Das der Markt funktioniert sieht man doch aktuell am Jungbullen.
20 Jahre gab es genug die nicht mehr melken wollten.
Die Kühe kamen raus, gemolken hat sie ein anderer und die Milchmenge stieg durch die Aufgabe anstelle zu fallen. So war der Milchpreis scheiße.
Um nicht ganz aufzuhören wurden dann Bullen gemästet. Die gab es zu viele und die Preise waren 20 Jahre oft unter den Gestehungskosten. Redet aber aktuell keiner mehr von.
Es gibt sogar so bescheuerte Kollegen, die haben einen gut 10 Jahre alten 130er Kuhstall und schwadronieren von Umstieg auf Bullenmast wenn die Milch denn billiger wird. Bauern ... Kannste dir nicht ausdenken...

Schweine sind offensichtlich zu viel im Markt. Warum?
Hier in OWL bspw wurde als sie 1,30€ kosteten und alle ächzten noch munter ein 1500er Maststall in die Reihe
dazu gemauert. Schließlich machte der Pole die Arbeit so gerne, da kam es nicht darauf an ob es nun bummelig 3 oder 5000 Mastplätze sind. Fehlendes Pachtland konnte der Bauer ja dann auf der nächsten Jagd schonmal Akquirieren... Wenn man so munter ohne sich zu scheren ob der Markt den Bedarf hat, an ihm vorbei expandiert. Kann es vorkommen das der Markt mal zurück schlägt.
Es sind nicht immer nur die andren Schuld...

Gleiches Problem sehe ich in Zukunft bei den Hähnchen. Da baut aktuell dem Reden nach gefühlt jeder zweite Betrieb >=30k Mastplätze.

Der LEH (und die Schlachter) lachen sich ins Fäustchen...

Nein sehe ich bei den Hähnchen nicht. Wir haben beides.
Die Schlachterei nimmt nur soviel sie vermarkten kann, sonst hat sie ein Problem. Und kann es über Einstalltermine /Gewichte sogar steuern und der ganze Rhytmus vom Ei zum Hähnchen ,dauert nur einen Bruchteil von dem was der Vorlauf bei den Schweinen benötigt. Und der DB ist eigentlich vor Einstallung zu errechnen.

Das das bei den Hähnchen nicht so wie aktuell bleibt ist klar , aber der Druck wird aus dem Osten kommen. Nicht die paar Buden die hier wenn Sie überhaupt eine Genehmigung bekommen dazu kommen.

Wir haben es hier aber in der Regel mit Vermarktungspartner zu tuen , die nicht so Verbrecher sind wie C.T

Ja nicht schlecht, nimmt nur soviel wie sie vermarkten kann, das wünsche ich mir auch mal. Dann könnte es aber sein, das wir einen Schweinestau von mehren Wochen bekommen. Weil wir können das bei Schweinen so schlecht steuern mit den Eiern ausbrüten. Und die Vermarktungspartner wo sind sie nur geblieben ? Man hätte die alle noch haben können, denen einfach nur jedes Schwein 5– 10 € dauerhaft billiger lassen, und schon hätte man die Verbrecher nicht beliefern müssen. Das Leben könnte so einfach sein.

Hört auf, zu streiten.
Der durchschnittliche Schweinehalter in diesem Land ist gefühlt Mitte 50 bis 60 Jahre alt. , hat 25 bis 30 Jahre alte Ställe, und die wenigsten haben einen Nachfolger.
Was daraus resultiert, dürfte Jedem klar sein.
Hier wird die alte Kuh gerade trockengemolken, ohne das sie Futter und Wasser bekommt. Eben Markt.

Dass das Lebendangebot momentan die Nachfrage übersteigt, lässt sich wohl nicht wegdiskutieren.

Ebenso will ich weder mit Schlachter noch verarbeitender Industrie (zB Wurst) tauschen.
Hannover Laatzen, Zerlegebetrieb DC, Teterow, Perleberg, Emstek, aktuell Landshut haben oder werden nicht wegen Reichtum geschlossen/schließen.

Googelt mal Wurstwaren und Insolvenz und schaut euch mal die Ergebnisse an.

Natürlich ist es nicht befriedigend keine Vollkostendeckung hinzubekommen, aber ich glaube nicht, dass es den Schlachtern oder Verarbeitern anders geht. Und wenn sie die Vollkostendeckung hinbekommen, dann einfach weil sie besser sind und dann haben sie es auch verdient. Wie es bei den Schweinehaltern auch immer noch Betriebe gibt, die Geld verdienen.

Sprecht mal mit dänischen Schweinehaltern. Das hilft die eigene Lage mal zu evaluieren

Doch fleischi. Ihr bracht nur die 2,3 brsamungsstationen in Deutschland kaufen und dann bekommt jeder nur 80 % der jahresportion von letztem jahr.

topigs hat geschrieben:Doch fleischi. Ihr bracht nur die 2,3 brsamungsstationen in Deutschland kaufen und dann bekommt jeder nur 80 % der jahresportion von letztem jahr.

Zumindest in Bayern würdest Du damit wenig ausrichte. Da hat quasi jeder Züchter seinen eigenen Black&Decker im Stall stehen.

Bayern mag ja sonst schön und gut sein, aber am Schweinehimmel doch nur ein sehr kleines Licht.

porkypig hat geschrieben:Bayern mag ja sonst schön und gut sein, aber am Schweinehimmel doch nur ein sehr kleines Licht.

Ich wollte damit nur sagen, dass sich doch kein Ferkelerzeuger in Deutschland die Produktion wegen fehlender Spermatuben drosseln lässt...

In Landshut steht eine Metzgerei zum Kauf an. Die EG meint, damit kein Geld verdienen zu können. Das wäre doch jetzt die Chance für 240236 oder Frankenbauer mal zu zeigen wie es geht.
Der Prügel wird bestimmt nicht mehr sehr teuer sein. Respekt wer es selber macht. Werbespruch von einer Baumarktkette.

Hier war gestern eine Gruppe von Landwirten zur Besichtigung der Metzgerei, überwiegend Züchter und Mäster. Die waren vollkommen begeistert von der Technik. Aber egal, ich musste anschließend noch einen Vortrag halten wie der Fleischverkauf abläuft, an welchen Kunden usw. Und Fragen beantworten. Das haben mir die Züchter aber gesagt, wer die letzten 3 Jahre mit Ferkelerzeugung kein Geld verdient hat, der sollte mal dringend aufhören. Ok, das waren jetzt Betriebe, der kleinste hatte 2000 Sauen stehen, der größte sogar 6000 Sauen. Und hat noch mehrere Standorte in Ostdeutschland und in Holland. Nur mal am Rande….Zum Geschäft, wir warten auf Impulse, frieren viel Ware ein, und beim Preis nächste Woche NL minus 6, DK minus 10 und Spanien minus 5 Cent. Denen brennt noch viel mehr der ARS.. als uns. Und wenn wir den LEH jetzt nicht hätten, dann sähe es auch bitter aus. P.S. 240236 , die DISC senken jetzt die Preise für Quarks um 25 %, obwohl die Milchpreise erst 4 oder 5 % gefallen sind. Da kann man jetzt spekulieren, was das bedeutet? Tut mir Leid, der musste jetzt sein. So, jetzt geht das Verkaufen los, bin mal gespannt, wie es in den Läden läuft.

Fleischi: dann kann man sagen, daß es doch nicht Markt ist, weil die Ladenpreise viel weiter fallen als die Auszahlungspreise. Den Markt macht hier einfach der LEH.

Höffti verdient zur Zeit auch noch Geld mit seinen Mastschweinen, da er on einem abgeschriebenen Stall mästet und kein Geld für Ersatzinvestitionen zur Seite legt. Betriebszweigauswertungen zeigen ein ganz klar anderes Bild in der Ferkelerzeugung als Fleischi uns es erzählt.

Hat Höffti überhaupt eingestallt, oder habe ich es überlesen?
Hat er keine drin, verdient er auch nicht viel weniger.

Hallo Fleischi,
wir bauen gerade auf ITW um, wann wir wieder einstallen wissen wir noch nicht.

Wieso könnt ihr mir z.B keinen Kontraktpreis für die Mastschweine in 3 Monaten machen. Ihr könnt kalkulieren und ich auch. Wenn es sich nicht lohnt bleibt der Stall leer und ihr habt keine zusätzlichen Schweine die ihr nicht haben wollt.

Ganz rund wird das System natürlich erst, wenn der Ferkelerzeuger mit im Boot ist.

Aktuell macht ihr das anders , schlachten was da ist und den Preis drücken wo es nur geht. Langfristig kann dieser Schuss nur nach hinten losgehen.