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Borkenkäfersituation

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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4519 Beiträge • Seite 67 von 302 • 1 ... 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70 ... 302
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » Do Aug 29, 2019 23:55

Was sagte uns unser "Grünkittel", als wir vor ein paar Jahren ein Gespräch bzgl. Anpflanzung von anderen Baumarten hatten:

"Das was man gerne hätte, kriegt man nicht, und das was man nicht gerne hätte, das kommt von alleine."

Und die Verteufelung der Douglasie ist auf dem Mist der sogenannten Naturschutzverbände und ihren Jügern gewachsen. Und diese Jünger gibts auch unter den Grünkitteln, verstärkt bei Landes- und Bundesforsten.
Südheidjer
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Aug 30, 2019 12:02

@Südheidjer:
Ich bin einer dieser Grünkittel. Zur Baumartenwahl hat jeder Grünkittel seine eigene Auffassung.
Aus meiner Sicht sollte sich jeder Waldbesitzer zuerst die Standortkartierung anschauen und dann aufgrund
seiner Ziele entscheiden.

Im übrigen wird die Förderung der Wiederaufforstung in den Bundesländern unterschiedlich ablaufen. Das
Geld das Bundes wird an die Bundesländer verteilt und die basteln Förderrichtlinien.

Abhängig davon, ob das Umweltministerium grün ist oder nicht, werden die Richtlinien ausfallen.
Bei einem grünen Ministerium werden Douglasien nicht gefördert. Für die Grünen ist die Douglasie
die böse invasive Baumart als die das BFN sie seinerzeit eingestuft hat. Außerdem werden die
Naturschutzauflagen bei der Pflanzung sehr hoch sein. Z. B. nur heimische Baumarten,
Innenwaldrandgestaltung etc.

In den nicht-grünen Ministerien wird die Förderung breiter ausfallen. Wer allerdings, wie ich,
hauptsächlich Küstentanne und Douglasien pflanzen wird, für den scheidet jede
Förderung von vornherein aus. Deshalb fange ich in drei Wochen mit der Pflanzung an und warte
auf kein Förderprogramm.

Zum Thema Trinet: Ich kaufe keine Nachrüstsätze. Ich bespritze die Netze im April neu mit Cyperkill oder FastStac
und hänge neue Dispenser rein. Kann mir keinen Grund vorstellen, warum das weniger wirksam sein soll.
Oberdoerfler
 
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon H1asl » Fr Aug 30, 2019 12:06

Darf man dann fragen was du anpflanzt?
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Grimli » Fr Aug 30, 2019 12:30

Vom Verhältnis Begründungskosten zu Zuwachs und erwartetem Erntezeitpunkt sind Douglasien und Küstentannen einfach wirtschaftlicher als Laubbäume mit langer Umtriebszeit und hohem Anfangsbestand.
Zaunkosten oder Einzelschutz wegen Rehbock sind die größte Investition und das größte Risiko bei der Geschichte.

Ich bleibe bei meinen 1000er Douglasienbeständen pro ha und hoffe auf 12 bis 15 fm Zuwachs pro Jahr.
Mit 1500 oder 2000 Stück kann man noch etwas mehr Zuwachs pro ha raus holen. Die Literatur gibt was von 18-22 fm her je nach Standorgüte.
Kommen die extra Bäume nach 20-30 Jahren weg haben diese am Anfang durchaus recht hohe Zuwächse die in einzelnen Jahren auch über die 18 fm ha weit hinaus gehen können. Ist dann halt eine Preis Frage ob sich das für Industrieholz Preise lohnt die extra 500 -1000 Bäume teilweise dann wieder ernten zu müssen.
Küstentannen sollen noch mehr haben.
Die Fichten haben nur 6 fm Zuwachs gebracht nach 50 Jahren und dank Borkenkäfer ist nun ganz zu Ende. Dafür würden auch schon 500 Douglasien irgendwo dazwischen gestellt reichen und der rest Naturverjüngung.
Standort NRW , Kiefernstandort mit Sand.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Fr Aug 30, 2019 12:55

Ich pflanze 50% Küstentanne, 25% Douglasie und 25% japanische Birke. In Einzelmischung. 2500 Pflanzen je ha.
Die Birke soll vorwachsen und dafür sorgen, dass die Jahrringe bei der
Küstentanne nicht zu breit werden. Bei der Pflanzung (Erdlochbohrer) wird jede Pflanze bewässert.
Über den Wildschutz muss ich noch nachdenken.

Meine Überlegungen:
Wir werden laut allen Holzaufkommensprognosen Engpässe bei der Versorgung mit Nadelholz bekommen.
D. h. die Preise im Nadelholz werden steigen. Ich werde also versuchen, wenn es der Standort und das Klima
hergeben, Nadelholz zu pflanzen. Ich habe 75% Bundsandstein und 25% Muschelkalk als Ausgangsgestein. Auf
dem Bundsandstein kommt obige Nadelholzmischung. Für den Kalkstandort habe ich noch keine Nadelholzbaumart
gefunden, die ich dort für standortgerecht halte. Dort pflanze ich Traubeneiche und darunter Hainbuche.

Zu den einzelnen Baumarten: Ich halte die Küstentanne und die Douglasie für ausreichend klimastabil um
langfristig auf dem Standort zu wachsen. Die Mischung (außer der Birke) kommt in deren Heimatgebieten natürlich vor.
Dazu kommt die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Käfer und natürlich der hohe Zuwachs. Seit einiger Zeit
ist die Küstentanne laut Din Norm, ich glaube 4074, auch als Bau- und Konstruktionsholz zugelassen, sofern die
durchschnittliche Jahrringbreite nicht größer als 8mm ist.

Die Buche scheidet für mich komplett aus. Aus meiner Sicht nicht klimastabil genug. Massive Ausfälle in allen Altersstadien
in diesem Jahr. Geht nur nicht so durch die Presse wie die Borkenkäferproblematik.
Zuletzt geändert von Oberdoerfler am Fr Aug 30, 2019 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon baer » Fr Aug 30, 2019 14:29

Hallo Zusammen

Ich möchte mich oberdoerfler anschließen. Douglasie und Tanne, speziell die Küstentanne sind die Ersatzbäume für die Fichte. Egal, was die grünen Schreihälse sagen. Die sollen ihren Dachstuhl gerne total ökologisch aus einem Holzersatzstoff bauen.

Die von mir bevorzugte Japanlärche taugt leider nicht für den Klimawandel. Mir sind einige Bäume, die ich in 2013 gepflanzt habe bei einer Oberhöhe von 4 Metern eingetrocknet. Mit der Hybridlärche mache ich einen neuen Versuch.

Bei der Kiefer bin ich auf die Schwarzkiefer ausgewichen. Diese könnte das neue Klima vertragen. Laubbäume sehe ich kritisch. Selbst alte Eichen mit 150 Jahren verlieren an Vitalität. Junge Eichen trocknen praktisch ein. Buche ist auch eher grenzwertig. Hainbuche wächst noch. Bergahorn bis jetzt auch noch. Stabil hat sich die Roteiche gezeigt.

Die Zeder und der Bergmammut gedeihen auch noch gut. Bloß was will man mit diesem Holz anstellen? Und auch mit der Hainbuche. Diese geht doch meist ins Brennholz.

Zu andern Baumarten wie den Tupelobaum, Tulpenbaum, Speierling, Küstenmammut, Ginko, türkische Tanne, Wildkirsche und andere mehr kann ich noch nichts konkretes schreiben.

Der Boden ist auch ein Bundsandstein in Nordhessen.

Allgemein noch was aus der Lebenserfahrung.
Alles, was gefördert wird, hat einen Pferdefuß. Wäre es wirklich gut, dann bräuchte man keine Förderung.

Es grüßt der baer
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Ecoboost » Fr Aug 30, 2019 15:59

Hallo,

https://www.agrarheute.com/wochenblatt/ ... bei-557480

Gruß

Ecoboost
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Südheidjer » Fr Aug 30, 2019 16:29

Ich hatte mir vor einiger Zeit einen Beitrag (17.02.2017 22:06 uhr) von egnaz hier im Forum notiert, in dem er seine Erfahrungen mit der Küstentanne schilderte:

https://www.landtreff.de/kustentanne-t115821-15.html

Leider sind die Fotos nicht mehr sichtbar, aber die waren auch beeindruckend.

Und was Förderprogramme (z.B. für Laubbäume) anbelangt, hatte unser Förster eher abgeraten, da der Schuss auch nach hinten los gehen kann, wenn man nach ein paar Jahren die Ziel-Anzahl an Bäumen verpasst (weswegen auch immer) und die Förderung dann retour geht.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon yogibaer » Sa Aug 31, 2019 0:49

Ecoboost hat geschrieben:
Weitere Frage: was ist das im Bild?
1.jpg
1.jpg (117.36 KiB) 2717-mal betrachtet


Gut Ding will Weile haben.
Ist mir doch Gestern buchstäblich dieser Käfer über den Weg gelaufen.
Ocypus olens.jpg
Ocypus olens.jpg (199 KiB) 2717-mal betrachtet

Weil er mit seinen Hinterleib Drohgebärden wie ein Skorpion machte wollte ich herausfinden wie er heißt. Zu deutsch ist es der Schwarze Moderkäfer. Die Larve dieses zu den Kurzflüglern gehörenden Käfers sieht dann so aus. Es besteht eine gewisse Ähnlichkeit zum Foto von Ecoboost. Käfer sowie auch die Larven leben räuberisch und tragen somit vielleicht auch zur Borkenkäferbekämpfung bei.
Gruß Yogi
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Ecoboost » Sa Aug 31, 2019 20:08

XXX
Zuletzt geändert von Ecoboost am So Sep 01, 2019 9:13, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn eine Frau schweigt soll man sie nicht unterbrechen. :roll:
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon H1asl » Sa Aug 31, 2019 20:25

Vielen Dank @Oberdoerfler!

Ich bekomme vom Förster immer nen Newsletter, da steht heute drin dass bei feuchtem Boden noch eine Spätsommerpflanzung der Douglasie möglich ist. Geregnet hats die Woche schon 40 Liter, wäre dies noch sinnvoll? Ansonsten hätte ich im Frühjahr die Douglasie gepflanzt
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Oberdoerfler » Sa Aug 31, 2019 20:56

Noch ist Zeit um Douglasien zu pflanzen. Im Oktober würde ich das nicht
mehr machen sondern eher auf das kommende Frühjahr verlegen. Die
Feuchtigkeit im Boden ist die eine Sache. Die ist erstmal ausreichend.
Entscheidend ist, dass es zeitnah regnet, wenn die Pflanzen im Boden sind.

Beim pflanzen dürfen die Wurzeln nicht an der freien Luft sein. Während
andere Arten es problemlos vertragen, wenn man das Pflanzbündel offen
über die Fläche trägt, kann die Douglasie das gar nicht ab. Immer im Pflanzsack
oder vernünftig im Einschlag.
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon Rhino » So Sep 01, 2019 10:55

Kormoran2 hat geschrieben:Gestern war ich im Wald meines Sohnes an der Möhne, seht die Fotos. Auch ca. 150 fm Lärche sind komplett vom Käfer befallen, für die wir allerdings schon einen Käufer haben.
Ich habe die Trinet-Fallen abgebaut und werde sie bei uns wieder aufstellen, hier lohnt das Kämpfen momentan noch. Frage an die, die schon mit Trinet arbeiten: Wie sieht das mit Nutzung von Trinet im nächsten Jahr aus? Müssen dafür neue Netze gekauft werden oder kann man die alten Netze selbst mit Fastac o.ä. einsprühen?




Hallo Kormoran2,

habe schon länger nichts mehr geschrieben, die Gründe waren wie bei anderen auch, die Belehrungen und Besserwissereien einiger User, ob öffentlich oder per PN... :roll:

Wie dem auch sei, weil ich dich als User schätze und du eine Frage zum Trinet hast, dachte ich, ich muss dir dazu einfach was schreiben. Wie an anderer Stelle erwähnt, habe ich an diversen Schulungen und Fortbildungen zu dem Thema teilgenommen. Zu weiteren Hintergründen gerne mehr per PN.

Ließ dir doch bitte mal diese Info durch, ist vor kurzem erschienen und bezieht sich auf die aktuelle Situation (Vor allem der erste Punkt auf der zweiten Seite).

https://www.nw-fva.de/fileadmin/user_up ... t_2019.pdf

Vielleicht überdenkst du dann nochmal deine Pläne zum Aufbau der Netze bei dir, bei uns werden nun alle abgebaut! Ich meine, ich hätte hier auch schon mal geschrieben, dass die Fangsysteme nur zum Abfischen der ersten Generation sind. Dies schreibt auch BASF auf der Homepage...


Ebenfalls kann ich vom erneuten "Einsprühen" der Netze nur abraten, da ein "Anhaften" der Spritzbrühe nicht zuverlässig funktioniert. Folge ist dann Lockstoff, ohne tötende Wirkung.


Gruß,

Christian
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Re: Borkenkäfersituation

Beitragvon H1asl » So Sep 01, 2019 10:59

War grad mitm Junior Käfer kontrollieren. Super Vater Sohn Ausflug der fast wöchentlich stattfindet :)

Bald bin ich fichtenfrei :lol:

Geschätzt nochmals 50-60 fm. Hilft ja eh nicht. Die letzte Welle heuer war brutal. Hektarweiter Befall... Man kann nun nur auf eine gute Jagt hoffen, dann kriegen die Medien ihre Mischwälder. Ahorn kommen wie die Pilze hoch
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