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Management von Mutterkuhherden?

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Fr Feb 19, 2016 21:32

Innerhalb einer etablierten Zuchtrichtung kommt man da nicht weiter.
Schon die Farbkriterien der einzelnen Rassen schränken die Zuchtwahl völlig unnötig ein.
Wenn man als Priorität wirtschaftliche, effiziente Tiere hat, kann man nur sein eigenes Ding durchziehen oder evtl. zusammen mit anderen Interessierten etwas auf die Beine stellen.
Schau dir mal die Rassekriterien von Beefmaster an. Form und Farbe interessiert da nicht. Da geht es ausschließlich um wirtschaftliche Fleischerzeugung. Ein solcher Rassestandard fehlt in D bisher völlig.
Die Lasater Stammherde erzeugt inzwischen übrigens keine Absetzer mehr für den Feedlot, sondern wird auf die Eignung für grass fed beef selektiert.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Fassi » Sa Feb 20, 2016 12:38

Manfred alles schön und gut, wenn ich ne entsprechend große Herde habe. Aber ansonsten brauche ich die Werte des Bullen im Bezug auf die Gesamtpopulation und das standartisiert. Ansonsten sagt das nämlich nichts aus, was der Bulle in anderen Herden vererbt. Nen Bulle auf Weide in der Wesermarsch wird ein ganz anderes Wachstum zeigen wie ein Bulle auf Weide im mageren Mittelgebirgslandschaften, so sie beide nur von Gras leben müssen. Und der super gewachsene Bulle aus der Wesermarsch kann Dir dann Kälber erzeugen, die auf Deinen Standort absolut bescheiden wachsen. Obwohl er selber gut gewachsen ist, eben weil er eine schlechte Futterverwertung hat, die das bessere Futter kaschiert. Das Spiel hab ich jetzt zweimal bei meinen Böcken durch.

Daher muss ich also für Eigenleistungsprüfung Kraftfutter einsetzen, damit die Ration für alle Tiere vergleichbar ist und sich so ihre Anlagen und ihre Futterverwertung wirklich vergleichen lassen. Dein Verfahren verfälscht die werte sehr stark. Da gibt es nur zwei Alternativen, entweder wie die Amis genomgestützte Selektion oder halt Bullenweiden, wo alle Jungbullen aus alle Zuchtbeständen auf demselben Standort aufwachsen. Dies dürfte allerdings sehr wahrscheinlich den Rahmen sprengen.

Gruß
http://www.youtube.com/watch?v=AMpZ0TGjbWE

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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Sa Feb 20, 2016 17:06

Deine standardisierten Werte sind doch genau dein Problem bei den Böcken.
Du kaufst dir einen mit Kraftfutter aufgeblasenen Bock mit nominell guten Zuchtwerten und in deinem Betrieb versagt er dann, eben weil diese Werte nichts aussagen. Da wundert mich nicht, dass du mit deinen Schafen nichts verdienst, wenn du dir Tiere kaufst, für die du arbeiten musst, statt Tiere, die für dich arbeiten, die auf deinem Betrieb funktionieren.
Wenn du dir statt dem Kraftfutterbock von der fetten Weide einen Bock von einem Betrieb holst, der schlechtere Weiden hat, der kein Kraftfutter füttert, und bei der dem der Bock trotzdem gut dasteht, dann kannst du relativ sicher sein, dass dieser Bock auch bei dir funktioniert.
Die Leistung eines Tieres kann man nur bewerten, wenn man die Bedingungen kennt, unter denen sie erzielt wurden. Und die müssen zum eigenen Betrieb passen. Wenn der Herkunftsbetrieb bessere Bedingungen hat, muss ich immer davon ausgehen, dass die Leistung bei mir geringer ausfallen wird. Egal ob das ein einzelner Betrieb oder irgendein fiktiver Verbands-Testbetrieb ist. Und ein Test mit Kraftfutter-Mast wird dir nie sagen, was das Tier und seine Nachkommen aus deinem Gras machen.
Den Kraftfuttertest auf Tageszunahme wird immer das großrahmige, spätreife Tier gewinnen.
Aber mehr kg Fleisch pro Tonne Gras liefern dir die kleinen Moppel.
Und wenn beide die gleiche abgewogene Ration (also Grundfutter und Kraftfutter gewogen) erhalten, dann wird der Moppel mehr zunehmen, weil das großrahmige Tier den höheren Erhaltungsbedarf hat.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Fassi » Sa Feb 20, 2016 18:40

Falsch mein Lieber Manfred, die bislang besten Lämmer hatte ich von den stationsgeprüften Fleischschafböcken. Damals haben weder die Mutterschafe noch die Lämmer ab Juni auf der Weide ein zufütterung bekommen. Aber zum Einsatz kamen meisten Böcke mit hohen Zunahmen der Nachkommen auf Station oder deren Enkel. Die Lämmer hatten keine Probleme mit dem Gras, und ich konnte die Böcke wirklich miteinander vergleichen, und wußte was er mitbringt. Wobei die Prüfung auf Station bei den Schafen ja etwas anders abläuft, das sind Nachkommenprüfungen und geschlachtet wird mit 40- 45kg (also Handelswuschgewicht). Aus dem Zeitfenster, der Zunahme und der Grobzerlegung der Nachkommen wird dann der Wert berechnet. Und dank BLUP- Schätzung fließen da mittlerweile ja auch endlich die Verwandschaftsleistungen mit ein.

Bei meinen Landschafen gibts sowas kaum, und die wenigsten Züchter lassen sich in der Karten gucken. Den größten Versager in Sachen Vererbung, war ein Fuchsschaf, der nur Grundfutter erhalten hatte: Kleegras, Grassilage und Grummet sowie Weide im Sommer. Keinerlei Kraftfutter, dafür aber immer zweiter Schnitt, und Kurzrasen. Dessen Nachfahren konntest Du alle vergessen, weil sie erst im Stall bei Getreide bzw. am Automaten auf der Weide angefangen haben zu zunehmen. Und es gibt mittlerweile kaum einen Züchter mehr, der nur Gras füttert.

Gruß
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Sa Feb 20, 2016 18:50

Woher weißt du denn, dass es deine besten Lämmer waren?
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Sa Feb 20, 2016 19:49

Also deine wirtschaftlichsten Lämmer und die mit der besten Eignung als Mütter auf deinem Standort?

Oder redest du wieder nur von hohen Einzeltierzunahmen? Dann reden wir aneinander vorbei.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Sa Feb 20, 2016 23:00

Dave Lalman über die optimale Milchleistung und Größe von Mutterkühen:
(auf Englisch)
https://www.youtube.com/watch?v=5wLDCn3kc1s

Kurzfassung auf Deutsch:
Mutterkühe mit hoher Milchleistung haben auch in der Trockenstehzeit einen erhöhten Erhaltungsbedarf (das hört man öfter bei den Amis, scheint zu stimmen, evtl. haben diese Tiere einfach eine höhere Stoffwechselrate).
Deshalb sollte die Milchleistung der Tiere zum Standort passen, damit in der Trockenstehzeit nicht mehr zusätzliche Futterkosten anfallen, als die schnellere Gewichtszunahme des Kalbs in der Säugezeit einbringt.
Das gleiche gilt für großrahmige Kühe. Ihr höherer Erhaltungsbedarf rechtfertigt idR nicht die dafür nötigen Mehrkosten, weil diese den Vorteil der höheren Gewichtszunahme des Kalbes wieder auffressen.
Mit der gleichen Futtermenge also lieber 120 kleine statt 100 große Kühe halten.

Auch Kit Pharo betont immer wieder, dass eine hohe Milchleistung der Mutterkuh mit überproportional viel Futter erkauft wird.
Er fragt:
Wenn ich eine Menge X an Futter habe, was bringt mehr Fleisch (Summe Kuh + Kalb):
Das Kalb an der Kuh lassen, bis das Futter verbraucht ist, oder das Kalb mögl. früh absetzen und Kuh und Kalb getrennt füttern? Und er antwortet: Früh absetzen, weil dann der Energieverbrauch für die Umwandlung von Futter in Milch entfällt.
Damit will er nicht generell zum frühen absetzen auffordern (außer bei Futterknappheit z.B. in einem Trockenjahr, weil mehr Trockensteher ohne Kälber über die Futterknappheit gebracht werden können als Kühe mit Kälbern) sondern betonen, das es wichtige ist, ein gutes Gleichgewicht aus Milchleistung und Futterbedarf zu finden. Mehr Kühe mit weniger Milchleistung und leichteren Kälbern sind oft wirtschaftlicher als weniger Kühe mit hoher Milchleistung und schwereren Kälbern, weil insgesamt die Futterverwertung effektiver ist.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Fassi » So Feb 21, 2016 2:16

Das weiß ich, weil ich diese Lämmer fast zwei Monate früher an den Haken hängen konnte, bzw. sie Ende Mai als Gartenlämmer mit Geburt im März bereits mit 20 bis 25kg verkaufen konnte. Sprich hab mit weniger Fläche wie heute etwa die selbe Lämmerzahl produziert.

Gruß
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » So Feb 21, 2016 12:40

Die entscheidende Frage ist doch nicht, wie viel man produziert, sondern wie wirtschaftlich man produziert.
Das ist ja gerade eines der großen Probleme in der Landwirtschaft. Die meisten Bauern denken in Mengenoptimierung statt in Gewinnoptimierung. Und dann kommt halt hinten Menge statt Gewinn bei raus...

Bei den meisten Mutterkuhbetrieben schaut die Realität doch so aus, dass die Tiere viel teurer produziert werden, als sie im Verkauf an Erlös bringen. Das Ergebnis ist dann, dass die Tiere Verlust einfahren, der mit den Flächenprämien ausgeglichen werden muss. Am Ende bleibt nur ein Bruchteil der Flächenprämien als Gewinn. Und je mehr produziert wird, desto mehr Verlust wird eingefahren und desto mehr Prämie aufgefressen.
Für solche Betriebe wäre es das wirtschaftlichste, sie würden ihren Viehbestand sofort auf das für den Erhalt der Flächenprämien nötige Mindestmaß reduzieren. Dann bliebe mehr übrig.
(Wenn ich mich schon in Investitionen für die Tierproduktion verrannt habe, z.B. einen Stallbau, die ich nicht mehr verflüssigen kann, dann liegt der optimale Tierbestand für minimale Kosten evtl. etwas höher.)
Aber in der Mutterkuh- oder Schafhaltung die Produktionsmenge zu erhöhen macht erst Sinn, wenn ich die Produktionskosten so weit im Griff habe, dass durch die mehr produzierten Tiere auch der Gewinn steigt.
Die Kostenfallen sind Winterfutter, Ergänzungsfuttermittel, Einstreu, Wirtschaftsdüngerausbringung, die damit verbundenen Gebäude- und Maschinenkosten und die nötige Arbeitszeit. Diese Kosten müssen weg. Mögl. auf null. Dann erst wird mehr Menge interessant.
Dazu sieht man sich am besten dort um, wo Mutterkuhhaltung ohne Flächenprämien Gewinn bringen muss.

Ich bin selbst noch weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen. Aber ich lerne ständig dazu und komme der Sache näher.
-Das Weidemanagement optimieren, um mit minimalem Aufwand deutlich mehr Gras zu produzieren
(Stichwort Holistic planed grazing. Das ist die Weiterentwicklung des Voisin managemend intensive grazing, dass z.B in Neuseeland und Brasilien so erfolgreich ist.)
-Tiere finden und züchten, die das erzeugte Gras optimal verwerten, die also relativ zu ihrem Erhaltungsbedarf (!!!) die höchsten Zunahmen erreichen.
-Strategien entwickeln, um den Bedarf an konserviertem Winterfutter mögl. gegen null zu drücken (Anpassung des Futterbedarfs an die Wachstumskurve des Grases (Abkalbe- und Verkaufszeitpunkt). Stehender Futtervorrat auf der Weide, Stichwort stockpile grazing, Beweiden von Zwischenfrüchten etc.)
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon stamo » So Feb 21, 2016 13:52

Tolle Einstellung von dir! Vor allem, da du erkannt hast, dass das sinnvollste Agrarumweltmaßnahmen wären und als einzige Maschine Schlepper und Mulcher zu haben und als einzige Tiere Dexter oder Kamerunschafe.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » So Feb 21, 2016 18:44

Hm. Weiß nicht recht, wie ich deinen Beitrag verstehen soll?
Habe dein Eindruck, du hast da evtl. etwas missverstanden.

Für Dexter gibt es derzeit noch einen preislich interessanten Zuchtviehmarkt. Durchaus eine Überlegung wert, wenn jemand Freude an der Zuchtviehvermarktung hat. Für die Fleischproduktion zu schlecht bemuskelt. Aber sehr genügsame Tiere. Lowline Angus wären für Fleischerzeuger mit Direktvermarktung m.E. eine Überlegung wert. In GB gibt es wohl Betriebe, die zur Fleischerzeugung Lowline auf Dexter einkreuzen. Sollen ganz annehmbare Schlachtkörper sein. Evlt. eine Perspektive für die Dexter-Betriebe, wenn der Zuchtviehmarkt einbricht.
Zu Kamerunschafen kann ich nichts sagen. Da habe ich kaum Ahnung von.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Fassi » Mo Feb 22, 2016 22:36

Lowline Angus wären für Fleischerzeuger mit Direktvermarktung m.E. eine Überlegung wert. In GB gibt es wohl Betriebe, die zur Fleischerzeugung Lowline auf Dexter einkreuzen.


Bei den Tier- und Spermapreisen muss ich aber nen Kundenstamm haben, der mir das auch entsprechend honoriert. Ich mein, knapp 7.000€ für einen Absetzer muss ich erstmal wieder reinholen (zumindest haben die Engländer den Preis vor 2 Jahren für Lowlines aufgerufen). Ist also primär auch eher was für den Zuchtviehvermarkter. Wobei die Kreuzung auch Blödsinn wäre, denn was soll sie bringen? Die Tierzahlen/acre sind ähnlich und, so man nicht auf den entsprechenden Seiten lügt, die Haltungsansprüche auch, die Dexter sind lediglich schlechter bemuskelt. Also könnte man auch gleich Lowline reinrassig halten, wenn sie halt nicht so teuer in der Anschaffung wären.

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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Mo Feb 22, 2016 23:47

Deswegen ja Einkreuzung. Weibliche Tiere sind nach wie vor teuer. Bullen sind in England schon zu deutlich geringeren Preisen zu haben. Liegt in der Natur der Sache.
Aber ich will gar keine Rassediskussion auslösen. Rassegrenzen interessieren mich nicht viel. Es gibt in jeder Rasse mehr oder weniger brauchbare Tiere. Mir geht es darum, die Tiere zu finden, die mich weiterbringen.
Und ich denke, dass diese Überlegungen auch andere Betriebe weiterbringen können. Und sei es nur, weil es dazu anregt mal wieder selbst darüber nachzudenken, nach welchen Kriterien man die eigenen Tiere ausgewählt hat und wo man eigentlich hin will.
Es hilft ja nichts, mit Lowline zu decken, wenn man Limousinbullen für den Zuchtviehmarkt erzeugen will. Wenn die Zuchtviehkäufer Tiere mit mögl. hohen Tageszunahmen wollen, dann muss man die auch liefern, wenn man einen guten Preis will.
Ich will halt etwas anderes. Aber das Modell, sich auf die effektive Futterverwertung statt auf die Einzeltierzunahme zu konzentrieren scheint in D bisher kaum bekannt zu sein.
Natürlich sind diese zwei Faktoren nicht voneinander zu trennen. Beim gleichen Endgewicht hat ein Tier mit 1200 g Tageszunahme natürlich eine kürzere Mastzeit als ein Tier mit 1000 g Tageszunahme und damit auch weniger Tage Erhaltungsbedarf.
Und wenn ich einen Stall vorhalten muss und hohe Futtervorlagekosten habe, verschiebt sich das Kostenoptimum weiter hin zur hohen Tageszunahme.
Bei der Mutterkuhhaltung muss ich aber auch den Erhaltungsbedarf der Kuh, den Bedarf der Kuh für die Milcherzeugung etc. dem Kalb zurechnen. Das ergibt einen ziemlich komplexen Verhau an Einflussfaktoren, der es schwer macht, das Optimum zu finden.
Aber je mehr ich Gebäudekosten und Maschinenkosten und Arbeitszeit reduziere, desto mehr treten die Futterkosten in den Vordergrund und umso wichtiger wird eine effektive Futterverwertung. D.h. das Verhältnis vom Gesamtfutterbedarf für Kuh und Kalb zum erzeugten verkaufsfähigen Produkt Kalb + anteilige Schlachtkuh.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon MF4355 » Di Feb 23, 2016 13:42

Du sprichst ja gerne von Direktvermarktung. Das befindet sich bei mir im Aufbau. In diesem Fall sind aber höhere Scjlachtgewichte und eine hervorragende Klassifizierung immense Kostenfaktoren. Zumindest bei meinem teuren Schlachter. Mit Dexter kann ich mir da beim besten Willen keine Wirtschaftlichkeit vorstellen.
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Re: Management von Mutterkuhherden?

Beitragvon Manfred » Di Feb 23, 2016 13:57

Ja. Die Schlachtkosten spielen da natürlich mit rein. Wenn du für einen Dexter mit 200 kg Schlachtgewicht die gleichen Kosten hast wie für einen Limousin mit 450 kg, ändert das die Rechnung deutlich.
Und beim Verkauf an den Handel schaut es für die kleinen Tiere noch trüber aus, weil sie zu leicht sind für die gängigen Schlachtmasken und deshalb mit massiven Preisabschlägen bestraft werden.
Die effektivere Futterverwertung bringt dir nichts, wenn die Schlachtkosten den Vorteil mehr als auffressen.
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