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Zämen einer Kuh

Fragen und Antworten rund um die Rindviehhaltung.
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169 Beiträge • Seite 7 von 12 • 1 ... 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 ... 12
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Beitragvon Qtreiber » Mo Jul 14, 2008 8:48

Nicht jeder, der Kühe als Nutztiere hält, meinetwegen sogar mit beachtlichen Leistungen, hat Ahnung vom Wesen der Kuh.
Das wird mir beim Lesen dieses Themas mit (fast) jedem Beitragmehr bewusst.
Und was das reiten betrifft:
Sowohl Tierärzte wie auch mit der Anatomie betraute Agrarwissenschaftler sagen, dass das Reiten von Rindern für diese kein Problem darstellt.
Wer hier das Gewicht des Pansens mit einem Zentner angibt, zeigt wenig Ahnung von der Sache. Der Pansen einer ausgewachsenen Kuh hat ein Volumen von 200 Litern. Wenn der voll ist mit Nahrungsbrei, kann jeder einigermaßen des Rechnens fähige Leser ausrechnen, wieviel Gewicht dann an der Wirbelsäule "hängt".
Wenn ich also eine Kuh reiten möchte (was ich nicht möchte, ich arbeite mit ihnen), würde ich so verfahren, wie es die Altvorderen auch für Arbeitsrinder empfohlen haben: Nicht zu voluminöses Futter geben, damit der Magen nicht zu voll ist.
Dann soll mir mall einer erklären (ich bin sicher, DASS eine Erklärung folgt), warum die 60-70-80 kg, die ein Reiter auf die Wirbelsäule der Kuh bringt, schlimmer sein sollten als die 60-70-80 kg Futterbrei, die sonst im Pansen wären. Auf DIE physikalische Erklärung bin ich mal gespannt !
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Beitragvon SHierling » Mo Jul 14, 2008 9:01

jo, das ist leicht. Eine Zugbelastung, wie sie beim Brücken-Bogen-Prinzip der Wirbelsäule einer Kuh natürlich ist, ist etwas ganz anderes als eine Druckbelastung. Und der Pansen hängt mitnichten da, wo der Reiter sitzt! Kannst Du in jedem Anatomiebuch nachgucken.

Abgesehen davon ist die Argumentation immer noch nicht geradlinig: wieso darf denn EINE Nutzung, z.B. die der Milchleistung, oder der Fleischnutzung, JEDE andere Nutzung, egal ob die sinnvoll ist oder nicht, rechtfertigen?

Ist Kühe Reiten für den Menschen genau so wichtig wie Kühe melken?
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Beitragvon Qtreiber » Mo Jul 14, 2008 10:42

Tut mir leid, SHierling,

eine Frau, die eine junge Frau, die sich sehr intensiv mit der Ausbildung (=Training) mit Kühen beschäftigt und sich deshalb hier den Nicknamen "Kuhtrainer" gegeben hatte, wegen der Verbindung zum elektrischen Kuhtrainer angemacht hat, sich selbst aber den Namen (zugegebenermaßen mit einem kleinen Rechtschreibfehler) einer Giftpflanze gegeben hat,

eine Frau, die ein "Beratungsbüro für kleine Nutztierhaltungen" betreibt, an anderer Stelle aber die Kastration mittels Burdizzozange als Sterilisation bezeichnet,

eine Frau, die die Hochleistungszucht im Rinderbereich für tiergerecht hält,

kann ich dann auch in anderen Themenbereichen nicht mehr ernst nehmen.

Wer sich einmal intensiv mit dem Rind als Arbeitstier beschäftigt hat, wird früher oder später über Arbeiten von Drew Conroy zu dem Thema stolpern. Neben vielen anderen fachlich fundierten Stellungnahmen zum Thema sagt er (das amerik. Halsjoch betreffend) auch, dass Rinder uns unmissverständlich zeigen, wenn ihnen etwas unangenehm ist. Ich gehe davon aus, dass sie das genauso tun, wenn es um einen Sattel im Allgemeinen oder das Reiten im Besonderen geht. Dazu muss man allerdings die Sprache der Kühe, die sehr eindeutig ist, verstehen. Den meisten Rinderhaltern ist mit zunehmenden Herdengrößen dieses Sprachverständnis jedoch abhanden gekommen.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass man mit Rindern genauso viel erleben kann wie mit Pferden, man muss sich dann nur eben auch soviel mit ihnen beschäftigen. Und warum sollte man das nicht tun ? Die meisten Kühe leben nur heutzutage im Stall vor sich hin und haben keine Abwechslung in ihrem Leben. Warum wohl wird in Zoos viel Aufwand betrieben, um die Tiere zu beschäftigen (nicht nur bei Menschenaffen) ?
Jedes meiner Tiere, das eingespannt wird, tut dies sichtlich gerne, weil es eine Abwechslung bietet. Natürlich darf man die Tiere dabei nicht überanstrengen. Aber da schiebt MEINE Kondition dann schon einen Riegel vor.

Leider liegt der Start dieses Themas ja schon ziemlich lange zurück und es ist deshalb wahrscheinlich gar nicht mehr aktuell. Trotzdem kann ich jedem raten, der Spaß am Arbeiten mit Rindern hat, es mit ihnen zu versuchen. Sie geben den Aufwand doppelt und dreifach zurück !
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Beitragvon Xylon » Mo Jul 14, 2008 13:00

Das war auch nicht das, was ich meinte.

Nutztiere sind Nutztiere, das ist wahr. Aber inwieweit uns das das recht gibt, die Tiere so hinzuzüchten wie es für uns am bequemsten ist, finde ich sehr fragwürdig. Aber das ist auch ein anderes Thema und dazu habe ich aufgrund meiner Forschungen auch eine sehr fundierte Meinung.

Was ich nicht verstehe, ist, wie man sich so darüber echauffieren kann, dass ein paar Teenies ab und zu mal auf ner Kuh rumhoppeln wollen!?
Auf der einen Seite argumentierst du, dass longieren (was ja leider nur ein geringer Teil des Voltigierens ist) nicht in Ordnung ist - auf der anderen Seite sagts du aber, das das Pferd anatomisch gesehen quasi zum geritten werden geboren wurde!

???
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Beitragvon TLH » Di Jul 15, 2008 1:24

Rinder kann man also unmöglich Reiten?

für die, die es trotzdem versuchen wollen folgende links als Anregung:

http://ridingsteers.myphotoalbum.com/
http://www.texaslonghornriders.com/photos.asp
http://www.geo.de/GEO/kultur/geo_tv/55387.html

wer Hilfe braucht was Aufzäumen oder Satteln angeht, ruhig melden; die Probleme sind denen bei Pferden ähnlich, da paßt auch nicht immer alles und man muß nach Lösungen suchen, mit denen Tier und Mensch am besten zurecht kommen.

das hier nennt sich schließlich "Rinderforum", nicht "Milch-", oder "Fleischrinderforum"; also sind selbstverständlich Arbeitsrinder auch gemeint ;-)
elke
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Beitragvon euro » Di Jul 15, 2008 2:20

@ elke

http://tinyurl.com/6njzks
+
http://tinyurl.com/5to95a
+
http://tinyurl.com/64u5qb oder dranhaben
=
http://tinyurl.com/6o54nk


Kannst den Rest deiner Freaks gleich mitnehmen ...
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Beitragvon SHierling » Di Jul 15, 2008 7:21

Also nochmal in aller Ruhe:
Nutztiere sind nach Nutztierhaltungs-VO und Tierzuchtgesetz so zu halten und zu erhalten, daß ihre Leistung erhalten und gesteigert wird. Zu dieser Leistung gehört bei der Kuh NICHT das Reiten, Reiten ist SPORT, Vergnügen, Hobby, menschliche Zerstreuung und in keinem Fall - auch nicht beim Pferd - irgendwie notwendig oder den natürlichen, ökologischen Zusammenhängen entsprechend.

Trotzdem hier nochmal die anatomischen Probleme:
http://beratung.pecudis.de/bilder/kuh_reiten.jpg
1. Die Belastung der Wirbelkörper von oben führt beim Rind ERHEBLICH schneller zu Berührung der Dornfortsätze (extrem schmerzhaft!) als beim Pferd, denn ein Rind kann diese Belastung weder über einen flexiblen langen Hals ausgleichen noch über die Kopfstellung ("Senkrechte")

2. und 2. diese Gelenke werden bei Belastung von oben (rot), anders als bei Belastung durch den Pansen, nach außen gedrückt. Die Muskeln, die diese Gelenke strecken, sind flache, breite Muskeln mit wenig Durchmesser = wenig Tragkraft.

2b (grün): hier greift die Zugbelastung durch den Pansen an. Die Strecker dieser Gelenke gehören zu den kräftigsten Muskeln (=mit dem größten Durchmesser), die ein Rind überhaupt besitzt (Bug, Hüfte) und die zusaätzlich noch durch Zucht /Fleisch) vergrößert worden sind.

3. Dies Gelenk ist ausschließlich durch Druck höher belastet, nicht durch Zug.

4. Klauen sind keine Hufe, siehe auch hier
http://beratung.pecudis.de/bilder/vergl ... _klaue.jpg
(Quellen nach Loeffler, Anatomie & Physiologie der Haustiere und Penzlin, Tierphysiologie)

Aber das ist ja anscheinend gar nicht das Problem hier
Wenn ich also eine Kuh reiten möchte (was ich nicht möchte, ich arbeite mit ihnen), würde ich so verfahren, wie es die Altvorderen auch für Arbeitsrinder empfohlen haben: Nicht zu voluminöses Futter geben, damit der Magen nicht zu voll ist.
Dann soll mir mall einer erklären (ich bin sicher, DASS eine Erklärung folgt), warum die 60-70-80 kg, die ein Reiter auf die Wirbelsäule der Kuh bringt, schlimmer sein sollten als die 60-70-80 kg Futterbrei, die sonst im Pansen wären. Auf DIE physikalische Erklärung bin ich mal gespannt !

Eine Hochleistungskuh nimmt je Tier und Tag ca 25kg TM auf. Bei einer robust gehaltenen Kuh kommt man unter Umständen sogar nur auf 10-15kg. wie lange willst Du so ein Tier denn hungern lassen, damit ein 80kg Reiter drauf paßt - um sie dann, VÖLLIG UNTERZUCKERT, auch noch zu arbeiten??? Das ist ja wohl mit Abstand die abstruseste und widerwärtigste Idee, die mir je untergekommen ist. Wenn der Reiter zu schwer ist, klar, dann muß die Kuh eben mal 60, 80kg abnehmen. Wie pervers kann man eigentlich noch denken?

Für mich ist Kühe reiten wie Minischweine halten - völlig sinnlose, überflüssige Tierschinderei von Menschen, die Tiere ganz offenbar als einzig zu ihrem persönlichen Vergnügen existent ansehen. Bambi-Syndrom in der Spaßgesellschaft, die Kuh als Fun-Faktor. Entfremdung von allen Lebensgrundlagen.
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Beitragvon Xylon » Di Jul 15, 2008 20:19

Du denkst extrem engstirnig und irgendwie hast du wohl das Gefühl, dich hier furchtbar aufspielen zu müssen!
Halleluja, (fast) niemand hat hier davon geredet, Kuhreiten als Leistungssport zu etablieren!!! Und das, was du da gerade versuchst uns über Kühe zu erzählen, kannst du auf SÄMTLICHE Haustiere anwenden, um mich mal mit deinen Mitteln auszudrücken! Denkst du, Menschen sind dazu gemacht, den ganzen Tag im Büro rumzusitzen??? Was meinst du wie man Reitpferde zu Reitpferden oder Schoßhündchen zu Schoßhündchen gemacht hat?? Selektion!! Und das einzige was man daran kritisieren kann, ist, dass sie künstlich durch den Menschen verursacht ist. Und ob dus willst oder nicht, diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren sicher nicht zurückgehen und es bringt rein gar nichts, seine Wut darüber an irgendwelchen Mädels auszulassen, die Kühe einreiten wollen!!!! Das ist doch lächerlich.
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Beitragvon TLH » Di Jul 15, 2008 23:20

Hallo euro,
wenn Du was von mir willst, fass es in einem fortlaufenden deutschen Satz zusammen, dann kann ich es vielleicht verstehen; wenn der dann noch höflich formuliert ist, um so besser.......

und jetzt weiter in dieser herzerfrischenden Diskussion:

Weder NutztierhaltungsVO noch Tierzuchtgesetz geben was das Reiten von Rindern angeht irgendeine Handhabe:
in der NutztierhaltungsVO wird bestenfalls im 1. Abschnitt allgemein auf die Anforderungen an das Halten, Füttern und Pflegen von Nutztieren (u.a. Rindern) hingewiesen; genauere Vorstellungen werden nur für Kälber bis zum 6. Monat im 2. Abschnitt ausgeführt; das wars :(
im Tierzuchtgesetz ist immerhin im §1(2) Satz 1 die Rede davon, daß durch Zucht die "Leistungsfähigkeit der Tiere unter Berücksichtigung der Tiergesundheit erhalten und verbessert wird"; das käme unseren Anforderungen an ein Rind sehr entgegen: wir brauchen gute Konstitution, Kondition, Rahmen, Klauengesundheit, Nervenstärke, Temperament und Charakterveranlagung, alles Eigenschaften die bislang nur bedingt im Vordergrund standen wenn es um "Leistungszucht" ging, die aber unseren heutigen Hochleistungsrindern im regulären ( :? ) Einsatz auch gut stünden.

Reiten als Sport?
erstens hat nicht jeder Lust sich im Wettkampf zu messen, (ist Melken auch ein Sport?? "meine gibt aber 43l Milch.....") zweitens wurden Rinder schon zu Zeiten geritten oder als Lasttiere gebraucht als es noch blanke Notwendigkeit war und zT. heute noch ist und drittens werden neue Einsatzgebiete für die alten Nutzungen entdeckt. In den USA werden zT. Reit-Ochsen/-Bullen dem althergebrachten Cutting-Horse bevorzugt: die restlichen Rinder haben weniger Angst beim Treiben vor ihresgleichen als vor einem Pferd. Die brasilianischen Polizisten machen das sicher auch nicht zum Vergnügen, und diese Tibeter hier ........das Rind ist ein Transportmittel wie das Pferd, nur daß der Unterhalt leichter fällt und in der 3. Welt vor allem billiger kommt.
http://kekexili.typepad.com/life_on_the ... /yaks.html
Diese Yaks werden ab dem 2. Lebensjahr für Lasten von 70kg benutzt, werden außerdem noch 20 Jahre alt, und das sind keine 400.-Euro-Jobs in der Ebene die diese Tiere haben.......

Rinder kann man nicht Reiten weil das Skelettsystem ungeeignet ist?
wirklich??

eine Belastung der Dornfortsätze kann weder ein Rind noch ein Pferd ausgleichen; es kommt sofort zu Druckstellen; deshalb hat jeder Sattel, jedes Sellett, jeder Kammdeckel und selbst Voltigiergurte eine Aussparung genau da wo Gefahr besteht für die Dornfortsätze (sog. Kammer).
das Argument, daß Rinder einen anderen Rücken haben ist richtig: er ist gerade, nicht durchgebogen wie beim Pferd. Wie beim Pferd muß auf die Passgenauigkeit des Sattels größter Wert gelegt werden! also zB Bareback-Sättel oder entsprechende Western-Sättel (one4all serie der Fa. King) oder Spezialanfertigungen von Sattlern etc.

"Klauen sind keine Hufe"
auch richtig; Klauenhorn ist wesentlich härter als Hufhorn, das bedeutet: beim Beschlagen der Rinder müssen die Nagellöcher vorgebohrt werden......

der Pansen:
seine 180l hängen nicht, die liegen :)
nämlich auf der Bauchmuskulatur; die verspannt geschickter Weise die "Brückenkonstruktion" unten (Brustbein bis Becken) und stabilisiert das Gerüst so
übrigens: beim Pferd faßt der Dickdarm (Blinddarm und Colon) etwa 130l, das steht dem Rind also nicht viel nach und geht beim Reiten auch nicht im Weg um........

Unterzucker?
Zitat: Doktorarbeit Silke Kräft 2004
"Primäre Quelle der Blutglucose des Wiederkäuers ist die hepatische Gluconeogenese (ca. 85 - 90 %), weitere 10 - 15% der Gluconeogenese finden in der Nierenrinde statt. Wichtigstes Substrat ist dabei das im Rahmen der mikrobiellen Fermentation im Vormagen entstehende und mit dem Portalblut anflutende Propionat (40 - 60 %). Propionat kann - im Gegensatz zu Butyrat und Acetat - direkt für die Gluconeogenese genutzt werden. ..... Der Umfang der Gluconeogenese korreliert mit der Verfügbarkeit der Ausgangssubstanzen, während der aktuelle Bedarf nur einen geringen Einfluss auf Gluconeogenese hat."
oder einfach ausgedrückt: wichtig ist was gefüttert wird und nicht wieviel
noch einfacher: mit vollem Bauch arbeitet es sich schlecht

übrigens denke ich, daß in die Ausbildung dieser Rinder so viel Zeit, Engagement und Mühe einfließt, daß jeder gut beraten ist, diese Tiere wirklich optimal zu versorgen!
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Beitragvon Qtreiber » Di Jul 15, 2008 23:49

Wie ich schon sagte: Shierling ist nicht ernst zu nehmen.
Ich habe nie etwas davon gesagt, ein Tier hungern zu lassen, damit es geritten werden kann, noch weniger etwas davon, dass das Tier das entsprechende Gewicht des Reiters abnehmen soll. Einzig und allein, dass man vor der Arbeit kein voluminöses Futter geben soll, sondern die Nährstoffe eher in konzentrierter Form. Und das ist keine Weisheit von mir, sondern in jedem alten LW-Fachbuch nachzulesen, als Arbeitsrinder in Deutschland (weltweit tun sie es heute noch) noch eine Rolle spielten.
Wie TLH schon sagte: mit vollem Bauch arbeitet es sich schlecht.

Man sieht also auch hier: Wer lesen kann (oder will), ist klar im Vorteil !
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Beitragvon SHierling » Mi Jul 16, 2008 8:19

QTreiber: wie willst Du das Gewicht einer Kuh reduzieren ohne sie hungern zu lassen?

Denkst du, Menschen sind dazu gemacht, den ganzen Tag im Büro rumzusitzen??? Was meinst du wie man Reitpferde zu Reitpferden oder Schoßhündchen zu Schoßhündchen gemacht hat?? Selektion!! Und das einzige was man daran kritisieren kann, ist, dass sie künstlich durch den Menschen verursacht ist. Und ob dus willst oder nicht, diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren sicher nicht zurückge

Wenn Menschen nicht den ganzen Tag im Büro "herumsitzen" (manche sollen ja auch arbeiten) wollen, dann haben sie ja die Chance , etwas anderes zu tun, Sport zu treiben, sich in der Natur zu bewegen, zu Schwimmen, das ist alles kein Grund, Tiere einzig zum persönlichen Vergnügen und als Spaßfaktor zu nutzen. Und auch wenn ich mich wiederhole: ein Pferd ist etwas ANDERES als eine Kuh! (ok, wer nicht mal das begreift, sollte allerdings gar nicht reiten, das stimmt schon)

Und WENN man schon Tiere nutzt, dann sollte man das eben, meiner Meinung nach, so tun, wie es im Tierschutzgesetz steht: ohne den Tieren "vermeidbares Leiden" zuzufügen. Und Kühe reiten ist ganz klar "vermeidbares Leiden", ganz genau so wie Goldhamsterhaltung, Wellensittichquälerei und Papageienzucht.

Es geht doch nicht darum, den Menschen das Halten oder Nutzen von Tieren zu verbieten, sondern darauf hin zu wirken, das das wieder SINNVOLL passiert, und eben nicht nur deswegen, weil der heutige Büromensch absolut keine Ahnung mehr von den Grundlagen der Ökologie hat, einfach "irgendwelche Tiere irgendwie als Hobby" in Mode kommen zu lassen.

Glaubst Du wirklich, irgendjemand, irgendein Städter käme von sich aus auf die Idee, sich einen Degu, einen "Welli" oder einen Goldhamster anzuschaffen, wenn das ganze nicht ein RIESENREIBACH wäre? Vor unserer Haustür sterben die Feldhamster aus, und in den Wohnungen stellen "tierliebe" Eltern ihren Kindern zu hunderttausenden und zu schlimmsten Bedingungen produzierte "Goldis" hin, die außerdem noch nachtaktiv und Einzelgänger sind. Es gibt in manchen Gegenden schon kaum noch Zugvögel, weil die Leute im Winter wie wild irgendwelche Meisen füttern "müssen"! Die Lebensbedingungen für Wildkaninchen kann kein 5tklässler mehr nennen, aber die Käfigzwerge in den Stadtwohnungen, die noch nie einen Kratzer getan haben außer im Teppichboden, die sind "nötig für den Büromenschen"? Es wird doch immer perverser: Minischweine in der Wohnung, Minipferde im Vorgarten, Nackthunde und Nacktkatzen , weil sie nicht haaren, Ratten in der Schultasche (immerhin, die sind heimisch..) Chinchillas, Degus, Leguane, Schlangen .. und im "Outdoor"-Bereich Lamas, Alpakas, Strauße, Emus, Zebus - es kann gar nicht abgedreht und ausgefallen genug sein, während die heimischen Natur- und Kulturgüter mit Füßen getreten werden und vom Aussterben bedroht sind.

Und Sonntags geht die ganze Familie Spaß-Tierhalter dann zur Demo gegen Käfighaltung von Legehennen.... von denen sie nicht mal wissen, daß die hier nicht heimisch sind, und das deshalb in der Freilandhaltung mehr als doppelt so viel Hennen elend verrecken wie in der Voliere. Es ist doch völlig entfremdet von jeder Lebensgrundlage, wenn das Halten von Agaporniden gesellschaftlich anerkannt "niedlich und süß" ist, während Legehennenhaltung zu den selben Bedingungen als "Tierquälerei" gilt!

Und so geht das immer weiter, da hast Du recht, es nimmt zu.
Im Moment sind "Beistellkühe" ausgesprochen Trendy, schick, und schwer in Mode. Leider haben aber die allermeisten Halter keine Ahnung und können sich wohl auf eine Kuh draufsetzen, aber im Gegenzug nicht mal eine Futterberechnung machen, oder eine tiergerechte Ration zusammenstellen. Siehst Du hier doch: Kühe reiten wollen, aber als Futter "eingeweichte(!) Zuckerschnitzel mit Mineralstoffen". Und nachher kann nicht mal der Tierarzt mehr zuordnen, woher die kaputten Klauen eigentlich kommen, vom Zucker oder vom Reiten. DAS ist das, was ich anfeinde, und wo ich auch nicht aufhören werde, mich darüber aufzuregen, und immer weiter darauf hinzuarbeiten, daß JEDER, der in diesem Land Tiere halten will, vorher einen Sachkundenachweis macht. Für jedes AUTO braucht man einen Führerschein, aber "Tierheilpraktiker" und erst recht "Tierflüsterer" oder "Tierpsychologe" darf sich JEDER nennen, ohne auch nur irgendeine winzigkleine Grundlage - und dabei kommt dann Kühe Reiten raus..

Egal ob Goldhamster, Welli, Zwergkaninchenkäfog oder Kuh reiten - sowas ist nicht nur überflüssig, sondern bewirkt insgesamt auch das Gegenteil: die Menschen lernen nichts mehr über Tiere und Natur, sondern richten immer mehr Schaden an!!

Auch ein Büromensch kann sinnvoll und vor allem artgerecht (!) Tiere halten - und "artgerecht" ist eben NICHT "einfach nur auf die Wiese stellen". Ich geh nun seit Jahren beinah jeden Tag mit solchen Leuten um, und im Vergleich zu den Haltern von Wellensittichen, Goldhamstern und Stadtkaninchen, die ihre Tiere oft genug zu Tode "pflegen" und "lieben" machen mir die Nutztierhalter einen zufriedenen und glücklichen Eindruck. Gut, klingt vielleicht übertrieben, aber die sehen einen natürlichen und ökologoischen Sinn in der vernünftigen und tiergerechten Haltung und Nutzung ihrer Tiere und spielen nicht einfach aus Jux und Dollerei damit herum.
Zuletzt geändert von SHierling am Mi Jul 16, 2008 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Xylon » Mi Jul 16, 2008 11:20

Oh mein Gott, wie kann man nur so viel Mist in einem Beitrag schreiben??!!
Du bist irgendwie einfach ein bisschen zurückgeblieben, kann das sein?! Meine Güte, du KANNST die Zeit nicht mehr zurückdrehen. Es wird nie wieder so sein, dass die Männer morgens mit Speeren zum Mammut erlegen loslaufen während die Frauen zuhause die Kinder groß ziehen!!! Und was du da über die Nutztierhalter erzählst, ist jawohl totaler Schwachsinn!!
Mann, die verdienen damit ihren Lebensunterhalt!! Da ist es doch wohl klar, dass sie mit der ganzen Thematik anders umgehen, und BEI WEITEM nicht immer besser!!!

Und zum Thema: "Wenn Menschen keine Lust haben im Büro rum zu sitzen, können sie ja was anderes machen" - Das kann nicht wirklich dein Ernst sein, oder?! Ist das deine Arbeitsphilosophie? Ohne Worte...

Die Tiere erfüllen so oder so einen Nutzen, sowohl als Nahrungsproduzenten wie auch als Freizeitbeschäftigung (der Mensch an sich hat sich ja schleißlich auch verändert!!!). Und in unserer heutigen Gesellschaft würde ich den einen nicht über den anderen Nutzen stellen! (Man kann sich auch vegetarisch ernähren!)
Übrigens sind unsere Schwarzbunten bei uns auch nicht heimisch, wo du schon die Hühner angsprochen hast!
Wogegen bist du eigentlich?? In der Hochleistungsproduktion wird nunmal nur wirtschaftlich gerechnet, und da nimmt man eben in Kauf, dass so und so viele Hühner in Freilandhaltung sterben - dafür bekommt man einen höheren Preis pro Huhn/Ei. Deswegen ist diese Haltung aber immer noch tiergerechter! Auf der anderen Seite meinst du aber auch, dass Tierhaltung zur Nahrungsmittelproduktion ja absolut legitim ist! Man hat hier das Gefühl, du hast von tuten und blasen keine Ahnung und weißt eigentlich auch gar nicht, was du willst. Hauptsache erstmal rebellieren!

Es hat doch keiner behauptet, dass die momentane Entwicklung der Menschheit bzgl. Umweltbewusstsein großartig ist! Das, worüber du dich hier so künstlich aufregst, nennt man Evolution, und DU bist eine von denjenigen, die davon AM MEISTEN profitiert!!! Ich frag mich ernsthaft, wie man in einem Industrieland leben und sich gleichzeitig so über die Gesellschaft aufregen kann.

Auch für den Fall, dass ich mich wiederhole, das ist unglaublich lächerlich.

Und übrigens: Wer hat hier jemals was davon gesagt, dass man eine Kuh hungern lassen muss??! NIEMAND!!! Und wer hat was davon gesagt, dass eine Kuh das gleiche ist wei ein Perd? NIEMAND!!!!! Lies nicht nur das, was du lesen willst, dann brauchst du auch nicht so zu nerven.
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Beitragvon Qtreiber » Do Jul 17, 2008 14:22

SHierling hat geschrieben:Siehst Du hier doch: Kühe reiten wollen, aber als Futter "eingeweichte(!) Zuckerschnitzel mit Mineralstoffen".


Anscheinend weißt Du mal wieder überhaupt nicht, was gemeint ist.

Melassierte Zuckerrübentrockenschnitzel. Wenn man hier in eine Raiffeisengenossengeschaft geht und "einen Sack Zuckerschnitzel" haben möchte, wissen die gleich, was man will.
Und die werden einfach in Wasser aufgeweicht(An Pferde darf man sie laut Sackaufschrift nur aufgeweicht verfüttern). So kann man sehr gut Mineralfutter untermischen.

Aber zu allem seinen Senf dazugeben.
:roll:
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Beitragvon Xylon » Do Jul 17, 2008 19:38

Genau :?
Einfach ignorieren...
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Beitragvon TLH » Do Jul 17, 2008 22:01

Kühe reiten wollen, aber als Futter "eingeweichte(!) Zuckerschnitzel mit Mineralstoffen". Und nachher kann nicht mal der Tierarzt mehr zuordnen, woher die kaputten Klauen eigentlich kommen, vom Zucker oder vom Reiten.


erstens kann man das sehr wohl differenzieren ( Reiten macht die Klauen nicht weich, im Gegenteil :) ); bei Arbeits-/Reitrindern werden die Klauen meistens jeden Tag kontrolliert, jede einzelne, auch von unten.
zweitens haben Zuckerrübenschnitzel wie alle anderen Futtermittel - mit Augenmaß gefüttert - beim Wiederkäuer wenig Potential für Probleme
drittens brauch ich gerade im Liebhaberbetrieb ( mit 3 Rindern oder so ) nicht mit einer Rationsberechnung anfangen, wenn die tierische Leistung nicht ausgereizt wird ( die mach ich für mich übrigens auch nicht bevor ich morgens zu Semmel und Kaffee greife)
viertens wäre es sicher wichtig den Besitzern die Grundlagen einer wiederkäuergerechten Ration beizubringen, aber da halte ich auch den Leuten die fragen zu Gute, daß sie sich wenigstens Gedanken darüber machen
fünftens können sie nicht viel verkehrt machen wenn sie die essentielle Wichtigkeit der Struktur in dieser Ration begreifen und den Pansen als Kontinuum verstehen (sie können/sollen abwechslungsreich Füttern, wobei alle Pflanzenfresser adäquaten Naturalien zum Einsatz kommen können, müssen aber plötzliche Futterwechsel vermeiden )
sechstens hab ich viel mehr Probleme mit super ausgetüftelten, bedarfsgerechten Wiederkäuerrationen, die gemuste Eintagskücken als Eiweißquelle enthalten, oder so leckere Sachen wie Guano als Stickstoffergänzung - das fällt dann aber auch eher den Profis ein........leider :(
elke
ps: Xylon hat Recht :)
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