 13, 2023 7:30

Sottenmolch hat geschrieben:Du willst deine Wälder im Kernschadensgebiet haben, wo über Nacht hektarweise Neubefall auftritt und Dank deiner 10, 20 Fanghaufen, hast du den Befall deines Waldes verhindert. Wie viele Käfer braucht es um 10 ha komplett zu befallen und wieviel fängt einer deiner Fanghaufen?

Bei hektarweise Neubefall über Nacht durch die riesigen Käferschwärme helfen die Fangholzhaufen nicht viel. Da muss man zu anderen Maßnahmen greifen. Ich will mit meinem Verweis auf die Fangholzhaufen nur auf diese, scheinbar häufig vergessene, Möglichkeit der Käferbekämpfung hinweisen. Ich halte nun mal nicht viel von der "sauberen" Wirtschaft im Wald. Wenn ich z. B. zu Beginn der Käfersaison alles brutfähige Material aus dem Wald geräumt habe, geht der Käfer sofort in den Stehendbefall über. Deswegen begifte ich brutfähiges Material im Wald und lasse es im Bestand liegen. Außerdem lege ich Dispenser in begiftete Holzpolter. Das sind alles Maßnahmen, die einen Teil der Population abschöpfen können, aber scheinbar nur noch selten angewendet werden. Stattdessen setzt man nur auf die "befallenes Holz raus aus dem Wald"-Methode. Damit läuft man dem Käfer aus meiner Sicht aber nur hinterher.
Oberdoerfler
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Di Jun 13, 2023 9:26

Oberdoerfler hat geschrieben:Bei hektarweise Neubefall über Nacht durch die riesigen Käferschwärme helfen die Fangholzhaufen nicht viel...


So liest sich aber dein Beitrag, dass du deine Wälder in diesen Gebieten mit Fanghaufen geschützt hast.

Für mich ist das aufstellen von Fanghaufen oder Pheromonfallen genauso falsch, wie das aufstellen von Bierfallen für Schnecken am oder zwischen dem Salat.
Stelle ich die Fallen an den befallenen Stellen auf locke ich zwar eine gewisse Anzahl der Käfer in die Falle, aber dafür hole ich mir die Käfer aus der Umgebung dazu.
Wenn ich wirklich den Käfer bekämpfen möchte, würde ich die Fanghaufen da aufstellen wo es weit und breit keine Fichten gibt um sie aus den Fichtenwäldern wegzulocken. Insekten folgen Pheromonen oft über Kilometer hinweg.
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Jun 13, 2023 9:53

Sottenmolch hat geschrieben:So liest sich aber dein Beitrag, dass du deine Wälder in diesen Gebieten mit Fanghaufen geschützt hast.

Die Lage bei mir war anders. Ich hatte das Problem, dass vor drei Jahren "über Nacht" mehrere "kleine" Käfernester auftraten und auch der Bestandesrand auch an mehreren Stellen betroffen war. Der hektarweise Neubefall ist mit viel Glück ganz knapp neben meinem Wald passiert. In den Folgejahren habe ich daraufhin mit den geschilderten Maßnahmen den Befall in den Griff bekommen, so dass er sich nicht weiter ausgebreitet hat. Letztes Jahr waren nur wenige Einzelbäume betroffen.
Sottenmolch hat geschrieben:Hätte man im Frankenwald, deiner Rede nach wohl kein Hauptschadensgebiet,

Sorry, ich wollte niemanden zu nahe treten. Mir waren als "Kernschadensgebiete" insbesondere die Linie von West nach Ost über den Westerwald, das bergische Land, das Sauerland, den Harz und weiter nach Osten geläufig. Dass es vergleichbare Schäden auch weiter südlich gab, war mir nicht bewusst.
Oberdoerfler
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Di Jun 13, 2023 11:11

Da braucht man sich nicht zu entschuldigen.
Die Sache hat schon längst eine Eigendynamik entwickelt, die wir nicht mehr aufhalten. Es kommt und ist vielerorts schon so gekommen, wie es hier vor zwei Jahren von den Leuten aus dem Sauerland, Westerwald usw. gesagt wurde. Ich habe es da auch noch mit etwas mehr Hoffnung gesehen. Aber wenn es mal losgeht.
Wir haben hier ja nur kleinere Fichtenwälder mit ein, zwei ha, ansonsten Mischwälder. Spielt aber alles keine Rolle. Der Käfer taucht an alten Befallsstellen oder an gänzlich neuen auf.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass wir vielleicht noch zehn Jahre hätten bis die Fichte weg ist. Aber so wie es aussieht sind auch hier in drei Jahren 80% - 90% der Fichten weg.
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Höffti » Di Jun 13, 2023 11:14

Gibt es denn aus den Befallsgebieten schon Erkenntnisse, bis zu welchem Alter Fichten verschont bleiben? Kann man das irgendwie eingrenzen, dass z.B. alles was jünger als 25 Jahre ist, nicht befallen wurde?

Ich spiele ja schon länger mit dem Gedanken, Teile meiner Fichten-Monokulturen weit vor der eigentlichen Endnutzung zumindest zum Teil bereits jetzt durch andere Baumarten zu ersetzen. Jeder Tag, wo schon etwas anderes als Fichten auf meinem Waldboden wächst, ist ein guter Tag.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Chris353 » Di Jun 13, 2023 11:45

Ich habe im vergangenen Herbst eine 10 jährige Dickung durchgeschnitten und vereinzelt Buchdrucker Befall gefunden.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Di Jun 13, 2023 11:49

Es gibt Erfahrungen aus den Randgebieten, dass regelmäßig pünktlich dünn gestellte Fichten bis 80/100 Jahren
noch etwas mehr Wiederstand gegen einen Erstbefall zeigen.
Das kann auch damit zusammen hängen, dass diese im mittleren Stammbereich noch nicht so grob verborkt sind und so die Käfer weniger Halt finden.
Je tiefer der Anflug statt findet, desto besser stehen die Chancen, durch sorgfältige Kontrollen früh erkannt zu werden.
Das windige Wetter dieses Jahr erschwert die Kontrolle zusätzlich, weil viel braunes Bohrmehl verblasen wird und kaum am Fuß der befallenen Bäume ankommt.

Aber,
wenn dann kein Wasser mehr da ist, hilft nur sofortige Aufarbeitung und unverzüglicher Abtransport, bevor die Larven anfangen dunkel zu werden! :klug:
Zu den Fanghaufen und Fangbäumen noch soviel:
Die machen richtig Arbeit.
Denn, wenn ein Fangbaum nicht pünktlich entnommen wird, bildet er einen neuen Hotspot.
Gift und Lockstoff gleichzeitig fängt auch nur einen geringen Anteil " dummer" Käfer weg.
Lockstoffe im Polter sind bei frisch aufgearbeiteten Holz nahezu überflüssig, weil die enthaltenen Käfer und der frische Harzduft reichlich lockt.
Polterbegiftung ist auch nur 2.Wahl lange vor einer pünktlichen Abfur vor dem Käferstadium der Brut.
Manche behaupten sogar, das führt sogar zu resistenten Käfern, weil aus dem Inneren der Polter Käfer ohne ausreichend Giftkontakt entweichen können.
In dem Zusammenhang wäre eine Abdeckung von begifteten Käferholzpoltern eine interessante Ergänzung bei Kleinmengen...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Di Jun 13, 2023 13:41

langholzbauer hat geschrieben:Denn, wenn ein Fangbaum nicht pünktlich entnommen wird, bildet er einen neuen Hotspot.

Fangbäume lege ich nur selten und dann mache ich mir damit wenig Arbeit. Keine "Vorausflugbehandlung". Der Baum wird gefällt, entastet und begiftet. Die Fangholzhaufen machen beim Aufstellen Arbeit, werden hier aber auch gefördert (38 Euro/Stk.).
langholzbauer hat geschrieben:Gift und Lockstoff gleichzeitig fängt auch nur einen geringen Anteil " dummer" Käfer weg.

Spekulativ. Sehe ich auch nicht so. Das Gift wirkt ja nicht repellent, so wie z. B. Harvesterholz.
langholzbauer hat geschrieben:Polterbegiftung ist auch nur 2.Wahl lange vor einer pünktlichen Abfur vor dem Käferstadium der Brut.

Begiftung habe ich selber in der Hand. Die Abfuhr nicht. Wenn ich mit den frischen Poltern noch Käfer abfangen kann, mache ich das. Lockstoffe verstärken die Attraktivität.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Maaze » Di Jun 13, 2023 17:05

Höffti hat geschrieben:Gibt es denn aus den Befallsgebieten schon Erkenntnisse, bis zu welchem Alter Fichten verschont bleiben?

Neben dem Buchdrucker gibt es ja auch noch den deutlich kleineren Kupferstecher, der sogar Jungbestände "überfalllt".
Stammdurchmesser 10cm ist für ihn überhaupt kein Problem.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon F.H. » Di Jun 13, 2023 18:55

Gibt es. Nachdem fast alle Fichten 20 + vom Buchdrucker "Getötet sind geht er jetzt
an die dünneren und an die Kiefern. Die einzigen wo ich noch keinen Befall gesehen habe ist unter 10.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 2250 » Di Jun 13, 2023 19:20

Ich habe hier Flächen in der Nachbargemeinde gesehen, die wurden nach Kyrill wieder mit Fichte aufgeforstet, von den Fichten hat der Käfer keine verschont.
Die Bäume waren keine 15 Jahre alt.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon 2250 » Di Jun 13, 2023 19:28

langholzbauer hat geschrieben:Polterbegiftung ist auch nur 2.Wahl lange vor einer pünktlichen Abfur


Bei uns ist es und war es das 1. Mittel der Wahl.
Spritzen kann fast jeder selbst , abfahren nicht.
z.B.sind 5000 fm schneller gespritzt als abgefahren.
Bei den Mengen der letzten Jahre hat man mit abfahren keine Chance.
Mit Polterbegiftung dagegen haben wir gute Erfahrungen gemacht.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Mi Jun 14, 2023 20:32

Mein Waldnachbar meint ein ganz Gescheiter zu sein. Er fährt jetzt Käferholz aus dem Schlag und legt es 200m weiter am Weg zwischen die Fichten.
Jetzt schau ich mal ob das so bleiben soll. Wenn ja, dann sorge ich für Stimmung.
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Mi Jun 14, 2023 21:24

2250 hat geschrieben:...
Bei uns ist es und war es das 1. Mittel der Wahl.
Spritzen kann fast jeder selbst , abfahren nicht.
z.B.sind 5000 fm schneller gespritzt als abgefahren.
Bei den Mengen der letzten Jahre hat man mit abfahren keine Chance.
Mit Polterbegiftung dagegen haben wir gute Erfahrungen gemacht.

Das passt schon .
Wenn größere Mengen fängiges bzw. bereits befallenes Holz konzentriert und begiftet auf Poltern sitzt, dann zeigen daneben aufgestellte Fallen deutlich an, wie viele Käfer da trotzdem noch abfliegen können.
Auf das wollte ich hin weisen, weil sich hier überwiegend Waldbesitzer tummeln, die sich vierstellige Schadholzmengen GsD. noch nicht vorstellen können bzw.müssen.
Zum Spritzen möchte ich aber auch noch auf die Gesetzlichkeiten hin weisen.
Die Sachkundenachweise und alle Verordnungen zu Lagerung und Anwendung von PSM haben auch alle Waldbesitzer hoffentlich eingehalten, wenn ein Amt kontrolliert.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
langholzbauer
 
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