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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 240 von 302 • 1 ... 237, 238, 239, 240, 241, 242, 243 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Obelix » Do Jun 22, 2023 15:29

Maaze hat geschrieben: ... Ganz einfach: das sind Leute, die ihr Flächen bewirtschaften und ihre Pflichten nachkommen. ...

Und die anderen möchtest Du enteigenen?

Maaze hat geschrieben: ... Ein Erbe, der 50km weiter weg in der Stadt wohnt und sich NULL kümmert, gehört nicht dazu! ...

Der hat in seinem Leben andere Prioritäten.
Das muss man auch akzeptieren und nicht von Neid zerfressen diese Leute, die in meinen Augen alles richtig gemacht
haben, angreifen.

Maaze hat geschrieben: ... Es gibt aber auch ortsansässige Erben, die kein Interesse zeigen, keine Ahnung haben, oder z.B.
mit zwei linken Händen ausgestattet sind....

Man muss den soziokulturrellen Wandel akzeptieren.

Die wirklich guten Waldbauern hier im Forum, wie z.B. "Role77" sind Gestrige, die an Alten fest halten und noch nicht
verstandenhaben, dass sich die "Waldbauernwelt" verändert hat.
Und auch "Role77" wird, wie auch ich, nach 2-3 Jahren feststellen müssen, dass alle Bemühungen bzgl. Käfereindämmung
umsonst waren und seine Auffassungen überdenken.

Bei uns in der Gegend ist der Fichtenwald komplett weg. Buchen und Eichen gehen unter der "neuen Sonneneinstrahlung" und
den "neuen Windeinwirkungen" nach Beseitigung des Käferfichten auch kaputt. Und jetzt soll viel Geld in die Hand
genommen (das man zum Teil nicht hat) und aufgeforstet werden. Was meint Ihr, wie groß dass Interesse an Wald bei uns
in der Forstbetriebsgemeinschaft noch ist.

Bei uns in der Gegend pflanzen die Meisten nicht auf, was auch ein Grund der viel zu komplizierten Förderung ist.
Politisch ist es halt erwünscht, dass der Wald sich natürlich wieder entwickelt. Auch wenn das zu Folge hat, dass sich kein
Wald bildet.
Obelix
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Owendlbauer » Do Jun 22, 2023 15:42

Obelix hat geschrieben:Bei uns in der Gegend pflanzen die Meisten nicht auf, was auch ein Grund der viel zu komplizierten Förderung ist.

Weiß nicht, wie das bei euch ist, aber bei uns ist das wirklich relativ unkomplizert. Vor allem, weil das der Privatwaldförster zum allergrößten Teil für dich erledigt.

Obelix hat geschrieben:Politisch ist es halt erwünscht, dass der Wald sich natürlich wieder entwickelt. Auch wenn das zu Folge hat, dass sich kein Wald bildet.

Ja, Wunsch und Wirklichkeit liegen halt in der Praxis oft sehr weit auseinander. Wenn aber gar nichts mehr gepflanzt wird und somit kein Wald mehr hochokommt, ist das schon mehr als schade, auch im Sinne der Umwelt. Wenn es wirklich so ist, dass da auf Grund Sonne und Trockenheit wirklich gar nichts mehr wächst, machts aber auch keinen Sinn. Aber ist es tatsächlich so oder übertreibst du? Ich kann es fast nicht glauben. Würden dann nicht südländische Baumarten Sinn machen?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Do Jun 22, 2023 16:07

Der "Bauernförster" hat mit dem Forstamt nichts zu tun. Zumindest hier in Bayern nicht. Er ist angestellt beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten AELF. Er ist in erster Linie als Berater für die privaten Waldbesitzer zuständig.

waelder hat geschrieben:Und wem soll er sie in Auftrag geben
Finde zuerst mal einen Unternehmer der Zeit hat ?
....


Es kann auch über den Geldbeutel geregelt werden.
Sottenmolch
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Spänemacher58 » Do Jun 22, 2023 17:29

Ich kann Obelix in jedem Wort beipflichten!
Bei mir wird jetzt der letzte Rest mit grünen Wipfeln gefällt.
Wie im Sauerland, Westerwald wird auch bei uns in der Ahreifel keine Fichte übrigbleiben. Auch beim fleißigsten Waldbauern nicht!
Labert euch nicht selbst froh, Maaze u. Co.

Ich habe mich vor ein paar Wochen lange mit dem Bauernförster unterhalten. Der meinte doch tatsächlich ich müßte um eine Förderung zu erhalten einen 2 meter hohen Zaun um mein langes schmales Grundstück machen weil Rotwild Gebiet. Am Besten nach außen noch den Draht 50cm eingraben damit die Sauen nicht durchgehen.
Sonst keine Förderrung und wenn die Anpflanzung, die mir diktiert wird muß ich die Förderung zurückzahlen.

Ich mache gar nichts, abräumen und sehen was dann kommt.
In dem langen schmalen Schlauch wird genau wieder das anfliegen was vorher da war: ein gesunder Mischwald wie auf den Nachbargrundstücken den meine naiven Vorfahren abgeholzt haben
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Corin » Do Jun 22, 2023 21:18

Da bin ich meinem Opa noch im Nachinein sehr dankbar, dass er aus damaliger Sicht kein "guter" Waldbauer war und den Forst nicht so extensiv u. professionell bewirtschaftet hat. Sein Focus war eher auf die Landwirtschaft ausgerichtet. Er hat sich daher mehr auf Naturverjüngung verlassen und keine allzu großen Fichtenplantagen angelegt. Dazu noch ein relativ gesunder Totholzanteil, da Opa nicht alles aus dem Wald rausgeholt hat. Dadurch ist es bei uns einigermaßen gut durchmischt mit mit einigen Schwerpunkten an Fichten, Buchen oder Kiefern an trockenen Hängen. Dazwischen Weißtannen, Birken, Eichen, Douglasien, Stroben und Lärchen. Ich selbst habe nur einmal Douglasien gepflanzt und verlasse mich auch fast ausschließlich auf Naturverjüngung. Funktioniert auf den ehemaligen Käferlöchern super. Dennoch halte ich bei der Trockenheit immer die Luft an und leide innerlich mit, wenn ich Bilder vom kahlen Harz etc. sehe...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon langholzbauer » Do Jun 22, 2023 22:21

Sottenmolch hat geschrieben:...
Es kann auch über den Geldbeutel geregelt werden.


Über wessen Geldbeutel willst Du da was regeln?
Jetzt jeden Amateurholzer in den Käferholzeinschlag schicken geht gefährlich aus!
" Bauernakkordanten" also Bauern, die das Handwerk beherrschen und z.B. über MR vermittelt werden können, gibt es praktisch nicht mehr.
Wer sonst nur sein Brennholz aus dem eigenen Wald holt, kennt meist keine LU' s , die er bestellen könnte, wenn sie überhaupt Kapazitäten frei hätten....
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Kraxer » Do Jun 22, 2023 23:44

3x tief aus- und einatmen bevor ihr den nächsten Beitrag schreibt.

Die Besitz- und Bewirtschaftungsstrukturen bestimmen den Umgang mit dem Borkenkäfer wesentlich.
Eigentum verpflichtet, aber nicht Geisel des Eigentums zu werden.
Da stimme ich Langholzbauer und Corin zu.

Jetzt blicke ich auf den Wald, den ich kenne. Ein Privat-Eigentümer (egal ob Realteilerbe oder aktiver Landwirt) besitzt in diesem mit sehr wenigen Ausnahmen zwischen 20 ar und 1,5 ha. Den Waldbauern gab es nie. Wald war historisch ein Teil des Mischlandwirtschaftsbetriebes und diente der Eigenversorgung desselben. Durch die Auflösung von Allmenden liegt der Privatwald zwischen 1 bis 20 km vom (ehemaligen) Landwirtschaftsbetrieb entfernt. Von Grund auf ist es ein Laub-Mischwald. Vor 200 Jahren wurde auf Kiefer als beigemischtem Nadelbaum gesetzt. In den 1950er/60er Jahren wurden teils Fichtenmonokulturen angelegt. Glaubt ihr ernsthaft da gucken die Eigentümer wöchentlich?

Die Waldstücke von Brennholzheizern sehen oft besser aus als die von Landwirten ohne Holzheizung.

Der Rest des Waldes ist Kommunal- und Staatswald.

Professionelle und private Aufarbeitungskapazitäten sind knapp. Der einzige Trost: mehr Laub- als Nadelbäume und mehr Kiefern als Fichten. Aber die Kiefern leiden auch unter Käfern.

PS: In RLP gehört der "Bauernförster" (Förster für Privatwald) zum Forstamt. Ein AELF gibt's ja nicht. Die DLRs und die LWK fokussieren sich auf Landwirtschaft und Weinbau.
PPS: Ich bin meinen Ahnen auch dankbar, dass sie "schlechte" Waldbauern waren weder Geld in "Modebäume" gesteckt noch Förderung dafür eingedteckt haben.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » Fr Jun 23, 2023 1:01

Die hiesige FBG schreibt in ihrem Mitteilungsblatt zusammengefasst und in Stichpunkten:

- Export von Rund- und Schnittholz ist schwieriger geworden. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schwiergigen Lage. Die Bautätigkeit ist regelrecht eingebrochen. Die Schnittholzlager und Plattenlager der Sägeindustrie sind voll. Folglich sind Nachfrage und Preise für Rundholz rückläufig.

- Durch Sturmschäden Anfang 2022 lagen viele bruttaugliche Bäume flächendeckend in den Wäldern. Trotz zusätzlicher Aufarbeitungskapazität konnten oftmals die Schadhölzer nicht rechtzeitig aufgearbeitet und abgefahren werden. Behandlung der Polter mit Insektiziden war oft wegen Wasserschutzauflagen nicht möglich. Folglich schwärmen Borkenkäfer in großer Zahl aus.

- Vorrangig werden Frischholzpolter besiedelt. Erstmalig tritt auch massiv der 12-zähnige Kiefernborkenkäfern an Kiefern auf. (Ich verlinke mal: https://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lfz%C3%A4hniger_Kiefernborkenk%C3%A4fer).
Aktuell werden möglichst viele Polter behandelt.

- Trotz Polterbehandlung wird mit erheblichen Schadholzmengen durch Stehendbefall von Fichte und Kiefer gerechnet. Die Waldbsitzer sollen durch eigene Kontrollen ihres Waldes die Förster unterstützen.

- Einschlag von frischem Fichten- und Kiefernholz wurde bereits zurückgefahren. Im 3. und 4. Quartal wird damit gerechnet, daß viel Schadholz aufzuarbeiten sein wird.

Also alles andere als gute Aussichten. Die Kiefer ist hier in der Heide sehr stark vertreten. Wenn die verloren geht, dann haben auch wir fast nichts mehr.

Und aus dem Mitteilungsblatt kann man auch herauslesen, daß das Nadelöhr die Aufarbeitungskapazitäten sind. Mir fällt hier aus dem Stand kein Waldbesitzer ein, der einen Rückewagen hat. Hier wird Holz fast nur mit externen Lohnunternehmen geerntet. Harvester und Rückezug rein und dann zackzack.

Vielleicht kann der LT-ler "Rhino" noch was ergänzen und seine Sicht der Lage schildern.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Sottenmolch » Fr Jun 23, 2023 5:35

langholzbauer hat geschrieben:
Sottenmolch hat geschrieben:...
Es kann auch über den Geldbeutel geregelt werden.


Über wessen Geldbeutel willst Du da was regeln?
...


Über den Geldbeutel dessen, dem der Käfer egal ist, z.B. durch Bußgelder. Auch Schadensersatzansprüche sind möglich.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Maaze » Fr Jun 23, 2023 6:34

Obelix hat geschrieben:
Maaze hat geschrieben: ... Ein Erbe, der 50km weiter weg in der Stadt wohnt und sich NULL kümmert, gehört nicht dazu! ...

Der hat in seinem Leben andere Prioritäten.
Das muss man auch akzeptieren und nicht von Neid zerfressen diese Leute, die in meinen Augen alles richtig gemacht
haben, angreifen.

Lächerlich, hier von "Neid" zu sprechen.
Besitztum verpflichtet nun einmal (siehe Grundgesetz), was ist daran schwer zu verstehen?

Spänemacher58 hat geschrieben:Wie im Sauerland, Westerwald wird auch bei uns in der Ahreifel keine Fichte übrigbleiben. Auch beim fleißigsten Waldbauern nicht!
Labert euch nicht selbst froh, Maaze u. Co.

Wie schon mehrfach beschrieben, könnte man den Befall zumindest deutlich verlangsamen, wenn alle Waldbauern ihre Pflichten nachkommen würden.
Es macht eben schon einen Unterschied, ob z.B. 100 befallene Bäume rechtzeitig geräumt werden, oder eben zu lange stehen bleiben.
Bei bis zu 20 000 neue Käfer pro Baum wären das bei 100 Bäumen immerhin 2 Millionen neue Käfer, die herangezüchtet werden.

Spänemacher58 hat geschrieben: In dem langen schmalen Schlauch wird genau wieder das anfliegen was vorher da war: ein gesunder Mischwald

Manchmal funktioniert Naturverjüngung, manchmal nicht.
Ich selbst habe schon einige Flächen gesehen, wo nach 20 Jahren außer Unkraut fast nichts wächst.
Es gibt aber auch Flächen, da funktioniert Naturverjüngung prächtig.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Höffti » Fr Jun 23, 2023 6:42

Der Kampf um die Fichte ist bereits verloren. Das Lager hier ist nur so gespalten, weil das ein Teil bereits einsieht, und ein Teil offenbar noch weiter hofft.

Diejenigen, die hier propagieren, dass man den Käfer aufhalten könnte, wenn man nur genug Einsatz zeigen würde, können uns ja dann in vier, fünf Jahren die Bilder von ihren Fichtenwäldern zeigen, wo rundherum alle anderen platt sind. Wir werden sehen...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon carsten11 » Fr Jun 23, 2023 7:23

So wie Höffti sehe ich das leider auch.
Habe das als Jugendlicher hinter mich gebracht, jeden Samstag und unter der Woche mit dem Vater damals nach den Stürmen Wiebke dem Käfer über lange Zeit hinterhergerannt. Gebracht hat es nichts, die befallen Stücke wurden trotz manchmal übermenschlichem Einsatz vom Käfer dahingerafft.
Leider ist meine Einschätzung heute, dass wir die Fichte, in der Gegend wo ich meinen Wald habe (Umgebung Herrenberg, Baden Württemberg), verlieren werden. Es geht nur darum wie lange wir es rauszögern können. Die Frage ist doch ob es sich lohnt den Aufwand zu treiben wenn eh nachher alle Fichten befallen und dahingerafft sind. Bei den weiter sinkenden Holzpreisen ist es zu überlegen ob das stehen- und wirken lassen der "ökologischen Vorteile", wenn man das so nennen kann, des Totholzes und der nicht zu erbringenden Leistungen nicht vorteilhafter ist.
Derzeit fülle ich mir mit den Risikokandidaten meinen zukünftigen Bau-und Schnittholzvorrat. Das hat aber auch irgendwann, platzbedingt, eine Grenze.
Das Eigentum in diesem Fall verpflichtet stelle ich mal in Frage. Wenn es Bundes- bzw. Weltweit ein Problem mit dem Klimawandel und dadurch Schadereignisse wie jetzt die Borkenkäfersituation gibt, sind das doch außerordentliche Zustände die vom Ottonormalbürger gar nicht mehr geleistet werden können. Dienstleister können da auch nur bedingt Abhilfe schaffen da zu wenige vorhanden.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Prophet » Fr Jun 23, 2023 8:53

Wenn ich all eure Beiträge lese, dazu die Wichtigkeit des Waldes generell hinsichtlich CO² Bindung staatlicherseits dazurechne,
stellt sich mir immer wieder eine Frage:
Warum wird nicht ein Gift hergestellt, das speziell auf die Schädlinge wirkt, das sie sich z.B. nicht mehr vermehren können.
Die Gentechnik ist doch schon soweit, das man es relativ gut eingrenzen könnte und wirklich NUR die Schädlinge dezimieren könnte
und die waldlichen Nutztiere dies unbeschadet überstehen würde (sicherlich wird man es nie zu 100% ausschließen können).
Das ganze in Massen hergestellt und per Flugzeug ausgebracht, könnte es doch wirken?

Ich denke alle sind sich einig, das man zwar durch Trockenheit verlorene Bäume dadurch nicht retten kann, aber den Käfer
doch "etwas" in die Schranken weisen könnte.

Ich versteh jeden, der keine Zeit und Lust hat nachzupflanzen, weil er seine ganze Zeit braucht um tote Bäume aus dem Wald zu kriegen.
Dass es da immenser Motivation bedarf, das man doch versucht das beste rauszuholen, schwindet immer mehr (liest man ja auch in euren Beiträgen).

Beim Waldsterben und dem Bleiverbot im Benzin hat die Politik ja auch gehandelt (handeln müssen).
Heute sind die Möglichkeiten in der Forschung viel weiter, fehlt es an politischen Willen?
Steht der Arten/- Naturschutz dem entgegen?

Sicherlich keine leichte Entscheidung, nur wenn Europa in vielleicht 20 Jahren 30 oder mehr % seiner Waldfläche verliert, ist doch auch keinem Lebewesen (und der Natur) geholfen.

Lieg ich da so falsch mit meiner Denke oder was meint ihr?

Derjenige, der das auf dem Markt kriegt und eine Zulassung dafür, hätte eine Gelddruckmaschine entwickelt für viele Jahre.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Höffti » Fr Jun 23, 2023 9:21

Hallo Prophet.
Ich denke, es ist politisch nicht gewollt, im Wald Pestizide auszubringen. Und es ist ja auch ein gutes Stück weit hausgemacht, das Problem mit dem Käfer. Ich habe einzelne Waldparzellen, da steht außer Fichte nix anderes, das höher als 1,5m ist. Da muss man sich oder die Vorfahren schon auch an der Nase packen, dass man großflächig alles auf die Karte Fichte gesetzt hat.
Die Natur richtet es jetzt halt selber wieder...
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Hinterwälder » Fr Jun 23, 2023 9:24

Hallo,
ich les hier auch mit und bin noch nicht sicher was am Ende richtig ist. Hab selbst 27 ha Wald 1/2 Nadel -1/2 Laub. !9 hab ich 350 fm Käferholz eingeschlagen, 20 etwa 100 fm, 21 und 22 und 23 bis jetzt jeweils etwa 20 fm Sturm/Schneebruch und Käfer, wobei dieses Jahr vor allem Weißtanne angerfallen sind. Auch in der Gemeinde ist es änlich. Der Förster ist nicht unbedingt der aktivste, aber nachdem ihm der Gemeinderat auf die Füße gestanden ist, funktieoniert das Käfermonitoring. Dassb die Unternehmer nicht nachkommen hat auch verschiedene Gründe. Zum einen müssen sie zu (mehr als)100 % ausgelastet sein, sonst können sie die riesen Forstmaschinen nicht zahlen, aber mehr geht nicht. So wie früher, dass die Bauern ein Zubrot im Wald verdienen können, geben die Aufarbeitungskosten und auch die fehlende Zertifizierung nicht her, wären aber ein guter Puffer in der Aurfarbeitungskappazietät. Was ich arg anzweifle sind die ökolgischen Vorteile der stehendgelassenen Käferbaüme. Würden sie genutzt könnte 1 to CO² /fm eingespart werden.
Gruß
Martin
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