@ langholzbauer
Ich bin in keinster Weise verzweifelt. Ich habe in meiner Gegend Buchenwälder, Eichenwälder, Kiefernwälder und Fichtenwälder.
Da kann ich praktisch jeden Tag sehen wie sich die Waldschäden in den verschiedenen Wäldern entwickeln. Meistens steht der Wald auf Sandstein unterschiedlicher Stärke, bis zu 1m. Darunter kommt dann Ton.
Kiefer hatte ihren Schadenshöhepunkt von 2018 - 2020, seitdem stark rückläufig. Buchensterben zieht sich schon seit Jahren, mit einem vorläufigen Höhepunkt von 2018 - 2021, seitdem etwas verlangsamt.Bei Tannen und Lärchen ist nichts von Käfern zu sehen. Allerdings leiden die Lärchen unter der Hitze und Trockenheit. Auch sie wird verschwinden. Eiche hat so gut wie keine Verluste. In anderen Teilen Deutschlands sieht es da wieder schlechter aus.
Bei den Anpflanzungen nach dem Krieg spielte die Herkunft keine Rolle, weil die Bedingungen wesentlich besser waren. Nach 50, 60, 70 Jahren weiß man immer mehr.
Ob irgendwelche Schädlinge bei anderen Baumarten irgendwann verstärkt auftreten können, spielt doch bei dem was ich gesagt habe gar keine Rolle. Ich hatte gesagt, dass es Stand heute, keine Baumart gibt, die derart Probleme hat wie die Fichte.
Wir haben in ganz Mitteleuropa massig Fichtenwald verloren. Welche Baumart hat aktuell diese Probleme und welche Baumart verliert hektarweise Fläche? Keine. Nicht annähernd!
Die Fichte macht jetzt seit 1990 Probleme und es ist noch kein Ende in Sicht.
Ich bin auch kein Verfechter der gelehrten Durchforstung um mehr Wasser weniger Bäumen zur Verfügung zu stellen. Ich bin der Meinung, dass man den Wald möglichst lange geschlossen halten sollte um die Temperatur und die Verdunstung möglichst gering zu halten. Wenn mein Wald dadurch weniger ertragreich ist, dann ist es eben so. Bisher habe ich im Vergleich zu anderen aber "noch" weniger Löcher im Wald. Hat natürlich auch mit Glück zu tun. Denn der Käfer macht bisher keinen Unterschied zwischen gepflegtem und ungepflegtem Wald.
Macht's wie ihr wollt. Hört auf die Geschädigten (ich meine damit nicht mich) aus den Mittelgebirgen mit wirklichen Fichtenstandorten oder nicht. Ich werde auch zukünftig im Rahmen einer guten Waldwirtschaft schauen, dass ich die Fichte so gut und zügig es geht, abwickle.
Was dann kommt das kommt und was mir fehlt kommt aus der Baumschule.

