vario5 hat geschrieben:Hallo Fleischi,
wir bauen gerade auf ITW um, wann wir wieder einstallen wissen wir noch nicht.

Wieso könnt ihr mir z.B keinen Kontraktpreis für die Mastschweine in 3 Monaten machen. Ihr könnt kalkulieren und ich auch. Wenn es sich nicht lohnt bleibt der Stall leer und ihr habt keine zusätzlichen Schweine die ihr nicht haben wollt.

Ganz rund wird das System natürlich erst, wenn der Ferkelerzeuger mit im Boot ist.

Aktuell macht ihr das anders , schlachten was da ist und den Preis drücken wo es nur geht. Langfristig kann dieser Schuss nur nach hinten losgehen.

Die Ferkelerzeuge mit ins Boot holen wird für deine Lösung zu langfristig, So lange lässt sich das System nicht planen. Der Ansatz von dir ist sicher richtig. Meiner Meinung nach; aber nicht gewollt.

Für den Schlachter sind Kontrakte völlig uninteressant.
Ein ausgeglichener Markt kann keine super Gewinne bringen weil der Preis im Überangebot abschmiert und man einlagert. Genauso kann aber am ausgeglichenen Markt nicht auf unerwartete Nachfrage reagiert werden.
Was passiert wenn das lebend Vieh Angebot mal tatsächlich zu klein ist (editiert weil sinnverkehrt geschrieben), wissen wir alle.
Da ist dann auch nicht mehr viel mit Fairness auf der grünen Seite, wenn die Gier erst das Zepter übernimmt (mich eingeschlossen).
Wie willst du das am Ende realistisch machen?
Schon der Ferkelerzeuger ist doch geklammerbeutelt wenn du sagst: dein Rhythmus ist mir egal, ich kann da 6 Wochen einmal nicht aufstallen: passt nicht zum Kontrakt.
Du hast doch selbst Sauen.
Wie magst du das realisieren außerhalb des geschlossenen Systems und Preis für in 3 Monaten?

vario5 hat geschrieben:Hallo Fleischi,
wir bauen gerade auf ITW um, wann wir wieder einstallen wissen wir noch nicht.

Wieso könnt ihr mir z.B keinen Kontraktpreis für die Mastschweine in 3 Monaten machen. Ihr könnt kalkulieren und ich auch. Wenn es sich nicht lohnt bleibt der Stall leer und ihr habt keine zusätzlichen Schweine die ihr nicht haben wollt.

Ganz rund wird das System natürlich erst, wenn der Ferkelerzeuger mit im Boot ist.

Aktuell macht ihr das anders , schlachten was da ist und den Preis drücken wo es nur geht. Langfristig kann dieser Schuss nur nach hinten losgehen.

keine Ahnung ob du das Ernst meinst, was du schreibst. Wenn der Garantie Preis passt stallst du ein, wenn der Marktpreis dann in 3 Monaten noch höher ist, dann kannst du an den freien Markt verkaufen. Das wäre doch noch besser oder nicht ? und der Ferkel Erzeuger mit im Boot noch viel besser, wenn der Preis nicht passt, schlägt er die Ferkel tot, oder müssen zurück in die Sau , oder wie ? Grundsätzlich muss man aber wissen, das weder Verträge noch Kontrakte dauerhaft etwas am Marktpreis ändern, sie verschieben, oder glätten lediglich das Niveau zeitweise in die eine oder andere Richtung. Aber es gibt bei Kontrakten , keine dauerhaften Sieger oder Verlierer. Und mit " Verbrecher" sollte man auch keine Verträge machen, sondern besser warten, bis man die Geflügelschlachter mal richtig kennen lernt, wenn bei denen das System nicht mehr funktionieren sollte. Und die selben Probleme wie bei den Schweineschlachtern auftreten. Dann werdet ihr die auch mal kennen lernen.

Aktuell macht ihr das anders , schlachten was da ist und den Preis drücken wo es nur geht. Langfristig kann dieser Schuss nur nach hinten losgehen.

Ziemlicher Unsinn. Weniger schlachten wäre für den Bauer noch schlechter. Und wir drücken auch keine Preise, sondern der bildet sich selber. Es gibt in Bayern eine EG, die haben versucht zum Wohle ihrer Bauern zu schlachten, die lernen das auch gerade.

240236 hat geschrieben:Fleischi: dann kann man sagen, daß es doch nicht Markt ist, weil die Ladenpreise viel weiter fallen als die Auszahlungspreise. Den Markt macht hier einfach der LEH.

Höffti verdient zur Zeit auch noch Geld mit seinen Mastschweinen, da er on einem abgeschriebenen Stall mästet und kein Geld für Ersatzinvestitionen zur Seite legt. Betriebszweigauswertungen zeigen ein ganz klar anderes Bild in der Ferkelerzeugung als Fleischi uns es erzählt.

Das erzähle nicht ich, sondern das haben die mir erzählt. Und ich hatte den Eindruck , das die schon rechnen können und wissen was die tun.

dann kann man sagen, daß es doch nicht Markt ist, weil die Ladenpreise viel weiter fallen als die Auszahlungspreise. Den Markt macht hier einfach der LEH.

Das sowas wieder kommt, war mir bei DIR wieder klar. Es sagt eigentlich nur zwei Dinge aus.- 1. das die DISC die Preise nach oben und unten weiter geben. 2. Das der Erzeugerpreis keine Aussage auf den Ladenpreis für bestimmte Artikel hat. Genauso wenig, wie man behaupten kann, wenn der Preis in den Läden um 40 % gestiegen sein kann, hat das auch viel mit dem Erzeugerpreis zu tun. Hatte ich schon mal erklärt, das ganze Schwein landet sowieso nicht in der Theke. Oder selten, NETTO hatte aktuell Schweinehälften für 3,33 € kg in der Werbung. Die sind ohne Kopf, Backe, Flomen und Nieren, und incl. 7 % Mwst,.. Jetzt kannst du ja mal rechnen, ob die sich die Taschen voll machen, oder nicht. Gut, die einzelnen Teile bekommt man in Taschen.

fleischverkäufer hat geschrieben:Hier war gestern eine Gruppe von Landwirten zur Besichtigung der Metzgerei, überwiegend Züchter und Mäster. Die waren vollkommen begeistert von der Technik. Aber egal, ich musste anschließend noch einen Vortrag halten wie der Fleischverkauf abläuft, an welchen Kunden usw. Und Fragen beantworten. Das haben mir die Züchter aber gesagt, wer die letzten 3 Jahre mit Ferkelerzeugung kein Geld verdient hat, der sollte mal dringend aufhören. Ok, das waren jetzt Betriebe, der kleinste hatte 2000 Sauen stehen, der größte sogar 6000 Sauen. Und hat noch mehrere Standorte in Ostdeutschland und in Holland. Nur mal am Rande….Zum Geschäft, wir warten auf Impulse, frieren viel Ware ein, und beim Preis nächste Woche NL minus 6, DK minus 10 und Spanien minus 5 Cent. Denen brennt noch viel mehr der ARS.. als uns. Und wenn wir den LEH jetzt nicht hätten, dann sähe es auch bitter aus. P.S. 240236 , die DISC senken jetzt die Preise für Quarks um 25 %, obwohl die Milchpreise erst 4 oder 5 % gefallen sind. Da kann man jetzt spekulieren, was das bedeutet? Tut mir Leid, der musste jetzt sein. So, jetzt geht das Verkaufen los, bin mal gespannt, wie es in den Läden läuft.

Das ist ja ein super Business, wenn man 2000 oder gar 6000 Sauen halten muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten...

fleischverkäufer hat geschrieben:Grundsätzlich muss man aber wissen, das weder Verträge noch Kontrakte dauerhaft etwas am Marktpreis ändern, sie verschieben, oder glätten lediglich das Niveau zeitweise in die eine oder andere Richtung. Aber es gibt bei Kontrakten , keine dauerhaften Sieger oder Verlierer.

Wenn das nichts bringt, warum macht ihr dann mit dem LEH Verträge und Kontrakte?

Das ist ja ein super Business, wenn man 2000 oder gar 6000 Sauen halten muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten...

Das weiß ich nicht. Ich kann dir aber schreiben, das in der Bauernschaft wo ich aufgewachsen bin, es seinerzeit ( 60-70 er Jahre) etwa 35 Aktive Landwirte ( Höfe) gab. Wir hatten eine kleine Bauernkneipe, ein kleines Lebensmittelgeschäft und sogar eine Tankstelle. mein Vater ist gestorben, da war ich noch keine 4 Jahre alt ( hat sich von der Kriegsgefangenschaft nie richtig erholt) . Zumindest hat es damals für uns gereicht, das meine Mutter und wir Kinder davon leben konnten. Das ist alles längst Geschichte, heute gibt es in der gesamten Bauerschaft noch 5 aktive Landwirte, alle anderen haben längst aufgehört, gehen arbeiten etc. Die 5 verbliebenen Pachten sich die Ackerflächen um die Wette. Und wem es heute besser geht, dem Pächter oder Verpächter, keine Ahnung. Es ist nur der Gang der Zeit, Frankenbauer.

240236 hat geschrieben:

fleischverkäufer hat geschrieben:Grundsätzlich muss man aber wissen, das weder Verträge noch Kontrakte dauerhaft etwas am Marktpreis ändern, sie verschieben, oder glätten lediglich das Niveau zeitweise in die eine oder andere Richtung. Aber es gibt bei Kontrakten , keine dauerhaften Sieger oder Verlierer.

Wenn das nichts bringt, warum macht ihr dann mit dem LEH Verträge und Kontrakte?

Weil wir es müssen, um die Preis und Angebotsschwankungen aufzufangen, die der LEH nicht abfangen will und kann. Aber nicht um damit dauerhaft Geld zu verdienen, das klappt nicht.

Ich sehe in der unbedingten Flucht in die Größe nicht das Heil. Dann hätten damals 1990 schon die LPG Ostbetriebe (Sauen, Mast, Milchvieh, Rindermast) den Westen übernehmen können. Die waren damals von ihrer Struktur schon wesentlich weiter. Ist aber auch nicht passiert.

Frankenbauer83 hat geschrieben:Ich sehe in der unbedingten Flucht in die Größe nicht das Heil. Dann hätten damals 1990 schon die LPG Ostbetriebe (Sauen, Mast, Milchvieh, Rindermast) den Westen übernehmen können. Die waren damals von ihrer Struktur schon wesentlich weiter. Ist aber auch nicht passiert.

Das wohl nicht, die Butzen sind überwiegend an Holländer verkauft worden. Und die meisten haben da auch Erfolg mit. Aber Größe alleine macht es nicht, das ist auch klar. Sieht man ja gerade an VION, der größte Rinderschlachter und der ehemalige zweit größte Schweineschlachter wurde und wird gerade in seine Einzelteile zerlegt- in Bayern Ende offen...

fleischverkäufer hat geschrieben:

240236 hat geschrieben:

fleischverkäufer hat geschrieben:Grundsätzlich muss man aber wissen, das weder Verträge noch Kontrakte dauerhaft etwas am Marktpreis ändern, sie verschieben, oder glätten lediglich das Niveau zeitweise in die eine oder andere Richtung. Aber es gibt bei Kontrakten , keine dauerhaften Sieger oder Verlierer.

Wenn das nichts bringt, warum macht ihr dann mit dem LEH Verträge und Kontrakte?

Weil wir es müssen, um die Preis und Angebotsschwankungen aufzufangen, die der LEH nicht abfangen will und kann. Aber nicht um damit dauerhaft Geld zu verdienen, das klappt nicht.

Also ihr macht Kontrakte mit dem LEH um damit dauerhaft kein Geld zu verdienen. Schön daß ihr so selbstlos seid.

240236 hat geschrieben:

fleischverkäufer hat geschrieben:

240236 hat geschrieben:[]Wenn das nichts bringt, warum macht ihr dann mit dem LEH Verträge und Kontrakte?

Weil wir es müssen, um die Preis und Angebotsschwankungen aufzufangen, die der LEH nicht abfangen will und kann. Aber nicht um damit dauerhaft Geld zu verdienen, das klappt nicht.

Also ihr macht Kontrakte mit dem LEH um damit dauerhaft kein Geld zu verdienen. Schön daß ihr so selbstlos seid.

Du scheinst wirklich Deine Lesebrille verlegt zu haben.
Fleischi hat doch erklärt, dass die Kontrakte zwar die Schwankungen ausgleichen, jedoch auf Dauer keine der beiden Seiten damit gewinnt oder verliert.
Ist ja auch logisch. Wenn da immer Fleischi der Gewinner wäre, würde sich der Aldi-Einkäufer bald unter der Brücke wieder finden.
Und wenn immer der Aldi -Einkäufer der "Gewinner" wäre, müsste Fleischi vermutlich längst am Hungertuch nagen.

Und wenn ich es richtig im Kopf habe, sind diese Kontrakte alle mit einer Preisrange ausgestattet. Sobald diese Range gerissen wird, wird vermutlich nachverhandelt.

240236, was genau passt Dir denn die ganze Zeit (eigentlich seit Jahren) nicht? Du bist hier permanent am rumjammern und lamentieren. Sag doch einfach mal grade raus, was das (dein) Problem ist!

Höffti; ich bin nicht am dauerhaft rumjammern, das empfindest du so und die Lesebrille habe ich schon auf. Lies dir den Satz durch und es steht genau so dort, wie ich es wiederholt habe.

240236. Manchmal habe ich bei dir den Eindruck, das vielleicht deine Kinderschaukel zu dicht an der Hauswand gestanden hat. Wir frieren jetzt z.B. Filets ein, die sind bereits verkauft und gehen ab KW 49 in die Läden. Das geht nicht anders, weil das ein erhöhter Nachfrage Zeitraum ist, den wir bedienen müssen. Dadurch verdienen wir aber nicht mehr. Und das geht das ganze Jahr mit vielen anderen Artikel ebenso. Wir verdienen damit aber nicht mehr, als bei Kunden die im Tagesgeschäft kaufen. Und zur Zeit frieren wir sogar unverkaufte Ware ein, sogar viel zu viel. Lachse zum Beispiel. Da gibt es kaum Gebote darauf, oder sind so schlecht, das man das Risiko auch mit einfrieren eingehen kann. Muss man eben eine Entscheidung treffen. Die Erfahrung zeigt aber meistens, das wenn man die ganzen Kosten rechnet, Kühlung und Vorfinanzierungen, das man oft die Teile besser sofort fast verschenken kann, ist dann der kleinere Verlust. Und die anderen Kontrakte sind Festpreise über einen festen Zeitraum. Da verliert man und gewinnt mal, ist doch bei allen Kontrakten so. Eine Seite gewinnt, eine verliert. Aber meistens wechselt das immer hin und her.

240236 hat geschrieben:Höffti; ich bin nicht am dauerhaft rumjammern, das empfindest du so und die Lesebrille habe ich schon auf. Lies dir den Satz durch und es steht genau so dort, wie ich es wiederholt habe.

Habe ich mehrfach gemacht, trotzdem nicht verstanden was du meinst. Wenn VW z. B. für einen großen Flottenkunden eine bestimmte Menge an Fahrzeugen vorproduzieren und vorfinanzieren muss, dann kann es sein, das die dadurch nicht mehr verdienen, aber wenn sie es nicht machen, bekommen sie den ganzen Auftrag gar nicht. Oder jetzt schon Autos für in 2 oder 3 Jahren fest verkaufen, obwohl sie die Produktionskosten noch gar nicht kennen, dann sind das Risiken, die man eingeht oder auch nicht. Weiß man anschließend was richtig war oder nicht. Meyer Werft schönes Beispiel, die verkaufen Kreuzfahrtschiffe, die werden erst in einigen Jahren gebaut, der Preis steht aber für die Reederei schon fest, die Baukosten aber noch nicht. Hohes Risiko..